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  1. #21

    Standard

    Zitat Zitat von luxdei Beitrag anzeigen
    Gibt es Ablehnung oder Annahme im Nicht-Dualismus?
    Ansichtssache.
    Ich sehe den Nichtdualismus nicht als eine totale Gleichgültigkeit.
    Ich sehe ihn als ein Ja zum Sein.
    Ich sehe da, wo etwas verflucht wird, eine Abspaltung, denn etwas vom Ganzen wird abgelehnt.
    Die Totalität wird somit um ein Stück reduziert, damit fällt man zugleich aus der Nichtdualität zurück in die Dualität.
    Wer an das Gute im Menschen glaubt, der bewirkt das Gute im Menschen. >HIER KLICKEN<

  2. #22
    luxdei Gast

    Standard

    Von der Gleichgültigkeit bin ich weit entfernt ;-)
    Ich überlegte nur, wenn Gott selbst erschafft und zerstört. Warum dann nicht auch ein Heiliger. Kann man sagen, daß ein Heiliger so und so sein müsse? Daß er Kinder nicht verfluchen dürfe?
    Mein erster Impuls auf diese Frage war auch ein "Nein, das darf er nicht!" Dann kam mir der Gedanke des sozio-kulturellen Kontextes (s.o.). Und als ich Dein Statement las, kam mir die Frage, ob unser Bild von Heiligkeit nicht zu eingeschränkt, zu sehr der Dualität verhaftet ist.

    Gruß
    LD

  3. #23

    Standard

    Ich würde ihn dann zumindest aus meinem Verständnis heraus nicht mehr als einen Heiligen bezeichnen.
    Wer an das Gute im Menschen glaubt, der bewirkt das Gute im Menschen. >HIER KLICKEN<

  4. #24
    Isaak Gast

    Beitrag 2 Könige 2:23

    2 Könige 2:23

    וַיַּעַל מִשָּׁם בֵּית־אֵל וְהוּא עֹלֶה בַדֶּרֶךְ וּנְעָרִים קְטַנִּים יָצְאוּ מִן־הָעִיר וַיִּתְקַלְּסוּ־בוֹ וַיֹּאמְרוּ לוֹ עֲלֵה קֵרֵחַ עֲלֵה קֵרֵחַ׃
    2:24 וַיִּפֶן אַחֲרָיו וַיִּרְאֵם וַיְקַלְלֵם בְּשֵׁם יְהוָה וַתֵּצֶאנָה שְׁתַּיִם דֻּבִּים מִן־הַיַּעַר וַתְּבַקַּעְנָה מֵהֶם אַרְבָּעִים וּשְׁנֵי יְלָדִים׃
    2:25 וַיֵּלֶךְ מִשָּׁם אֶל־הַר הַכַּרְמֶל וּמִשָּׁם שָׁב שֹׁמְרוֹן׃

    2:23 Er stieg von dort zurück nach Bet’El und wie er den Weg weiter hinanstieg kamen eben kleine Knaben aus der Stadt welche ihn verpöttelten, sie sprachen zu ihm: Steig zu, Kahlkopf, steig zu, Kahlkopf!
    2:24 Er wandte sich hinter sich, sah sie an und verwünschte sie mit SEINEM Namen. Zwei Bärinnen kamen aus dem Wald, die zerfleischten von ihnen zweiundzwanzig Knaben.
    2:25 Er aber ging von dort nach dem Berg Karmel von dort kehrte er nach Samaria zurück.


