Grüß Gott



Tieger wird zu Mensch
In 2019?
Wir hatten mal einen ganz lieben Kater. Braun getigert, weshalb ich ihm den Namen Tieger gab.


Nun gibt es Märchen, in denen ein Mensch, der besonders garstig, ungnädig und leiblos in seinem Leben ist oder war, in einer Tiergstalt leben muß, bis er jemanden findet, der ihn liebt und damit aus diesem Bann erlöst.


Heidi, meine geliebte Frau, damals waren wir noch zusammen, hatte ihn als junge Katze geholt, ich weis nicht mehr von wo und wem. Sie hatte einen Korb mitgenommen, diesen ins Zimmer gestellt und sich mit den Menschen unterhalten, die den kleinen Kater hatten.


Sie erzähte mir, das der dann in diesen Korb ging und darin blieb! So kam Tieger zu uns, klein und unterernährt. Er wuchs dann noch noch erheblich, weil bei uns gab es für ihn mehr als genug zu essen.


Ein besonders kluger und schöner Kater.


Wenn wir zusammensaßen und uns unterhielten, lag er auf einem Sessel daneben und hörte zu. Im Verlaufe eines Gespräches kamen wir dann auch auf Katzen zu sprechen und unser Besuch sagte:
„Meine Katze bringt mir des öfteren ihre Beute. Sie versort ihre Leute damit.“
Ich sagte: „Mein Kater hat mir noch nie etwas gebracht.“ - - -
Was geschah? Tieger springt vom Sessel herab und verschwindet nach draußen. Wohl eine viertel Stunde darauf kommt er wieder und legt mir eine erlegte Maise vor die Füße. Wenn schon eine Gabe für mich, dann nur das Beste.

Tieger war eben ein sehr kluges und freundliches Katerchen. Sprach man ihn mit Herr Tieger an, so richtete er sich größer auf.

Nach 16 Jahren starb er an Nierenversagen. Er knurrte dabei, als wenn er nicht von uns fort wollte!

Danach hatte ich einige Träume mit Tieger.
Einmal sah ich ihn in einiger Entfernung vorüber laufen.
Ein anders mal kam er zu mir her.
Wieder ein Traum lief er auf mich zu.
Dann saß ich in meinem Sessel und Tieger kam zu mir.
Wieder ein mal sitze ich im Sessel und Tieger kommt, krabbelt auf meine Beine und legt sich darauf schlafen.
Dann, wieder im Sessel, kommt er, krabbelt auf meine Beine bis zu Schulter hinauf und legt sich dann in meinem Arm schlafen.
Dieser Traum wiederholte sich noch einmal.
Zum Schluß aber blieb er in meinem Arm liegen und der Traum ging weiter -
plötzlich begann er sich zu verändern, zu verwandeln --- er wurde zu einem kleinen, wohl sechs jährigen Jungen!
Der spang von meinen Beinen herunter, auf den Boden, lacht mich freundlich an und lief dann davon. Doch bevor er ganz aus dem Blickfeld verschwand, drehte er sich noch einmal um und winket mir frölich, wie dankbar, zu.


Danach habe ich nie wieder von Tieger geträumt!