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  1. #161

    Standard

    Und heute auch wieder eine Geschichte:



    Mehr Leben in die Jahre.

    Auf dem Sterbebett soll Königin Elisabeth I. gesagt haben: "All meinen Besitz für einen Augenblick Zeit!" Das ist die Sehnsucht des sterblichen Menschen: Mehr Jahre in das Leben! Ein Stück weit hat die moderne Medizin diesen Traum erfüllt. Und wir wollen dankbar sein, dass viele Krankheiten, die früher Kinder und Erwachsene in der Blüte des Lebens hinweggerafft haben, heute überwunden werden können. Mehr Jahre in das Leben, eine Lebensverlängerung ist oft ein Geschenk. Aber noch viel wichtiger wäre das andere: Mehr Leben in die Jahre!

    Was nützen einige Jahre mehr, wenn sie nicht mit Leben erfüllt sind. Bloße Zeit wird zur Last, erfüllte Zeit erst wird zur Lust am Leben.

    Wenn es von den Menschen in der Bibel heißt, sie starben "alt und lebenssatt" (1.Mose 25,8), dann ist damit gemeint, dass sie in all den Jahren mit Leben gesättigt wurden. Ihr Lebenshunger wurde gestillt, nicht nur mit vielen Jahren, sondern mit Lebenserfüllung.

    Wie anders wird die Lebenszeit erfahren, wenn sie durch hohle Köpfe und durchlöcherte Seelen hindurchrinnt, die Jahre leer bleiben und die Menschen sagen, sie hätten das Leben satt.

    Mehr Leben in die Jahre ist unsere tiefste Sehnsucht und zugleich der tiefste Wille Gottes mit den Menschen. So kann die Begegnung mit dem lebendigen Gott unser Leben trotz aller Not und Sorge, Last und Gefahr eine erfüllte Zeit sein, die auf ein großes Ziel hin angelegt ist: die Ewigkeit.

    Axel Kühner
    aus "Überlebensgeschichten für jeden Tag"
    Aussaat-Verlag

  2. #162

    Standard




    Wirkliches Leben - erfüllte Zeit - was sind das für Worte.
    Vielen Menschen, auch vielen jungen, erscheint das Leben leer, sinnlos, alles andere als erfüllt.

    Was können wir tun, dass unser Leben erfüllt, gefüllt, sinnvoll wird?
    Vielleicht können wir uns darüber mal austauschen.

    Mir ging heute Nacht schon ein Satz durch den Kopf:

    "Wenn dein Leben ohne Sinn ist, gib ihm einen".

    (Ich weiß nicht, von wem dieser Satz stammt)

    Dem Leben Sinn geben. Da geht es ja um eine sinnvolle Aufgabe, sinnvolle Tätigkeit. Eine Aufgabe, die ausfüllt, die zufrieden macht.

    Am meisten zufrieden macht es doch, wenn wir für andere etwas tun, für andere da sind, nicht nur für uns selbst leben, uns nicht nur um die eigene Achse drehen.


    Ich finde, das ist ein spannendes Thema, ein Thema, das uns alle angeht.
    Ich würde es schön finden, wenn wir uns darüber austauschen könnten, wenn ihr euch dazu äußert.
    Ihr könnt uns auch gern mitteilen, welchen Sinn, welche Aufgabe ihr in eurem Leben seht.

  3. #163

    Standard

    Liebe Mirjamis,
    den Text von Axel Kühner fand ich sehr gut.

    Zu deinem Denkanstoß über den Ausspruch "Wenn dein Leben ohne Sinn ist, gib ihm einen" fiel mir aus meinen eigenen Erfahrungen ein, dass es für mich immer wichtig war, sich für kirchliche Gruppen und Veranstaltungen zu engagieren. So habe ich viele Jahre regelmäßig beim Frauenfrühstück mitgeholfen und in der Kinderbibelwoche, die immer in den Herbstferien stattfindet. Da waren unsere Kinder noch klein und es war immer sehr anstrengend, das alles zu schaffen. Aber ich dachte unbedingt, ich muss doch etwas Sinnvolles tun, vor allem für Gott und für die Gemeinde.