    Als 1. darf man wissen was der Name Elisha bedeutet. אֱלִישַׁע auf Deutsch bedeutet so viel wie "G“tt hilft

    Elisha gilt bei uns jüdischen Glaubenden als legitimer Nachfolger des Propheten Elija. (1 Kön 19,19-21). Elisha’s eigenes Wirken begann jedoch erst mit der Entrückung Elijas in die Ewigkeit. (2 Kön 2,1-18). Der Text betont, dass g“ttes Geist von Elija auf Elischa überging, so dass Elisha zu Wundertaten, ähnlich denen des Moshe’s fähig wurde. Elisha’s wirken nahm das Haupt unserer frühen Prophetenschulen an, welche an einigen Heiligtümern des Ewigen wie Bet’El, Gilgal und Jericho existierten. In unseren frühen religiösen gebildeten Kreisen sind die Elishageschichten gesammelt, zusammengestellt und theologisch gedeutet worden.

    Ein wichtiger damaliger Bestandteil der Elishageschichten sind die Wunder und Wundertaten, welche die eindeutige G“ttbezogenheit und Autorität Elisha’s unterstreichen mussten. Ein Beispiel von vielen ist die Auferweckung des toten Sohnes der Sunamiterin. (2 Könige 4,8-37)

    Zu Vers 2 Könige 2:23

    Im 9. Jahrhundert vor der gregorianischen Zeitrechnung herrschten raue Sitten und Kinder hatten nicht dieselbe Wehrschätzung wie es diesen heute in Mitteleuropa zugestanden wird. Ein Versterben von ohne hin in einer hohen Mutter- und Kindtotesrate hatte ein gerigeres Gewicht als heute. Vergleiche dazu das europäische Mittelalter.

    Im Vers 2 Könige 2:23 geht es einerseits um Elisha selbst und zwar als den Propheten, welcher g“ttes Geist inne hatte und somit kein gewöhnlicher Jude oder Mensch war und man in seiner Nähe immer mit außergewöhnlichem rechnen musste. Und es geht um Gerechtigkeit. G“tt heimlich und versteckt zu spotten galt damals schon als Unglück heraufbeschwören. Einen Mann G“ttes, einen Prophet und den anwesenden Geist G“ttes zu spotten musste, ob mit Fluch oder ohne schlimme Folgen haben.

    Des Weiteren sollte man wissen, dass es den Prophetenschulen nicht um eine Widergabe von realen und sich wirklich ereigneten Geschichten zu Elisha ging, sondern um die Botschaft, dass G“tteslästerung und auch Lästerungen Männer G“ttes unweigerlich strenge strafen nach sich zogen.
    Der Glaubende damals wie heute muss nun selbst entscheiden was er Wortwörtlich und was er als eine in eine Geschichte gelegte Botschaft verstehen will und kann.

    Zumindest sollte man die alte nahöstliche Tradition nicht aus den Augen verlieren, dass es eine Ehre war ehrenswerten Menschen und erst recht Männern G“ttes und somit den Propheten eine Wundergeschichte zuzugedenken. Den damaligen Juden war Zweifel am Ewigen weitgehend unbekannt und mit IHM alles möglich. Da bedurfte es keiner Trennung zwischen realer historischer Widergabe von Ereignissen und guten Geschichten für G“tt.

    Und am Ende sollte man unterscheiden, dass Heiligsprechungen nichts mit Entscheidungen einzelner Christen zu tun hat und eine rein christliche Angelegenheit ist. Nach unserem jüdischen Sinn ist Elisha natürlich nicht heilig, sondern eben ein Prophet und ob uns seine Geschichten gefallen oder nicht ermöglicht uns nicht ihn als Propheten abzuerkennen. Zweifel an den Geschichten gehen aber grundsätzlich mit Glaubensfragen einher und der Glaube ist etwas Lebendiges und immer im Wandel der einzelnen Person gegenüber G“tt. Also eine eindeutige und allgemeingültige Antwort aus der Bibel und zwar für alle gleichermaßen zutreffend finden zu wollen oder zu lehren geht vollkommen am Wesen des Glaubens vorbei.

    lehit

    Isaak
    Geändert von Isaak (09.03.2009 um 16:46 Uhr)

  5. #25
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    Standard

    Zitat Zitat von Mirjamis Beitrag anzeigen
    Gestern stieß ich auf eine seltsame Bibelstelle:

