Liebe Lily,
schön zu lesen das ich nicht ganz so doof bin wie er denkt und auch andere die christen sind nicht alles in ihrem glauben verstehen.

Der grobe Unterschied ist doch der: Es gibt Leute, die geben zu, wenn sie etwas nicht verstehen, und es gibt Leute, die tun so, als hätten sie das verstanden - ham's aber nicht. Beide Kategorien findet man überall. Ich persönlich hinterfrage die Dinge lieber, erscheine dann von mir aus "doofer" und ecke an - denn so wenige geben zu, wenn sie nicht antworten können.
(Ps.: Nicht dass du mich missverstanden hast - ich bin keine Christin (mehr).)
wow. mit der geisttaufe kann man solche fähigkeiten entwickeln? aber heisst es nicht das hellseher usw das das nicht von gott sondern von satan kommt? (also, nur so am rand erwähnt ich glaube nicht daran aber so sagen ja immer alle...)
Gewisse Christen glauben, mit der Geisttaufe bekommt man diese Fähigkeiten sofort. Die entwickelt man nicht. Es ist eine Gabe von Gott (über den Heiligen Geist). Später können schon noch andere dazu kommen. Ich kannte viele, die diese Fähigkeiten gehabt haben sollen, aber ob's stimmt, weiß ich nicht. Grundsätzlich trafen die Prophezeiungen halt nicht ein und ihre "Eindrücke" fußen auf Gefühlen und Einschätzungen, die natürlich nicht zutreffen müssen. (Daher fällt für mich alles, das (anähernd) eintrifft unter Zufall.) Und da lesen wir im AT tatsächlich, dass JAHWEH so was Wahrsager, Zauberer und falsche Propheten nennt, die getötet werden sollen (weil sie mit ihren falschen Prophezeiungen und Lehren vom Ewigen wegführen!).
Wenn man das christliche Bild von Satan (Widersacher Gottes, der auf Seelenjagd ist) und Gott (der mit seinem Heilsplan "ein paar" Seelen retten möchte, aber halt nicht alle kann - wegen Jesus Christus ablehnen usw.) der Betrachtung zugrunde legt, ist es natürlich schwierig. Ich selber tat mich damit immer schwer - von wem ist nun die Prophezeiung; wenn da jemand redet, wer? Welcher Geist ist das? Während ich mich selber damit quälte, ob der Teufel vor meiner Tür steht, und ich panische Angst vor ihm hatte, fragten sich die anderen irgendwie nie, ob ihre Prophezeiungen "von der falschen Seite" kämen. Propheten haben ja auch prophezeit. Damit will ich sagen: Sofern die Prophezeiung ins Bild passte und in den eigenen Kram, war sie definitiv vom Heiligen Geist. In allen anderen Fällen war es tendenziell vom Teufel ("Prüfe die Geister" - "Prüfe, ob dies wirklich der Wille Gottes ist" usw.) Alles sehr schwierig. Auch in diesem Bereich wirst du in einem Glaubensmissbrauchsforum interessante Erzählungen finden.
Ich möchte in der Sache aber eines betonen: Der Ewige ist allmächtig. Und es gab tatsächlich Propheten, durch die der Ewige zu Seinem Volk sprach. Diese Propheten hatten immer ein Ziel, und dies war ihre Aufgabe: zum Ewigen zu führen! Sie ermahnten das Volk Israel, sie führten es mit JAHWEHS Hilfe...Ich finde, dass es eine Schande ist, dass sich manche Christen mit diesen Propheten gleichsetzen, wenn sie sagen: Propheten haben auch prophezeit - deshalb können wir das auch.
Irgendeine menschliche Stimme wird es sein. Ich weiß nicht, welche von den vielen. :-)
ja, das kenne ich auch so. aber verstanden hab ich das auch nie wirklich.
Auch Theologen verstehen die Trinität nicht wirklich; ich will mal behaupten: eigentlich keiner. Ich verstand sie auch nicht. Das Thema Trinität und "Warum nur über Jesus" wurde in diesem Forum schon oft und breit diskutiert. Da möchte ich dich, liebe Lily, auf die Threads verweisen (benutze die Suchfunktion), falls Interesse besteht.
ja, siehst du das meine ich. das is doch komisch. warum denken nur manche man könnte nicht zu gott kommen wenn man das nicht kann/macht?
Das ist "einfache" Psychologie: "Hehe, ich kann was, was du nicht kannst und hehe, ich bin errettet, du nicht!" Es ist eine Art Machtfrage und Überlegenheit und auch eine Frage des Sich-besser-fühlens. Betroffene würden dies nie zugeben; das hätte ich damals auch nicht. Man ist so davon überzeugt, dass man die Wahrheit kennt. Es ist tragisch.
ich find das komisch, ich kann mir nicht helfen oO was es da alles für regeln gibt damit man zu gott kommt....
Das ist ein Charakteristikum von Religionen im allgemeinen. Im allgemeinen gibt es auch in jeder Religion einen "Mittler" oder ein "Vorbild", über den wir zum jeweiligen "Gott" kommen (Islam - Mohammed, Buddhismus - Buddha, Christentum - Jesus usw).
ich suche doch die nähe von gott und ich hab sogar ein sehr grosses verlangen danach. und ich habe auch hingabe dafür.
Genauso ging es mir auch als Christin. Das schlimme für mich war: Die Leute um mich herum schienen die Suche schon beendet zu haben, sprich: schienen Gott gefunden zu haben. Aber ich war noch auf der Suche. Ich fand das schrecklich, und ich verstand es nicht, denn ich wollte so dringend zu Gott. Ich hatte viele Fragen, die nicht oder nur schlecht beantwortet wurden (was man halt nicht versteht, kann man nicht erklären), und ich war zeitweise echt frustriert, weil ich mich nach einer Beziehung mit Gott sehnte, sie mir - im Gegensatz zu den anderen - aber wohl verwährt blieb. Ich selber bezeichnete mich aber immer auch als "lebendige Christin". Zwar auf der Suche und frustriert, aber "lebendig" - ein Paradoxon. Im Nachhinein kann ich mir - allein aus psychologischer Sicht - diesen Prozess erklären, der ja so vonstatten gehen musste. Irgendwann wurde mir dann klar gemacht, dass da grundlegend was falsch war, und ich fing an, meinen Fragen konsequent nachzugehen, ohne nur Christen zu konsultieren. (Die sagten mir immer: "Du, pass nur auf - nicht dass da der Teufel mit ihm Spiel ist, der dich vom Weg abbringen will." Sie wollten mir damit das Fragen "verbieten". Das war eine ganz schreckliche Zeit.)

Zitat von
Herold
du liest schon wieder dinge hinein, die ich so nicht gesagt habe.
Das passiert dir nun sehr häufig, wie ich feststelle. Würde mich mal zum Nachdenken anregen...
Weißt du, zu mir hat mal ein weiser alter Mann gesagt: Es kommt nicht darauf an, wie du es gemeint hast, sondern wie es beim anderen ankommt.
Du hast übrigens, Herold, Lily keine Fragen beantwortet, sondern bist lediglich darauf herumgeritten, dass sie das alles schon wissen müsse. Das ist doch nicht konstruktiv.
"Nichts ist schwerer und erfordert mehr Charakter, als sich in offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und zu sagen: Nein!" (Kurt Tucholsky)
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