    Irgendwann habe ich dann aber mit all den vielen, wenn auch schönen Aufgaben, aufgehört, weil ich spürte, dass viel Zeit für meine eigene Familie fehlte. Und vor allem die Ruhe, um auf sie einzugehen. Die fehlte nämlich bei meinem immer vollen Terminkalender.

    Heute denke ich, es ist sinnvoll, dass ich meine Kraft, die Gott mir schenkt, da einsetze, wo er mich hingestellt hat, nämlich in meiner Familie.
    Ich bedaure zwar, dass ich zur Zeit nichts mehr für die Kirche mache, aber dafür habe ich den Kopf frei z.Bsp. für ältere Leute, ihnen zuzuhören und ihnen auch zu helfen bei Dingen, die sie selbst nicht mehr machen können.
    Ich fühle mich jedenfalls ausgeglichener, seit ich gelernt habe, mit der Zeit
    so zu haushalten, dass ich auch noch ein offenes Ohr für meine Mitmenschen haben kann.

    War das jetzt ein Roman, das hatte ich gar nicht vor, so viel zu schreiben!
    Dabei bin ich noch ganz neu hier, aber die Atmosphäre ist so einladend hier, dass ich einfach drauflos geschrieben habe...dafür stelle ich zur Erholung für euch einen Kaffee hin!



    Liebe Grüße von Clara

  4. #164

    Standard

    Liebe Clara,



    ich freu mich sehr, dass Du Dich hier bei uns wohl fühlst - so ging es mir auch gleich beim ersten Mal ...


    Liebe Mirjamis,

    Freude - ein wunderbarer Gedanke, sie nicht zu vergessen.
    Das Gebet aus Westafrika habe ich auch gewählt für meine Gottesienst morgen früh.
    ...

    und der Klassiker, der mir immer dazu einfällt, weil er mich ermutigt, mich selbst auf den Weg zu machen:
    Paul Gerhard hat ein so wunderbares Gebet geschrieben, mit dem er sich selbst immer wieder zum Leben durchgerungen hat - er schrieb es 1653 in der Zeit nach dem 30-jährigen Krieg, inmitten auch eigener persönlicher Anfechtung - es ist mir auch zu meinem gebet geworden, mit dem ich mein eigenes Herz ermutige, meine Seele wachrüttele, meinem inneren verletzten Kind die nötige Rückenstärkung gebe, dennoch nicht aufzugeben, sondern die Freude an meinem Gott geschenkten Leben zu suchen und zu finden:
    1. Geh aus, mein Herz, und suche Freud in dieser lieben Sommerzeit an deines Gottes Gaben; schau an der schönen Gärten Zier und siehe, wie sie mir und dir sich ausgeschmücket haben, sich ausgeschmücket haben.
    2. Die Bäume stehen voller Laub, das Erdreich decket seinen Staub mit einem grünen Kleide; Narzissus und die Tulipan, die ziehen sich viel schöner an als Salomonis Seide, als Salomonis Seide. Matthäus 6,28.29
    3. Die Lerche schwingt sich in die Luft, das Täublein fliegt aus seiner Kluft und macht sich in die Wälder;
    die hochbegabte Nachtigall ergötzt und füllt mit ihrem Schall Berg, Hügel, Tal und Felder, Berg, Hügel, Tal und Felder.
    4. Die Glucke führt ihr Völklein aus, der Storch baut und bewohnt sein Haus, das Schwälblein speist die Jungen, der schnelle Hirsch, das leichte Reh ist froh und kommt aus seiner Höh ins tiefe Gras gesprungen,
    ins tiefe Gras gesprungen.
    5. Die Bächlein rauschen in dem Sand und malen sich an ihrem Rand mit schattenreichen Myrten; die Wiesen liegen hart dabei und klingen ganz vom Lustgeschrei der Schaf und ihrer Hirten, der Schaf und ihrer Hirten.
    6. Die unverdroßne Bienenschar fliegt hin und her, sucht hier und da ihr edle Honigspeise; des süßen Weinstocks starker Saft bringt täglich neue Stärk und Kraft in seinem schwachen Reise, in seinem schwachen Reise.
    7. Der Weizen wächset mit Gewalt; darüber jauchzet jung und alt und rühmt die große Güte des, der so überfließend labt und mit so manchem Gut begabt das menschliche Gemüte, das menschliche Gemüte.
    8. Ich selber kann und mag nicht ruhn, des großen Gottes großes Tun erweckt mir alle Sinnen; ich singe mit, wenn alles singt, und lasse, was dem Höchsten klingt, aus meinem Herzen rinnen, aus meinem Herzen rinnen.
    9. Ach, denk ich, bist du hier so schön und läßt du's uns so lieblich gehn auf dieser armen Erden: was will doch wohl nach dieser Welt dort in dem reichen Himmelszelt und güldnen Schlosse werden, und güldnen Schlosse werden!
    10. Welch hohe Lust, welch heller Schein wird wohl in Christi Garten sein! Wie muß es da wohl klingen,
    da so viel tausend Seraphim mit unverdroßnem Mund und Stimm ihr Halleluja singen, ihr Halleluja singen.
    11. O wär ich da! O stünd ich schon, ach süßer Gott, vor deinem Thron und trüge meine Palmen: so wollt ich nach der Engel Weis erhöhen deines Namens Preis mit tausend schönen Psalmen, mit tausend schönen Psalmen.
    12. Doch gleichwohl will ich, weil ich noch hier trage dieses Leibes Joch, auch nicht gar stille schweigen; mein Herze soll sich fort und fort an diesem und an allem Ort zu deinem Lobe neigen, zu deinem Lobe neigen.
    13. Hilf mir und segne meinen Geist mit Segen, der vom Himmel fleußt, daß ich dir stetig blühe; gib, daß der Sommer deiner Gnad in meiner Seele früh und spat viel Glaubensfrüchte ziehe, viel Glaubensfrüchte ziehe.
    14. Mach in mir deinem Geiste Raum, daß ich dir werd ein guter Baum, und laß mich Wurzel treiben. Verleihe, daß zu deinem Ruhm ich deines Gartens schöne Blum und Pflanze möge bleiben, und Pflanze möge bleiben.
    15. Erwähle mich zum Paradeis und laß mich bis zur letzten Reis an Leib und Seele grünen, so will ich dir und deiner Ehr allein und sonsten keinem mehr hier und dort ewig dienen, hier und dort ewig dienen.
    Text: Paul Gerhardt 1653

