Hallo Miss Wings
Also bei mir ist es so, daß ich erst gar keinen Zeitpunkt benennen kann, wo ich sagen könnte: "Dann und dann bin ich Gläubig geworden"
.
Meine Selbstbezeichnung wäre es aufjedenfall nicht. Die Bezeichnung "Gläubige/r" wurde, imho, vom Christentum komplett für sich vereinnahmt.
Gemeint ist damit ja in der Regel: "ein Gläubiger... des Christentums"... und gemeint mit "Christentum" ist wiederum, in aller Regel, das was vor ca. 1700 bis Dato die römisch katholische Kirche darunter definiert(e)... (auch nicht-katholiken glauben an die aller meisten dieser Definitionen).
Auch ein Moslem aber ist ein "Gläubiger"... oder ein Buddhist. Ja... in meinen Augen sogar auch ein Atheist/Materialist... selbstverständlich glauben diese zwar an nichts geistiges/spirituelles... aber eben an Atome... als dessen "Geschöpfe" sie sich betrachten. Ist für mich auch ein Glaube. (danach folgt erst die Wissenschaft)
Die einzige Gemeinde die ich kannte war die römisch katholische... aber als ein Mitglied dessen hab ich mich erst gar nie betrachtet. Auch nicht im Kindes- und Jugendzeitalter. Aus meiner Sicht war ich also noch nie in einer (sich christlich verstehenden) Gemeinde.
Das jedoch schon. Wenngleich mir persönlich das Christentum dabei eher im Wege steht/stand... als Unterstützend zu sein.
Ich glaube weder an die Trinität (für mich: ein total künstlicher Begriff hinter diesem auch nichts steckt außer Jesus zu Gott zu erklären um sich damit dann als die höchste Religion aller... brüsten zu können)
Noch daran daß Jesus angeblich der "einzige" (<-- Betonung) Sohn Gottes war. (er war für mich sicherlich Sohn Gottes... aber nicht der einzige... auch das ist wieder nichts anderes als der Versuch sich über andere damit stellen zu wollen... gleichzeitig aber auch, Jesus so hoch auf den Tron zu setzen daß niemand diesen auch nur annähernd erreichen kann)
Noch glaube ich an eine ewige (gottgerechte) Hölle... und noch viel weniger daran daß man in diese (gottgerecht) heinkäme wenn man an all die ganzen Stop-Dogmen des Christentums nicht glaubt.
An die (römisch) katholische Kirche glaub ich genausowenig. Im Gegenteil vielmehr: Ab dem Zeitpunkt als sie sich damals vor ca. 1700 Jahren bildete... war es endgültig vorbei mit Jesus im Christentum.
Und und und... es wäre zu viel zu schreiben was ich alles im Christentum nicht glaube.
Eins vieleicht noch: Auch glaub ich nicht daß das Christentum... die angeblich einzig... heilsbringende... einzig wahre... Religion sei. Ein weiterer Versuch in meinen Augen... sich über alle anderen zu erhöhen.
Das gleiche mit der Bibel. Nein, sie ist nicht das "Buch der Bücher". Eine weitere Version davon... sich allen anderen zu verschließen... und sich selbst (bzw. die eigens gesammelten Schriften) als das Non-plus-ultra zu deklarieren... nämlich als das angeblich irrtumslose, vollständige Wort Gottes selbst.
Für mich ist sie eine antike Schriftensammlung (also ein Buch, bestehend aus diversen gesammelten Schriften... "Buch der Bücher")... wo die damalige rkk beschloss... daß diese Auswahl (Kanon) nun die "rechte Auswahl" sei. Nicht mehr und nicht weniger ist sie für mich.
Kreuztod: Der Glaube daran... also daß das (biologische?) Blut von Jesus... angeblich... alle... Sünden... wegwischen... würde... sofern man daran nur glaubt... glaubte ich noch nie... auch nur eine Sekunde.
Und bzgl. dem Jehova Gottes-Bildnis aus dem AT... hatte ich meine Ansicht ja schon im groben und ganzen Geschrieben. Kurz: Ja...dieses Gottesbildnis... ist unvereinbar mit Jesus.
Gott existiert in meinen Augen aufjedenfall. Und auch, daß Gott der Vater nicht nur von Jesus ist... sondern aller Menschen. Also der Kern des Monotheismus.
Jesus wurde gekreuzigt... weil er dem damals geltenden Gottesbildnis... unauflöslich widersprach... und nur die... ausschließlich nur die... die sich ihr Gottesbildnis von Jesus belehren, berichtigen und erweitern liesen... ausschließlich nur diese... konnten überhaupt seine Jünger/Schüler/Nachfolger sein.
