Der Glaube an Gott oder etwas Göttliches war bei mir wohl älter als die Bindung an eine Religion oder ein Buch. In einem atheistischen Elternhaus aufgewachsen zeigte ich erste religiöse Neigungen in einem Alter, in das meine Erinnerungen nicht zurückreichen. Ich kann mich da nur auf Erzählungen anderer stützen.
Im ersten Teil meiner Kindheit war ich Kind ohne besonders religiös zu sein. Der Weihnachtsgottesdienst war berührend, der Religionsunterricht interessant. Auch betete ich phasenweise. Eine Anbindung an eine Religion kam mit neun oder zehn Jahren. Ich orientierte mich am Christentum evangelischer Prägung. Eine andere Religion gab es in meinem Umfeld auch nicht. In der Pubertät erwachte mein Interesse am Zen und den Yoga-Lehren (Und hier nicht unbedingt der Hartha-Yoga. Yoga ist weit mehr ;-) ). Dies kolledierte recht klar mit den christlichen Ansichten, die mich bisher geprägt hatten. Daß später Kartenlegen, I-Ging und - noch später - Hypnose hinzukamen, vereinfachte die Sache auch nicht gerade. Ich fand im Christlichen keine Antworten mehr auf meine Fragen. Keinen Ansatzpunkt für meine Erfahrungen. Diese Antworten und Ansatzpunkte lieferten mir Zen und Yoga. Folglich kehrte ein wenig Frieden in mein Gemüt ein. Aber eine Frage blieb. Waren religiöse Erfahrungen nichts weiter als (auto-)suggestive Phänomene? Es dauerte lange, bis ich eine Antwort darauf fand, und verstand, was mir zuvor nicht klar war.
Heute bin ich religiös, jedoch ohne zu meinen, daß das Göttliche einer bestimmten Religion angehören müsse. Ich würde ich als Yogi bezeichnen. Ich bin tolerant geworden, und kritisch zugleich. Und wie ich gerade merke, dem Göttlichen zutiefst dankbar.

Gruß
LD