    2. Könige 2, 23-25
    "Von Jericho ging Elisa wieder nach Bethel. Als er zur Stadt hinaufwanderte, lief ihm eine Horde kleiner Jungen entgegen. Sie machten sich über ihn lustig und riefen im Chor: 'Glatzkopf, fang uns doch! Glatzkopf, fang uns doch!'
    Elisa blieb stehen, sah sie an und verfluchte sie im Namen des Herrn.
    Da kamen zwei Bärinnen aus dem Wald heraus, fielen über die Kinder her und zerrissen zweiundvierzig von ihnen.
    Elisa wanderte weiter zum Berg Karmel, und von dort kehrte er schließlich nach Samaria zurück."

    Äußerst seltsam, diese Geschichte. Ich bin richtig entsetzt, dass so was in der Bibel steht.

    Was soll man davon halten???
    Wie denkt ihr darüber???

    Gab es überhaupt Bären in Israel? Und wie können 2 Bären 42 Kinder töten?

    Schlimm auch, dass Elisa diese Kinder verflucht, noch dazu im Namen des Herrn.
    Und schlimm, dass Elisa auf das Gespött der Kinder soooo reagiert.

    Bin gespannt, was ihr dazu sagt bzw. schreibt.
    Genau solche Bibelstellen verwirren mich und machen mir Angst. Wobei ich die oben erwähnte Geschichte noch nicht mal kannte. Genausowenig wie die von den Baalspriestern. Mir hat eigentlich schon das Kapitel über Hiob gereicht um mich total zu verunsichern. So viel Gewalt und Ungerechtigkeit gegen Unschuldige nur um die Glaubensfestigkeit einer einzigen Person zu testen...

    Es ist für mich wirklich schwer zu unterscheiden, was in der Bibel nun als Tatsachenbericht anzusehen ist und was als Gleichnis.

    Liebe Grüße,
    Evi

  6. #26
    Isaak Gast

    Standard

    Zitat Zitat von evi60 Beitrag anzeigen
    Genau solche Bibelstellen verwirren mich und machen mir Angst. Wobei ich die oben erwähnte Geschichte noch nicht mal kannte. Genausowenig wie die von den Baalspriestern. Mir hat eigentlich schon das Kapitel über Hiob gereicht um mich total zu verunsichern. So viel Gewalt und Ungerechtigkeit gegen Unschuldige nur um die Glaubensfestigkeit einer einzigen Person zu testen...

    Es ist für mich wirklich schwer zu unterscheiden, was in der Bibel nun als Tatsachenbericht anzusehen ist und was als Gleichnis.

    Liebe Grüße,
    Evi
    Ich vermute du hast den Post #24 nicht gelesen, höchstens überflogen. Oder doch gründlich gelesen? Wenn man z. B. die Bibel wie die Bildzeitung liest, bzw. lesend überfliegt kommt man zu anderen Schlüssen als wenn man sie nicht nur liest, sondern auch Kommentare dazu liest, wann, wo, weshalb, in welchen Zusammenhang die Texte stehen und was diese damals und heute aussagen können. Natürlich ist dieser letzte Satz nicht auf dich bezogen.

    lehit

    Isaak

  7. #27

    Standard

    Lieber Isaak,
    danke für deine Ausführungen, das gibt eine ganz andere Sicht der Texte.
    Kann ich nun davon ausgehen, dass diese Elisa-Geschichte sich gar nicht wirklich zugetragen hat?
    Aber wie kann ich dann in der Bibel unterscheiden, was wirklich real geschehen ist und was nur eine Geschichte ist, die sich gar nicht zugetragen hat und nur erzählt wird, um etwas auszusagen.
    Wie schon Evi schrieb, das macht es sehr schwierig.
    Bin ziemlich verwirrt, was nun mein Bibelverständnis betrifft.


 

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