Also vorab muss ich gestehen, dass ich Dich Leila nicht ganz verstehe. Bei 5 Stimmen (meine jetzt nicht mitgerechnet) nur 2 die sagen "gehört verboten" - so viele sind das jetzt auch wieder nicht. *ggg*
Zur Thematik Homosexualität. Ich finde es problematisch, wenn man Homosexualität verallgemeinert. Sie auf die Folge von Mißbrauchserlebnissen zu reduzieren ist m.E. ebenfalls nicht ganz korrekt, wie die Behauptung, sie sei angeboren. Ich gebe jedoch auch zu, dass meine Information ebenfalls falsch sein könnte, daher würde mich zumindest bei Dir KindGottes interessieren, wie du zu deiner Ansicht kommst.
Ich denke bei Homosexualität spielen viele Faktoren eine Rolle. Sicherlich gibt es viele (leider zu viele) Fälle, in dem Homosexualität aus Mißbrauchserfahrungen entsteht weil z.B. der betroffenen Person die Annäherung an das eigene Geschlecht leichter fällt als das Wagnis dem unvertrauten und ggf. als bedrohlich empfundenen Andersgeschlechtlichen sich zu öffnen. Und auch ich habe davon gehört, dass viele Fälle biologisch "determiniert" sind. Aber dennoch glaube ich in den meisten Fällen ist es eine Frage der sozialen Entwicklung.
Wie dem auch sei, ich glaube die Ursache für Homosexualität ist gar nicht das entscheidende. Ich möchte das mit ein paar Beispielen erläutern. Nehmen wir an, Homosexualität wäre biologisch erklärbar. Würde es sie damit automatisch "in Ordnung" machen? Viele Gefühle sind biologisch erklärbar und angeboren (z.B. Aggression) aber dennoch würden wir nicht automatisch schlussfolgern, es wäre richtig diesen Neigungen nachzugeben - deshalb haben wir eine Impulskontrolle.
Auf der anderen Seite was wäre wenn es die Folge eines Mißbrauches o.ä. wäre? Folgt daraus zwingend, dass Homosexualität etwas falschen, krankes oder wahnhaftes wäre? Oft kommt es vor, dass Menschen gerade nach schweren Schicksalschlägen zum Glauben finden und Trost in der Botschaft des Christentums erleben. Würden wir hier sagen es wäre in irgend einer Form fragwürdig, nur weil es in Folge eines solchen Erlebens dazu gekommen ist?
Ich finde die Frage nach der Ursache von Homosexualität ist für unsere Überlegung eigentlich völlig uninteressant, denn es geht wenn überhaupt um eine moralische Meinung, nicht um ihre Legitimation. Die genannten Erklärungsmodelle sind m.E. in den meisten Fällen (ohne anwesenden etwas unterstellen zu wollen) sehr stark interessengeleitet - je nachdem zu welchem Ergebnis man kommen will.
Meine persönliche Ansicht ist (und so habe ich gestimmt) Gottes Liebe ist unbedingt, Homosexualität eine alternative Lebensart, die nicht korrigiert werden muss. Eine ehrliche Liebe unter Homosexuellen ist in meinen Augen Gott gefälliger, als eine unaufrichtige Beziehung zu sich selbst oder einer Frau. Das ist aber nur meine persönliche Ansicht.
Aber auch nach meinem Verständnis der christlichen Lehre würde ich definitiv sagen, Gott liebt jeden Menschen wie er ist. Ich kann mich an keine Stelle in der Bibel erinnern, in der die Neigung zur Homosexualität als Sünde bezeichnet wird, alle derartigen Ausführungen bezogen sich auf die Tat, nicht auf das Bedürfnis. Auch Nächstenliebe ist oft schwer, weil sie oft unseren Bedürfnissen zuwider läuft - sei es Rache, Gier, Rechthaberei o.ä. - und genau das macht sie zum bedeutsamsten Akt der christlichen Lehre.