Wahrscheinlich kennt das jeder,
du wachst morgens auf und im Radio kommt`n gefälliges, ziemlich eingängiges Lied das leicht ins Ohr geht, weil es dir eben gut gefällt und dann, oh Wunder, klingen die Liedrhythmen den ganzen Tag über nach, sie begleiten dich spontan bis du versuchst, Gesang und Melodie im eigenen Atemrhythmus nachzuahmen, sei`s durch leises Murmeln, monotones Summen, auf sonst eine Weise. Das nennt man Resonanz, Gleichklang oder auch Nachhall, hört sich erst mal trivial an und sollte wie gesagt bekannt sein aber was hat das alles mit einem uralten religiösen Weg zu tun den wohl jede Glaubensrichtung, gleich welcher Herkunft, irgendwann gehen wird ?
Sind wir unerwartet auf einen Schatz gestoßen der uns bildlich gesehen noch enger begleitet, bis ins Innerste berührt doch hierzulande, aus welchen Gründen auch immer, lange verborgen blieb ? Es soll nämlich Zeiten geben in denen man besonders anfällig ist für melancholisch meditative Gemütszustände und demnach wären seltsam übereinstimmende, sich am Ende gar verselbständigende Rhythmen auf einmal ganz anders zu betrachten.
Denn wer als Meditierender darauf eingeht, gelegentlich traditionelle Mantren oder melancholische Verse, so genannte Gathas, rezitiert und von seiner eigenen Schwermut im wahrsten Sinne nach unten gezogen wird, der scheint angekommen in einem schlafähnlichen Zustand tiefster Selbstvergessenheit, Selbsthypnose, Klarträume, Trance … irgendwie alles das Gleiche, eine Art Rausch, ohne Drogen natürlich. Oder wir lassen bei unserer Symphonie von Liedern, Gedichten, mantrischen Sprachgesängen einfach die Verse weg und versinken genüßlich in harmonischen Schwingungen der Klangschalenmeditation, ebenfalls eine Form von Hypnose.
Ob einzigartige Kulturschätze wie Töne von Klangschalen (die alte Yogakunst wurde kürzlich zum Weltkulturerbe ernannt) bei ‚in sich Ruhenden‘ eine grundlegende Wandlung auslösen und somit zum inneren, von nun an persönlichen Schatz werden, sei dahingestellt. Ein direkt verlaufender, unmittelbar ins verborgene Wunderland weisender Diamantweg deutet jedenfalls darauf hin daß schimmernde Perlenketten, Malas genannt, eine smaragdene Felswand oder Juwelen in Lotosblüten nicht mehr wie Gegenstände an sich zu sehen sind sondern als versinnbildlichte und damit wahre Kostbarkeiten tief in die eigene Seele hinabreichen … metaphorisch, melancholisch, eben meditativ
Und so kam’s
Eines morgens eher zufällig gefunden haben mich nett anzuhörende, kulturell betrachtet ungewohnt neutral, sprich versöhnlich klingende Worte wie diese niemals mehr losgelassen und erscheinen mir nun, Jahre später, als eine Art Liebeserklärung an all diejenigen die vielleicht erst nach längerem Zögern darauf eingehen
... und findet ihr nicht daß gewisse Neigungen zu resonanzerzeugenden Gesängen, ganz gleich ob Mantras oder romantische Musikballaden, jeder von uns schon immer in sich trägt ?
Gruß
Ein Sinnsuchender
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