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  1. #11
    Isaak Gast

    Standard Heilung

    Liebe Fisch!

    Jirmejahu 14 wird mit „Die Mangelzeiten“ überschrieben.

    Dort werden auf verschiedenste Weise alte und neue Zeiten angesprochen, in welchen Jisrael selbst sich vom Ewigen entfernt hatte und hat, oder in welchen Jisrael den Ewigen, aus anderen Umständen heraus, nicht wahr nehmen konnte und kann.
    Mangel am Ewigen entspricht Unheil, Heil und Heilung entspricht weitgehend der bewusst spürbaren Nähe des Ewigen.

    So auch folgender Text.

    Jirmejahu (Jeremia) 14,19

    הֲמָאֹס מָאַסְתָּ אֶת־יְהוּדָה אִם־בְּצִיּוֹן גָּעֲלָה נַפְשֶׁךָ מַדּוּעַ הִכִּיתָנוּ וְאֵין לָנוּ מַרְפֵּא קַוֵּה לְשָׁלוֹם וְאֵין טוֹב וּלְעֵת מַרְפֵּא וְהִנֵּה בְעָתָה׃

    Hast du verworfen Jehuda, verworfen?
    widerst dein Gemüt Zions?
    Weshalb hast du uns so geschlagen,
    dass für uns keine Heilung ist?
    Auf Frieden mochte man hoffen –
    es ist kein Gutes mehr!
    auf eine Zeit der Heilung –
    und nun das Entsetzen!


    Die Ansprache geht hier im Text an G“tt Jisrael und zugleich an Judäa, also an uns Juden selbst.
    Gemeint ist die Treue zu Israel und Jerusalem und damit auch die Treue zum Ewigen. Fehlt die Treue, fehlt Heil und wächst die Treue so wächst die Heilung.

    Für mich selbst entspricht ein Trennen aus dem Ganzen, egal wie wir das Ganze nennen, einem Erkranken und ein wieder Einfügen einer Heilung.

    Die Sündenvergebung und zwar so wie es Christen mir erklärt haben verstehe ich bisher nicht und bemerke nur, dass dieses Verstehen 0, Nichts mit unserem jüdischen Verstehen gemein hat. Wie Christus es selbst verstanden und gelebt hat weiss ich nicht und wenn Christus es so verstanden und gelebt hat, wie es mir Christen erklärt haben, dann müsste ich mein Vertrauen in allem was die Tora, unsere jüdische Kultur, unsere jüdische Geschichte und unser Glauben hervorbrachte aufgeben. Ich möchte niemanden zu nahe treten, aber das Christliche ist mir so fremd wie der Glauben der Indians im Tropenwald von Brasilien und das obwohl ich zwei Stämme dort wiederholt besuchen durfte. Wenn ich die Christenbibel lese, lese ich Reste vom Jüdischen und überwiegend hellenistische und frührömische Einwüchse. Das wiederum betrachte und bewerte ich nicht negativ, sondern schätze es als Etwas sehr ähnliches und zwar als Etwas was in unserem jüdischen Glauben ebenso geschah. Denn im jüdischen Glauben leben unter Anderem babylonische, ägyptische und prähistorische Einflüsse mit, welche unsere Vorfahren ebenso mit in die Tora und unseren Glauben einwoben und anpassten.

    Daher entspricht Heilung für mich auch einem Studieren und einer Wissensbildung und damit einem Gewinn zur überreligiösen Gemeinschaft von uns allen Menschen und der Gesamten Schöpfung. Der Ewige ist größer als Jisrael und größer als jeder Glauben und größer als jedes Glaubensbekenntnis. Wir sind hier, im Gnadenkinder.de Christen, Glaubende vieler nichtchristlicher Richtungen und auch Juden. Mir ist es kein Ziel, dass wir eine verbindliche und gemeinsame Einheit finden sollten, sondern mir liegt am Herz, dass jeder von uns in seiner Religion und Glauben frei und nebeneinander leben darf und ich glaube das geht nur, in dem wir uns einander kennen lernen und nicht das übertragen und daran fest halten was Nachbarn von anderen Nachbarn erzählen.

    Vielleicht ist an meinen Gedanken sogar etwas österliches. Vielleicht?

    Shalom

    Isaak

  2. #12
    Registriert seit
    06.12.2006
    Beiträge
    2.934

    Standard

    Es gibt ja hier noch weitere Threads, wo dieses Thema zu Jes 53 aufgegriffen wirf.

    Will man den Text wörtlich auf Jesus beziehen, und auf die Menschheit, oder die Christen, so scheitert dies unweigerlich. Weshalb denn immer noch Krankheit und Sünde im Christentum?


    So stirbt Jesus nicht für die Sünden. Solches steht hier nicht im Text. Und so wie jeder Mensch auch Schuld der anderen trägt und andere unter seiner in Mitleidenschaft gezogen werden, so trägt Jesus da mit.


    Jesus wird ja dann so als das Opferlamm betrachtet (wobei Opfer nie auf bestialische Weise gefoltert und umgebracht wurden, auch nicht erstickt, und das Blut musste an den Altar gegossen werden usw...), um Gott zu besänftigen und zufrieden zu stellen, damit er gnädig gestimmt wird zur Vergebung. Wie wenn der Ewige solches brauchen würde. Gott braucht zur Sühne nicht Qual und Pein, Kasteiung oder Askese, damit dadurch etwas bewirkt werden soll. Da sehe ich die Baalspriester auf dem Karmel ... Ich denke, daran ist der heidnische Einfluss in solcher Lehre stark ersichtlich, Gott gnädig stimmen zu wollen. Die Propheten wehrten sich immer gegen solche Praktiken, lehrt doch die Tenach nirgends solches, sondern Umkehr! Und in dieser Umkehr, im sich Hinwenden zum Ewigen vergibt Gott.


    So starb Jesus in ringender und herzbeängstigender Selbsthingabe für seinen Auftrag und Berufung. Nicht zu vergessen, dass in jener Zeit hunderte, wenn nicht tausende von Juden auf diese schreckliche Art hingerichtet wurden, jeder der offen gegen den Kaiser war.


    Das Volk wollte ihn ja zum König machen, nur, weshalb wollte er nicht? Es lag in seiner Macht.


    Nochmals zu Jes 53. Wer ist der Sprecher hier, der von „wir“ spricht? Wer ist der Knecht? Ist nicht auch Israel Knecht Gottes? Und das „wir“ die Nationen? Vers 6, die Nationen gehen ihren eigenen Weg (und Gott lässt das ja auch so), nur das Volk Israel nahm die Torah, die Lehre Gottes an. Und wurde nicht auch auf dieses Volk Krankheit und Schuld in den letzten 2000 Jahren immer wieder abgeschoben und verantwortlich gemacht? Denn es war ja so nach christlicher Lehre das Volk, das von Gott geschlagen und gemartert wird, womit man das Handeln an ihnen rechtfertigte? Sicher sind solche Texte vielschichtig.


    V1 Wer glaubte unserer Kunde (oder der Botschaft an uns!)? Und den Arm JHWH’s, auf wem wurde sie offenbar?
    Was war denn das für eine Kunde? So muss man diese Jesajatexte, diese Gottesknechtlieder im Zusammenhang betrachten.



    Lehit

    Alef


 

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