Zitat Zitat von Junia Beitrag anzeigen
Mich würde mal interessieren, wie im Judentum (orthodox, konservativ, liberal) Homosexualität gesehen wird, und wie mit Betroffenen umgegangen wurde (früher) bzw. wird (heute). Wurde Homosexualität als "Sünde" angesehen, oder als etwas, was "ein guter Jude nicht tut"?
Nach der Tora ist alleine Geschlechtsverkehr zwischen Männern (neben zahlreichen andere Beziehungen) verboten. Dadurch ergibt sich natürlich das Spannungsfeld zwischen Homosexualität und einem gerechten, frommen Leben.
Für die Existenz von Homosexualität gibt es verschiedenste Erklärungen, welche von Störungen bis hin zu Aufgaben reichen, welche alle darauf wirken, gerecht zu leben.
Auf der anderen Seite besteht das Ideal einer Vereinigung von Frau und Mann auf allen Ebenen, welche durch die Eheschliessung ihre Heiligung findet und mit der Bereich ist, gerade auch beim Sex, wo der Mensch am Nächsten zu G'tt gelangen kann, bzw. wodurch der Mensch heute G'tt noch in diese Welt bringen kann.
Um in diesem Spannungsfeld zu vermitteln gibt es verschiedenste Angebote, welche alle darauf abziehen, dass Erste zu vermeiden und das Zweite zu erreichen.
So sagte ein berühmter Rabbi einmal, dass die ganze Welt nur eine schmale Brücke ist und unsere ganze Aufgabe darin besteht, heil auf die andere Seite zu kommen, so eben auch hier.
Ich selber sehe hier aber keinerlei Unterschied zu zahlreichen anderen sexuellen Beziehungen, welche hier ebenso verboten sind, ja soger in modernen liberalen Gesellschaften immer noch verboten sind. Wenn uns gelingt, alle diese Beziehungen zu unterdrücken, warum dann nicht auch Homosexuelle? Ich persönlich sehe hier kein Unterschied.