
Zitat von
Kasper
Grüße euch.
Also zuerst eine kurze Bemerkung zur Frage nach dem Ansehen der Person vor Gott. Zur Bekräftigung von Fischs Verständnis.... in dem mir vorliegenden Text (Lutherübersetzung) heißt es „der die Person nicht ansieht und keine Geschenke nimmt“. Gerade auch der zweite Teil finde ich ist sehr aufschlussreich und es erscheint mir naheliegend die Übersetzung im Sinne der „Neue-Welt-Übersetzung“ zu wählen, dass Gott – ganz dem Gedanken von Fisch folgend – unparteiisch richtet, sozusagen blind. Aber das nur am Rande.
Ich möchte vielmehr auf den Spruch eingehen den Fisch eingebracht hat. Auch ich finde es steckt eine gewisse Weisheit hinter diesem Ausspruch, und ich kann deinen Ausführungen nur zustimmen. Dennoch möchte ich jene die glauben die Wahrheit gefunden zu haben etwas "in Schutz nehmen" (auch wenn sie diesen nicht benötigen). Ich meine die Überzeugung Wahrheit nur suchen aber niemals besitzen zu können ist ja eine rein „intellektuelle“ Erkenntnis, oder seht ihr das anders? Und als Menschen haben wir aber auch das Verlangen nach Sicherheiten und es ist aus diesem Gedanken heraus nicht verwunderlich und mit Sicherheit niemandem vorzuwerfen, wenn er sich danach sehnt im Besitz der Wahrheit zu sein. Außerdem ist auch die von Fisch zitierte Aussage eine Ansicht, die teilweise ebenfalls mit vehementem Wahrheitsanspruch vertreten wird. Und meine persönliche Erfahrung ist, dass viel zu oft aus der Deckung der vermeintlichen Rationalität heraus derselbe Grabenkampf geliefert wird, wie aus der Deckung religiöser Schriften. Toleranz ist wichtig, ich denke da sind wir uns einig. Deshalb finde ich es gut, wenn man den Gedanken des Ausspruchs vertritt und verinnerlicht und persönlich seine Zweifel hegt, aber ich glaube das Problem ist, dass zu viele dies aus einer Position des Besserwissers heraus tun und ihr Konzept für überlegen halten.
Was die Gefahr im Hintergrund jedoch betrifft, ich denke da sind wir uns einig...
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