Dazu musste man unweigerlich... es ging nicht anders... ein Großteil der geltenden AT-Interpretationen loslassen... oder mindestens komplett anders interpretieren.
Anders ging es nicht.
Für das (damalige) Christentum... gab es nunmehr, seit Jesus... keine mosaischen Gesetze mehr. Keine Steinigungen. Keine unsinnigen und Gottfernen Tierblutsopfer. Alles wurde auf eine Regel reduziert... nämlich die goldene Regel. Das reichte den (ersten) Christen als Gesetz aus.
Dafür (mitunter) wurden sie vom damaligen jüdischen Klerus verfolgt und geächtet und als Abtrünnige Ex-Juden verschrien. Weil sie (angeblich) die Gesetze Gottes verlassen haben...
Nicht nur das... auch einen falschen Messias (Jesus) ebenso falschen Propheten... seien sie auf dem Leim gegangen... so der Stand der ersten Christen damals.
Und als ob das nicht schon genug wäre... auch die römische Kaisermacht... verfolgte sie immer mehr und mehr.
Dann, im Jahre ca. 60-70 n. Christus... der Super-Gau: Rom-Aufständige Juden... erklärten.... Rom... den Krieg. Ein reines Himmelfahrtskommando. Von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Sie dachten allen ernstes... Jahwe würde es nicht zulassen... daß sie verlieren. Jahwe würde es nicht zulassen... daß ihr Tempel von Rom zerstört werden könne. Daß ihr Land endgültig vereinnahmt wird von Rom (vorher waren sie wenigstens noch einigermaßen Autonom).
Ein absoluter... fataler... aller-schwerster Irrtum.... von den Jahwe-Hardlinern.... Hätten sie nur auf Jesus gehört... keine Gewalt anzuwenden... und abzuwarten... denn jedes ungerechte faschistische System (wie damals zB Rom) stürzt eh früher oder später in sich selbst zusammen. Man muss keine Gegengewalt anwenden... ("Selig, die Sanftmütigen denn sie werden das Land erben").
ok... das jüdische Volk wurde aufgrund dessen dann vertrieben und zersplttet in alle Welt und ihr Tempel von den Römern zerstört.
Die Nachfolgegeneration(en) der Christen (Christ konnte ja gemäß Jesus + Paulus jeder sein... egal welcher Nationalität oder Rasse) haben es dann im laufe der ca. 200 Jahre dann aber tatsächlich geshafft... sich mit Rom zu arrangieren.
Ja... mehr noch. Kurze Zeit danach erklärte ein römischer Kriegskaiser sogar das Christentum... als offizielle... Staatsreligion.
Wie sich das Blatt doch wenden kann. Von den Juden und von Rom Verfolgte... zur offiziellen römischen Staatsreligion... in "nur" ca. 300 Jahren.
Eine eigene Hirachische Priesterschaft ... mit hohen Vollmachten.
Nun waren die Christen keine Verfolgte mehr. Nein... sie haben es geschafft... die Haus- und Hofkirche... Roms... zu sein.
Das war ihr großer Fehler. Metaphorisch: Der Teufel traf sie oben auf dem Berg... und sagte: "Seht ihr all das Land... ich schenke es euch... wenn ihr euch meiner unterwirft.".... und sie sagten: "OK... abgemacht."
Geboren war die römisch katholische kirche... sie bestimmten ab nun... was Christus sei... was Gott sei... was Gottes Wort sei (=Bibel zB)... wer ein Gotteslästerer sei... und wer ein Feind Roms sei (selbstverständlich alle Gotteslästerer der römischen Staatsreligion).
Vom Verfolgten.. zum Verfolger.
Wir überspringen nun 1700 Jahre...
Das römische Reich... existiert mittlerweile nicht mehr. Schon lang nicht mehr. In sich zusammengefallen... wie jedes Sklaven- und Kriegerische System.
Die römische Kirche... hat ihre Macht (schon lange) wieder verloren. Sie verfolgt niemanden mehr.
Nun kann sie sich wieder auf die Werte Jesus konzentireren.
Ja... und auch die Juden haben wieder ein Land erhalten.
Und zwischen Juden und Christen... herrscht auch keine Verfolgung mehr.
Die Dinge haben sich also wieder zum guten Entwickelt. ... zwischen drinn... viel viel viel Leid und Schmerz.
Jetzt muss das Christentum nur noch ein paar Dinge lernen... zB daß sie eben nicht die "einzige... wahre... einzig-echte Gottes Religion" ist... sondern einfach wie die anderen... eine von vielen.
Diesen Absolutheitsanspruch muss es fallen lassen früher oder später. Und andere Absolutheitsansprüche dieser Art.
lg Net.Krel
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