Wie viele andere Psalmen hat auch dieser 102. eine Überschrift:
»Gebet eines Gebeugten, wenn er verzagt und seine Klage vor dem Herrn ausschüttet«.
Niemand könnte behaupten, die Schrift rede an den Realitäten vorbei... Advent wie selten zuvor, Städte leer., viele Menschen vereinsamt und nicht wenige in purer Verzweiflung.
Tod tausendfach, wie zu Zeiten der schlimmsten Pest.
Viermal in diesem Kapitel redet der Beter von "meinen Tagen" und beschreibt sie wie Rauch, der vergeht • einen Abendschatten • verkürzten ... • in der Mitte wegenommenen Tagen.
Im krassen Gegensatz redet er von Gott, der außerhalb der Zeit lebt und handelt, dem Raum und Zeit nichts anhaben können, weil er sie ja gestaltete:
»Von Geschlecht zu Geschlecht währen deine Jahre « und »aber DU bleibst und deine Jahre nehmen kein Ende«.
Wenn der Tod keine Rolle spielt, kann man über die christliche Jenseitsverströstung nur lächeln.
Für den aber, der nah am Tod ist, ist es die letzte und einzige Hoffnung.
Da ER das Haupt und wir der Leib sind, ER auch die Unsterblichkeit hat, bekommt unsere Zukunft eine außerirdische Dimension. Glück gehabt! Gott sei Dank!
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