Hallo Tomkat,
Nein das ist nur scheinbar ein Widerspruch! Es gab eine Vorlage für die sog. synoptischen Evangelien. Deshalb sind sich Matthäus, Markus und Lukas in vielen Aussagen sehr ähnlich. Wir wissen von Lukas selbst, dass er solche Quellen kannte und mehr noch wissen wir das aus den sog. apostolischen Vätern. Es war aber keine Art von Evangelium, sondern es war eine Spruch- und Zitatsammlung der Lehren Jesu. Darüber hinaus muss es wohl eine grobe Zusammenfassung der historischen Ereignisse um Jesus gegeben haben, die auch Johannes gekannt haben musste. Bischof Papias berichtet im seinem Nachlass (140), dass der letzte Apostel Matthäus einst diese Zitatensammlung anfertigte, woraus später ein anderer ein Evangelium schrieb. Mehr wissen wir zumindest aus den Schriftüberlieferungen nicht. Wohl aber kennen wir das Alter der Evangelien und die sind definitiv nicht vor 70. Chr. entstanden. Das bedeutet schlicht und einfach, kein Apostel lebte zu diesem Zeitpunkt mehr.ist da nicht ein widerspruch in dem satz? wenn es vorlagen gab, die in hebräisch waren, waren die evangelien von "grundauf" doch eigentlich auch in hebräisch? und dann müsste man sich fragen, wie verlässlich die griechischen texte im vergleich zu den hebräischen vorlagen waren bzw sind. vlt hab ich aber auch was falsch verstanden.
Tatsache ist, dass die Evangelien von Grund auf in Griechisch geschrieben wurden und manchmal finden sich Hebrismen (z.B. Rabbi, Quasten, etc.) in den Texten wieder, doch allein schon die Namen der Handlungsorte erscheinen in Griechisch. An der Dialektform des Griechisch lässt sich zudem der Entstehungsort der jeweiligen Evangelien gut eingrenzen.
Wohl hatten auch die sog. „Nazarener“ und „Ebräer“, also die Nachfolger der Urgemeinde ein sog. Urevangelium, doch dieses ließ die Kirche später verschwinden. Über Form und Inhalt wissen wir nur wenig.
Tatsache ist jedoch auch, dass wir durch die Fülle der überlieferten Abschriften der Evangelien uns ein relativ gutes Bild über die Textvarianten machen können und Veränderungen ziemlich klar sichtbar werden. So kennen z.B. alle alten Abschriften keine Jungfrauengeburt Marias.
Das ist so nicht richtig. Denn durch eine Rückübersetzung merkt man ganz schnell, was Jesus gesagt haben kann und was nicht. Zudem zeigen sich doch deutlich die Sinnverunstaltungen der hebräischen Begrifflichkeiten durch eine Übersetzung ins Griechische. Hier hilft Rückübersetzung, was ich schon mehrfach an Beispielen (auch bei Glaube.de) belegt habe. Ganz deutlich wird das im sog. Vatergebet. Hier kann man ganz klar sagen, das hat Jesus nie so gesprochen.das spielt jetzt aber nur für die hebräisch muttersprachlichen leute eine rolle, oder? mehr wahrheit wird ja nicht in die schriften rein kommen, nur weil man es von griechisch zurück ins hebräische übersetzt.
Ich würde sogar noch weiter gehen. Ich glaube, dass alle Aussagen der Lehren Jesu in den 3 synoptischen Evangelien in ihrem Sinnlaut wiedergegeben werden könnten und zudem sein Leben so ziemlich klar historisch eingeordnet werden könnte, bis hin zu seinem Sterben.ähm, du meinst, in dem die falsch geschriebenen stellen der evangelisten mithilfe des originaltextes der tenach korrigiert und entfernt werden?
Bei dem Johannesevangelium muss man das allerdings gänzlich ausschließen, da dieses Evangelium so viele „Besonderheiten“ in sich trägt, die weder etwas mit dem Juden Jesus noch mit seinen hebräischen Wurzeln inkl. Lehren zu tun haben, dass man sagen muss, diese Schrift ist zutiefst griechisch, im Gedankengut, Schreibstiel und seinen Absichten. Geschrieben von Griechen für Griechen aus dem Glaubensverständnis eines Griechen.
Dachte ich es mir doch fast, nun ja da fällt mir wenig dazu ein. Dafür kenne ich ihn zu wenig bzw. was seine Quellen betrifft.ich meinte bomdiwo
mich würd noch interessieren, was deine muttersprache ist Samu. nur so aus neugierde.
Darüber kann ich mit mir selbst nicht so recht einig werden. Lebe ich in Deutschland ist es deutsch. Lebe ich in Israel dann hebräisch, lebe ich in Griechenland dann griechisch, lebe ich in Russland dann wohl russisch. Nur mit Latein, da wird’s dann schwierig…… . Aber ganz ehrlich, ich habe mit Fremdsprachen größte Probleme, meine Fremdsprachenintelligenz ist nicht die höchste. Das gleichen aber die anderen Intelligenzen dann ganz gut aus.
Samu
Lesezeichen