Einst saß ein Rabbe und sein Schüler auf dem Golan, am See und es war so windstille, dass der See glasklar und glatt siegelte. Der Schüler fragte seinen Meister, „Was ist wahr Meister, das über dem See zu sehende, das auf dem See gespiegelte, oder die unsichtbaren Tiefen im See?“ Der Schüler glaubte eine sehr kluge Frage gestellt zu haben und hatte schon eigene Antworten in seinem Ohr, welche im süß säuselten, alles ist wahr und nichts davon. Der Rabbe schwieg lange und begann genau in dem Moment an Flöte zu spielen, als ein Windhauch über den See strich. Danach wurde es wieder still und glatt. Nach einem weiteren Schweigen hob der Rabbe an zu sprechen, „Welcher Ton aus meiner Flöte wahr der Wahrheit am nächsten?“ Der Schüler Antwortete freudig, „Keiner und alle!“ „Falsch!“, entgegnete der Rabbe. „Wahrheit ist allein Dein Wahr Nehmen und Sein“ Der Rabbe zitierte einige Stellen der Tora, und erläuterte an Hand des Talmuds, was wahr ist und mahnt seinen Schüler nicht zwischen Worten, Deutungen und Auslegungen verloren zu gehen und wahr zunehmen was wahr ist.
Shalom
Isaak
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