Ich zimmere mir einen Gott zusammen, Du ebenfalls.
Denn es ist weder mir noch Dir möglich, Gott in seiner/ihrer Gesamtheit zu erfassen.
So haben wir immer nur einen Teilaspekt des Göttlichen.
Und dieser Teilaspekt mag jeweils anders aussehen.
Die Liebe Gottes ist ein Freibrief für den Menschen, denn sie gibt dem Menschen den Freien Willen.
Gott sagt im Grunde: "Du darfst tun, was Du willst. Aber beachte dabei, dass Dein Tun ein Same ist, aus dem eine Frucht wächst."
Gott wird uns dann die Früchte unserer Taten präsentieren.
Nicht als Belohnung oder als Bestrafung sondern als Selbstreflexion einer Seele um daran zu wachsen und zu reifen.
Ob Liebe alles Übel unter den Teppich kehrt?
Nein, aber sie mindert das Leid.
Na ich zum Beispiel.
Aber Du darfst gerne etwas anderes sagen.
Niemand hat ein Exklusivrecht, die alleinige Wahrheit zu kennen.
Jeder hat seine Wahrheit.
Hier tauschen wir subjektive Wahrheiten untereinander aus.
Gott ist für mich eben grenzenlos und mit mannigfaltigen Aspekten.
Wenn ich sage: der Gott, dann beraube ich das Göttliche bereits um den weiblichen Aspekt.
Deswegen bevorzuge ich das Neutrum.
Ich glaube, dass das Göttliche im Grunde eigenschaftslos, formlos und unpersönlich ist.
Aber das Eigenschaftslose birgt alle Eigenschaften in sich.
So wie das Weis alle Farben in sich birgt.
Das Unpersönliche birgt alle Persönlichkeitsaspekte in sich.
Das Formlose birgt alle Formen in sich.
Wäre es anders, so wäre das Göttliche in seiner Ausdrucksweise beschränkt. An einen beschränkten Gott könnte ich aber nicht glauben.
Dennoch ist diese Bibelstelle für mich eine der zentralen Aussagen über Gott:
Johannes 1, Kap. 4, Vers 8: Wer nicht liebt, hat Gott nicht erkannt; denn Gott ist die Liebe
Denn Liebe kann alle Erscheinungsformen, alle Eigenschaften und alle Ausdrucksformen annehmen.
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