    Liebe Grüße allen
    Regenbogen
    Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht,
    sondern den Geist der Kraft und der Liebe und der Achtsamkeit.
    2. Timotheus 1,7

  5. #165

    Standard

    Guten Morgen!


    Wenn die Sonne sich erhebt

    Freundlich hast Du mich aus dem Dunkel der Nacht
    Ans Licht des neuen Tages geführt.
    Lob sei Dir, guter Gott!
    Segne diesen Tag und alle Tage,
    die ich unterwegs bin zu Dir.
    Verleih mir, Herr, Deine Gnadenfülle in meiner Armut.
    Gib mir Deine Weisheit, Deine Güte, Dein Lächeln.
    Lass mich auf Erden Deinen Willen tun,
    den Engeln gleich im Himmel:
    in Schatten und Licht,
    bei Tag und Nacht,
    am Anfang und am Ende.


    Mit diesem irischen Morgensegen
    wünsche ich Euch einen wunderschönen Sonntag!

    Herzliche Grüße
    Regenbogen
    Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht,
    sondern den Geist der Kraft und der Liebe und der Achtsamkeit.
    2. Timotheus 1,7

  6. #166

    Standard

    Liebe Clara,

    ich freu mich, dass du in unser Balkoni-Wohnzimmer gefunden hast.
    Für dich ein ganz herzliches

    Willkommen

    Danke auch für dein persönliches Berichten.
    Es freut mich besonders, dass du ein offenes Herz für ältere Leute hast. Du schreibst: "z.Bsp. für ältere Leute, ihnen zuzuhören und ihnen auch zu helfen bei Dingen, die sie selbst nicht mehr machen können"

    Mir wird in letzter Zeit immer mehr bewusst, dass viele alte Leute einsam und allein sind und bei manchem Hilfe benötigen.
    Ich hab schon überlegt, ob es nicht sinnvoll wäre, wenn viele Jüngere Patenschaften für alte Leute übernehmen würden. Das wär doch was.

