Ich halte Abtreibung nur in einem Fall für akzeptabel, nämlich wenn das Leben der Mutter durch die Schwangerschaft ernsthaft in Gefahr ist. Dann denke ich nicht, dass man von der Mutter verlangen kann, dass sie ihr Leben für das Kind opfert. Das wäre zwar heroisch, aber der Durchschnittsmensch ist nun mal nicht zum Helden geschaffen, da darf man ihn nicht zum Heldentum zwingen oder gar bestrafen, wenn er sich nicht wie ein Held verhält.
Was die Vergewaltigung angeht, ist natürlich zu bedenken, dass für viele Mütter die Schwangerschaft eine sehr qualvolle Zeit sein muss, weil sie dadurch permanent mit ihrem Leid konfrontiert werden. Aber dennoch denke ich, dass das Leben des Kindes höher zu bewerten ist als der Seelenfrieden der Mutter, zumal sie das Kind nach der Geburt zur Adoption freigeben kann und nie wieder sehen muss. Außerdem wird der Vergewaltiger nur zu ein paar Jahren Haft verurteilt, da kann es nicht sein, dass das Kind, das für die Umstände seiner Zeugung ja nichts kann, hingerichtet wird.
Was die Behinderung anbelangt, so kann auch in diesem Fall eine Mutter, die kein behindertes Kind aufziehen möchte, das Kind abgeben.
Und was Minderjährigkeit anbelangt: Man kann doch nicht das Kind dafür bestrafen, dass die Mutter nicht oder nicht richtig verhütet hat. Und auch sie kann es abgeben.
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