Hallo,

starangel schrieb: Ich denke, als Erstes wäre es wichtig um künftig Missverständnisse dieser Art zu vermeiden, dass Du klar darlegst, was du damit meintest, dass Jesus ein gesetzestreuer Jude gewesen sei.
Pass mal bitte auf, ich würde das wirklich sehr gerne tun, aber ich arbeite zurzeit 11Stunden im Nachtdienst und bin 14 Stunden außer Haus. Deshalb rege ich mich ja auch so auf. Denn wenn ich hier dann noch in die Posts Zeit investiere (und ja, ich sitze da manchmal Stunden an den Texten, weil ich keinen Scheiß schreiben will, die entsprechenden Bibelstellen raussuche und alles noch mit Sekundärliteratur abgleiche) war's das mit meinem Tag. Und dann kommt mit Vorliebe net.krel daher, baut in seinen Posts eine ganze Armee von Strohmännern auf und ich muss das dann alles wieder mühevoll geraderücken, was da verdreht wurde und ich so, wie er es darstellt und verstehen will, nie gesagt habe. Das nervt total.

Das Thema "Gesetz" ist im Christentum sehr zentral. Es gibt da deshalb auch keine einfachen Antworten drauf. Ich könnte darstellen, inwiefern Jesus ein gesetzestreuer Jude war. Er war es sicher nicht so, wie ihr euch einen gesetztestreuen Juden vorstellt. In der Bibel ist da bei Jesus auch eine gewisse Entwicklung auszumachen, die dann in der sogenannten "Tempelaktion" endet (kurz darauf wurde er ja dann auch gekreuzigt). Der Angriff auf den Tempel hat eine gigantische politische, soziale und vorallem auch religiöse Bedeutung. Da hat Jesus sich endgültig von einem religiösen System gelöst, das er in aller Tiefe seines Herzens spirituell durchdrungen hatte und dessen "Buisness as usal" er nicht mehr ertragen konnte.

Dazu gäbe es sehr viel zu sagen. Allein, mir fehlt zurzeit einfach die Zeit es zu tun. Man muss dieses Thema nämlich eingebettet in ein Spannungsverhältnis (Gesetz und Gnade) beschreiben, dass noch heute stark im Christentum diskutiert wird und sehr sehr oft zu Missverständnissen und Fehlinterpretationen führt. Sowas will ich vermeiden. Das kann ich aber nicht, wenn die Gedanken die ich entwickeln möchte, um dieses Spannungsverhältnis zu beschreiben, nicht mit nachvollzogen werden, weil man hinsichtlich des Gesetzes nur Blutschmierereien, Mord und Totschlag sieht und die eigentlich dahinterstehende Absicht ignoriert.

Guck mal, Jesus hat das Gesetz und die Propheten auf das doppelte Liebesgebot und die goldene Regel hin zusammengefasst. Wie soll das gehen, wenn es im Gesetz nur um Blutschmierereien, Mord und Totschlag gehen würde? Gar nicht. Er hatte also ein ganz anderes Verhältnis zum Gesetz. Es ist und bleibt aber tatsächlich das mosaische Gesetz, mit all seinen Regeln. Er durchdringt das nur völlig anders, als andere das tun und kommt deshalb auch zu anderen Ergebnissen.

Dieses Gesamtthema lässt sich anhand der Bibel sehr gut nachvollziehen, denn auch innerhalb des AT gibt es Entwicklungen und Evolutionen hinsichtlich des Gesetzes. Diese Linien muss man nachvollziehen, um dem Thema gerecht werden zu können. Und genau dafür habe ich zurzeit leider keine Zeit. Deshalb kann ich solche Missverständnisse nur schwer vermeiden.

net.krel schrieb: Ich hab Dir darauf schon früher geantwortet wie ich Mt 5,17 interpretiere... und letztendlich auch im letzten Posting. Überlesen?
Aber ich hatte Mt 5,17 noch mit keiner Silbe interpretiert und du hast aber behauptet, ich hätte es evangelikal interpretiert! Dann baust du deinen Strohmann auf (als hätte ich das und das gesagt) und argumentierst schließlich ausführlich gegen ihn. Immer schön den Eindruck erweckend, ich hätte Dinge gesagt, die ich nie gesagt und auch nicht gemeint habe! Du baust dir in deinen Texten beständig hypothetische Gegner, die es aber gar nicht wirklich gibt und gegen die du dann argumentiv in den Kampf ziehst. Bitte bleib doch mal konkret bei dem, was man dir schreibt. Ich stelle so viele konkrete Fragen, strukturiere das alles immer noch schön und du ziehst da dann deinen "Freestyle Schreibstil" durch, der alle konkreten Fragen geflissentlich ignoriert und dann peu a peu alles ins Hyphotetische verdreht, bis er schließlich alles wieder in ein Licht gerückt hat, das zwar nix mehr mit dem zu tun hat, was man dir schrieb, das aber wieder "tausend neue Baustellen" aufgemacht hat, um deine Sichtweise zu zementieren. Es findet letztlich gar kein richtiger Dialog statt. Was dir nicht passt wird ignoriert und die eigene Stellung immer kräftig betoniert, ganz egal was da für Argumente kommen. Und notfalls argumentiert man dann halt auch mal völlig gegen jede bibelwissenschaftliche Erkenntnis, selbst wenn diesbezüglich weltweit Konsens besteht! Ich frag' mich ernsthaft was das soll?

So und jetzt muss ich arbeiten gehen....Habt einen schönen Abend!

LG
Provisorium