    Wichtig ist einfach für jeden von uns, offene Augen zu haben für Menschen in Not.

  7. #167

    Standard

    Liebe Regenbogen,

    viel Segen wünsch ich dir für deinen Gottesdienst heute.

  8. #168

    Standard

    Ist es nicht auch bisweilen bei uns so, dass wir Gottes Verheißungen durch Zweifel und Unglauben einschränken? Glauben wir wirklich, dass Gott alles möglich ist und dass er mehr tun kann, als wir es uns jemals ausdenken können?
    Wir ehren Gott, indem wir ihm vertrauen, indem wir seine Verheißungen im Glauben ergreifen und nicht davon weichen, auch wenn unser Verstand dagegenspricht.

    Aus der Aidlinger Bibellese

  9. #169

    Standard

    Ich weiß!

    Zwei Worte, die so sicher klingen, die aber tief verletzen können. Einmal werden die Worte "Ich weiß!" drohend und bloßstellend gebraucht. "Ich weiß Bescheid!" "Ich kenne dich!" "Ich weiß alles!" Wie Stiche dringen diese nackten Wahrheiten in die Seelen anderer ein und bleiben darin mit ihren spitzen Widerhaken sitzen. Die Freude am Wissen um die Schwächen eines anderen Menschen vergiftet nicht nur die Beziehung, sondern auch das eigene Gemüt. Wissen ohne Liebe macht krank.

    Auch Gott weiß um unsere Schwächen und Sünden, aber sein Wissen ist an die Liebe gebunden. Darum stellt er uns nicht bloß, sondern bietet uns seinen Schutz an. "Ich weiß deine Werke...." in der Offenbarung (Off. 2 und 3) klingt nicht drohend, sondern einladend, wenn nötig, auch zur Umkehr.

    Zum anderen sagen wir zu Leidenden und Trauernden "Ich weiß!". Die Worte sind gut gemeint und geben Vertrautheit mit dem Leid des anderen vor. Aber gerade darin sind sie so verletzend. Einer offenbart seine innerste Not, und der Tröstende antwortet "Ich weiß!" Wenn er dann noch seine eigenen Leiderfahrungen schildert, bleibt der andere einsam und verletzt zurück. Gerade die angebliche Einfühlung in die Not des anderen offenbart das fehlende Einfühlungsvermögen. Niemand kann wirklich in den Schuhen eines anderen laufen, mit seinem Herzen fühlen und seinen Augen sehen. Jedes Herz erfährt seine eigene Bitterkeit. Keine zwei Leiden sind vergleichbar. Wer sie als Leidender vergleicht, verletzt sich selber. Wer sie als Tröstender vergleicht, verletzt den anderen. In der Vorgabe des Vertrautseins mit dem Schicksal des anderen wird das Vertrauen des Betroffenen zerstört. Das viel tiefere Verständnis liegt in dem Eingeständnis der Unfähigkeit, alles vom anderen begreifen zu können. "Ich weiß!" zu einem Leidenden klingt viel zu überheblich und anmaßend, als könnten wir den anderen ganz verstehen, seine Nöte als eigene nachempfinden. Darin überschützen wir uns als Tröstende und setzen den Leidenden herab. Die Achtung vor dem Leid des anderen, also die scheinbare Distanz, wäre in diesem Fall die größere Nähe. Man kann mit dem anderen eher eins werden, wenn man ihn in seinem eigenen Schicksal respektiert.

    Gott ist er einzige, der wirklich mit uns leidet. Seine wirkliche Vertrautheit mit uns macht unser Vertrauen zu ihm nur fester und inniger.

    Axel Kühner
    aus "Überlebensgeschichten für jeden Tag"
    Aussaat-Verlag

  10. #170

    Standard

    Für mich persönlich ist es etwas Tröstliches, zu wissen, dass Gott um alles weiß, dass ER weiß, wie es mir geht, was mir Kummer macht, was ich brauche.

    Es ist gut zu wissen, dass da Einer ist, der um alles weiß, der mich versteht wie kein anderer, der mich kennt wie kein anderer.

    Danke, Vater im Himmel.


 

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