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Baum-Darstellung

  1. #14
    Registriert seit
    18.02.2009
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    Rhein-Neckar-Raum
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    890

    Standard

    Lieber zeuge,
    offensichtlich gelingt es mir nicht ganz dir klar zu machen, wo konkret ich die Ansatzpunkt für meine Kritik sehe. Noch einmal, dass bestimmte Merkmale langfristig vererbt werden können, dagegen wollte ich mich nicht aussprechen. Ich stelle nur in Frage, dass dies auf JEDES noch so UNBEDEUTENDES (also nicht z.B. für das Überleben notwendige) Verhalten zutrifft, nur weil es regelmäßig erfolgt.
    Weiterhin möchte ich mich entschuldigen, wenn du dich fälschlich in ein falsches Lager gerechnet gefühlt hast – tatsächlich habe ich mich hier nicht gut ausgedrückt. Es lag damit nicht in meiner Absicht, dir mit meinen Ausführungen zur Legitimation durch Andere irgendeinen Gedanken zu unterstellen. Ich meinte eigentlich damit ganz allgemein, dass ein Verweis auf eine Person, welche die eigene Theorie durch ihre Meinung stützt kein Zulässiges Argument ist – schon gar nicht wenn ich einen vermeintlichen formallogischen Widerspruch zum Thema mache. Das du insgesamt nur wenig auf meine Argumente eingegangen bist, lässt mich aber vermuten, dass diese andere Gewichtung keiner Absicht sondern einer unterschiedlichen Gewichtung von Gedanken entspringt.

    Du hast weiter geschrieben
    Zitat Zitat von Zeuge
    Es gibt keine Objektive Wissenschaft, denn sie ist die Suche der Menschen nach der Wahrheit, daher ist sie immer subjektiv. Ein konkreter Mensch sucht nach einer konkreten Wahrheit. Und Gott ist die absolute Wahrheit. Warum sollte die Wissenschaft dann Gott nicht erkennen können? […]
    Dazu wäre erst einmal zu sagen, dass die Wissenschaft in ihrer (idealen) Theorie durchaus den Anspruch auf, oder sagen wir besser ihr Bemühen um Objektivität zum Thema macht. Dass dies nicht erreicht werden kann, habe ich bereits eingeräumt. Ich erinnere aber auch an meine Bemerkung zur Vermischung von ideellen und reellen Ebenen und was dies auch im Umkehrschluss für das Christentum bedeuten würde. Ergo kann ein Wissenschaftler Gott sicherlich finden, nicht aber die Wissenschaft als Disziplin bzw. Methode. Zudem würde ich nicht zwingend sagen, dass Wissenschaft nach der Wahrheit sucht. Sie sucht nach Erkenntnissen, aber immer in dem Bewusstsein, dass alle Erkenntnisse nur vermeintliche und zeitlich begrenzte „Wahrheiten“ sind. Die Kenntnis einer absoluten Wahrheit setzt aber auch ein absolutes Wissen voraus, denn ansonsten sprechen wir „nur“ von Glauben. Und auch wenn ich deine hohe Meinung von der Wissenschaft bewundere, ich denke so vollkommen werden sie zumindest zu Lebzeiten nicht.

    Zitat Zitat von Zeuge
    Erst Galilei entdeckte das Gewicht der Luft, was zur Revolution in der Mechanik führte.
    Also kann die Wissenschaftliche Methodik mal richtig mal falsch sein.
    Hier scheinst du mir erneut zwei Begriffe etwas durcheinander zu werfen. Was mal eher richtig und mal weniger richtig sein mag, sind die Ergebnisse wissenschaftlicher Arbeiten (vielleicht aus einer falschen Experimentalmethodik resultierend), ich bezog mich aber mit "Methodik" auf die grundsätzliche Notwendigkeit die eigenen Ergebnisse immer wieder hinterfragen zu dürfen und zu müssen. Deine Aussage klang aber ein wenig nach einem, „die Wissenschaft führt zu Gott, und wenn sie das nicht tut, dann hat sie nicht recht, weil sie nicht zu Gott führt.“ Solche Aussagen wären aber meiner Meinung nach nicht zulässig.

