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Thema: Kreationismus

Baum-Darstellung

  1. #16
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    Lieber Zeuge

    Zitat Zitat von Zeuge Beitrag anzeigen
    Somit haben wir eine wissenschafliche Theorie vom elektrischem Strom, die sich in der Praktik bewahrheitet: steck zwei Nägel in die Stickdose und du wirst den Strom fühlen.

    Zu solchen Theorien gehört auch Gott. Man kann ihn zwar nicht sehen, aber erfahren.
    Hm, also ich weiß nicht, ob du mit diesem Vergleich wirklich so glücklich liegst. Es gibt nämlich eine klare Anleitung wie man Strom „erfahren“ kann. So etwas gibt es bei Gott nicht, zumindest wäre mir keine vergleichbare Anleitung bekannt. Natürlich mag der ein oder andere jetzt sofort auf die Bibel verweisen, aber diese ist m.E. nicht wirklich damit vergleichbar, denn viele Menschen haben trotz ihrer Kenntnis Gott nicht erfahren. Und bevor das Argument vorgebracht wird, diese Menschen hätten die Bibel nicht verstanden oder ihr Herz nicht geöffnet…. Eine Anleitung die man nicht versteht ist keine Anleitung die in der Wissenschaft akzeptiert wäre. Die Reproduzierbarkeit ist eine Vorraussetzung für die Annahme einer Theorie. Und was das „Herz öffnen“ betrifft, Strom kann ich nach der Anleitung erfahren egal ob ich daran glaube oder nicht. Zugegeben, auch hier sind Grundannahmen notwendig, um überhaupt eine Theorie zu entwickeln, dennoch bewegen wir uns da in völlig unterschiedlichen Bereichen. Die Existenz Gottes zum Thema der Wissenschaft zu machen halte ich für kontraproduktiv und wird von Seiten der Wissenschaft ja auch abgelehnt.
    Natürlich will ich damit nicht sagen, Wissenschaft hätte nicht teilweise auch Charakteristika die typisch sind für Glauben. Aber vielleicht einen Vorschlag der weniger Missverständnisse auslöst (denn ich verstehe ja worauf du hinaus willst). Wenn du nach einem Beispiel suchst, würde ich eher Liebe zu dem Vergleich hinzuziehen. Denn auch hier kann ich deren Existenz nicht beweisen und viele die sie suchen finden sie nicht, weil alle zwar ungefähren aber niemand so genau sagen kann, wie es dazu kommt – dennoch ist ihre Existenz akzeptiert.


    Zitat Zitat von Zeuge Beitrag anzeigen
    Die Evolution kann aber nicht durch Erfahrung nachgeprüft werden. Denn im Labor lassen sich die Zeitspangen von millionen oder milliarden Jahren nicht reproduzieren.
    Ich sage es gerne noch mal, diese Behauptung ist meinem Wissensstand nach so nicht richtig, bzw. unglücklich formuliert. Wichtig um hier Missverständnisse zu vermeiden ist hier eine klare Aussage was Evolution meint. Ich gestatte mir auch mal Wikipedia zu zitieren.
    „Evolution ist die Veränderung der vererbbaren Merkmale einer Population von Lebewesen von Generation zu Generation. [...]“ (http://de.wikipedia.org/wiki/Evolution)
    Wenn wir jetzt z.B. mal an Pflanzen denken die gezielt gezüchtet werden, dann haben wir hier ganz eindeutig die Möglichkeit Evolution als Prozess empirisch nachzuvollziehen. Aus diesem Grund gilt es als relativ gesichertes Faktum. Selbst kreationistische Kritiker wie Kent Hovind (das ist der Mensch der mit seiner Forderung nach einem Beweis für die Theorie der Evolution die Gegenforderung der Pastafari zum Beweis der Unmöglichkeit von Jesu Abstammung vom FSM provoziert hat) kritisieren die Evolutionstheorie, nicht aber die (Mikro)Evolution an sich. Wenn du Evolution anders verwenden möchtest, dann solltest du darauf hinweisen, weil es sonst nämlich zu diesen widersprüchlichen Verständnis kommt.

    Natürlich kann man ganz klar sagen, dass die Umsetzung der empirischen Erkenntnisse von der Evolution hin zur Evolutionstheorie äußerst problematisch ist, weil hier eine Übertragung von Mikroprozessen auf eine Makroebene vollzogen wird. (Wenn man mir diese Bagatellisierung nachsieht) Ob sich also die Arten so entwickelt haben wie angenommen ist mehr als fraglich und es gibt viele Fragen die die Evolutionstheorie nicht zufriedenstellen erklärt. Dennoch, auch wenn sie nur von Indizien ausgehen mag, ist die Evolutionstheorie entgegen deiner Behauptung eine wenn auch wackelige aber zulässige wissenschaftliche Theorie. Sie ist aber keine Wahrheit, dass muss ganz klar gesagt werden!! Ganz im Gegenteil ist man sich des großen Unsicherheitsfaktors und der Lücken bewusst und so wird sie immer wieder heftig kritisiert. Aber das ist ja der erwünschte Regelfall in der Wissenschaft – eine Theorie wird meist nur vorübergehend aufgestellt damit man mit ihr arbeiten kann und damit weitere Forschungen sie widerlegen können um so zu besseren Theorien zu kommen.

    Was sie definitiv ebenfalls nicht darstellt ist ein Beweis für die Nicht-Existenz Gottes – sie ist somit kein Antigottglaube. Und ich muss gestehen, dass ich diese Unterstellung auch etwas unfair finde, selbst wenn ich natürlich verstehe, dass die Evolutionstheorie am biblischen Fundament des christlichen Glauben rüttelt.
    Wir haben hier aber zwei völlig unterschiedliche Absichten und Ansprüche, die in meinen Augen nicht auf eine Ebene gebracht werden dürfen – weder von Vertretern der einen noch von Vertretern der anderen Seite. Man muss die Evolutionstheorie nicht akzeptieren, wenn man davon überzeugt ist, dass sie nicht stimmt (weil man etwas anderes glaubt oder glauben will). Aber man muss vorsichtig sein mit welcher Intension man in der wissenschaftlichen Ebene argumentiert - denn Zweifel berechtigen keine Einstellung getreu dem Motto "Es kann nicht sein was nicht sein darf."

    Ich hoffe wir finden im Dialog eine Formulierung mit der wir beide glücklich werden und in der wir uns begegnen können.
    Geändert von Lior (12.03.2009 um 00:38 Uhr)


 

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