    Dann will ich auch noch ein paar Worte ergänzen, zu deinem Gedanken von Gemeinschaft und Gesellschaft, denn ich persönlich habe den Eindruck, du hast deinen eigenen Gedanken zum Unterschied der beiden etwas falsch verstanden oder vielleicht auch nur ungünstig formuliert. Gemeinschaft zeigt sich nach der von dir zitierten Definition als soziales Gefüge, in dem der einzelne zu einem Mittel, das Kollektiv zu einem Zweck erhoben wird. Wenn du nun schreibst, „wenn er also will, dass es ihm gut geht, muss er um das Wohl der Gemeinschaft sorgen“, dann haben wir hier aber einen (deutlich durch die Wenn-dann-Struktur gekennzeichnet) hypothetischen Imperativ, d.h. als eigentliches Ziel (der Zweck) wird das eigene Wohl gesehen, das Wohl der Gemeinschaft als notwendige Voraussetzung und damit als Mittel. Diese Auffassung ist wie mir scheint letztlich aber egoistischer Natur.
    Tatsächlich müsste man doch sagen, dass das Wohl der Gemeinschaft wesentlicher Zweck der eigenen Existenz sei, d.h. das eigene Wohl ist nicht zwingend bedeutungslos, das eigene Schicksal bzw. das eigene Handeln aber als Mittel völlig dem Erreichen des kollektivem Wohlergehens unterworfen. Dieses Bild haben wir z.B. klassisch in der Ideologie des Dritten Reiches vertreten.
    Aus diesem Verständnis muss ich erneut sagen, dass ich eine Gemeinschaft nur mit Gott anstreben würde, denn allein in diesem Fall würde ich es akzeptieren meinen Willen völlig unterzuordnen – aber das ist natürlich nur mein persönliches Empfinden.

    Inwiefern Gesellschaft hier aber etwas Negatives wäre, wenn jeder darum bemüht ist, das Individuum (mit sich selbst angefangen) als eigentliches Ziel zu sehen, nicht aber das Kollektiv als Ganzes, das könnte man noch diskutieren – schließlich müsste erst noch bewiesen werden, dass ein gewisser Egoismus etwas schlechtes ist.
    Dann noch einen anderen Gedanken. Nicht jeder kennt die Ursprünge umgangssprachlich verwendeter Begriffe (z.B. Sünde). Und hier haben wir wieder das Problem, welches ich in Hinblick auf eine funktionierende Kommunikation bereits geschrieben habe. Man muss sich auf sein gegenüber einlassen. Ich beziehe das jetzt aber auch einmal auf mich, denn du hast wie mir scheint gewisse Probleme dich außerhalb der mit Bibelzitaten gesäumten bzw. gerichteten Bahnen zu bewegen. Selbstverständlich steht mein Angebot auch weiterhin, dass du dich zu meinen Argumenten äußern darfst. Aber um auf dich einzugehen, möchte ich dir ein paar Zitate aus den Sprüchen mitgeben.

    „Ein Dummkopf bemüht sich erst gar nicht, etwas zu begreifen. Er will nur jedem zeigen, wie klug er ist.” (Sprüche 18,2)

    „Wer antwortet, bevor er überhaupt zugehört hat, zeigt seine Dummheit und macht sich lächerlich.” (Sprüche 18,13)

    „Ein zuverlässiger Mensch überlegt sich, was er sagt; ein gewissenloser platzt mit giftigen Worten heraus.” (Sprüche 15,28)


    Ich bitte dich sehr diese Sprüche nicht als Beleidigend aufzufassen, sie sind einem etwas umfangreicheren Text entnommen, den ich aus Copyright-Rechten nicht in Gänze kopieren will, denn du aber hier finden solltest (http://www.jesus.ch/index.php/D/arti...eren_ist_Gold/), und der von einer gelungenen Kommunikation handelt – gerade im Hinblick auf Gespräche unter Menschen unterschiedlicher Ideologien und Religionen.
    Dir wünsche ich viel Vergnügen und Einsicht beim Lesen
    Ergebens Kasper
    Geändert von Lior (22.04.2009 um 03:43 Uhr)


 

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