Hallo net.krel,
Nicht ich bin es der Gewalt "im Namen Gottes" oder sonst einer Ideologie vertritt.
Das ist auch gar nicht notwendig um trotzdem denjenigen das Wort zu reden, die schlussendlich bereit wären gegen das Judentum Gewalt anzuwenden. Deine Argumentation ist grundlegend nämlich identisch mit derjenigen, die dem Judentum Gottesmord vorwirft und den Gott Israels als Teufel diffamiert. Du weißt ganz genau wohin das in der Vergangenheit geführt hat und sowas kann sich selbstverständlich wiederholen. Da spielt es dann irgendwann auch keine Rolle mehr das du persönlich Gewalt zu 100% ablehnst. Das erledigen dann andere für dich, die sich von deinen Worten bestätigt fühlen und kein Problem damit haben Gewalt anzuwenden. Das ist hier echt bald wie im Dritten Reich! "Ich hab' doch nix getan..."!
Ich spür bei mir kein Bannstrahl des Hasses. Ich kann das nicht bestätigen. Du anscheinend aber über Ferndiagnose schon. Die ist aber falsch.
Das ist keine Ferndiagnose, sondern Analyse deiner Art gegen diejenigen schreibend vorzugehen, die sich in religiösen Kontexten zuhause fühlen, die du ablehnst. Vorallem Vertreter der rkK und wie wir seit neustem wissen, auch Vertreter des jüdischen Glaubens.
Es ist keine moralische Überheblichkeit wenn man jegliches "Gott will es" strikt ablehnt. (und zwar damit sichs nicht wiederholt)
Es ist aber genauso falsch zu behaupten "Gott will es nicht und hat es auch noch nie gewollt" um dann denjenigen, die das vor 2000 Jahren anders sahen, vorzuwerfen, sie hätten damit den Teufel zu Gott gemacht, was deren gesamten Glauben diskreditiert.
Ich kann Dir schon folgen, aber nicht überall zustimmen. zB daß Jesus der Tora angeblich "absolut Treu" gewesen sein soll samt all ihren zig hundert Gesetzenregeln etc...
Wir können uns jetzt natürlich darüber streiten was "treu" bedeutet. Tatsache ist jedoch, dass im christlichen Glauben Jesus als sündlos betrachtet wird! Und jetzt rate doch mal was der Maßstab dafür ist, ob der Jude Jesus sündenfrei war oder nicht?! Kannst du bei Paulus nachlesen! Fängt mit T. an....
Jesus schaffte das ganze komplizierte mosaische Regel- und Gesetzeswerk ab. Goldene Regel - welche gleichzusetzen mit der Nächtenliebe ist, reichte aus.
"... er hat das Gesetz mit seinen zahlreichen Geboten und Anordnungen außer Kraft gesetzt." (Epheser 2,15 NGÜ)
Och nö, echt jetzt? Also nochmal: Jesus hat gar nichts abgeschafft und er hat sogar gelehrt, dass man nichts abschaffen soll! Er hat aber nach christlichem Verständnis allen Menschen den Weg zu Gott eröffnet. Und dieser Weg (die Rechtfertigung vor Gott) führt nicht über das Befolgen der mosaischen Gesetze zu Gott, sondern durch Gnade im Glauben an Christus:
So kommen wir nun zu dem Schluß, daß der Mensch durch den Glauben gerechtfertigt wird, ohne Werke des Gesetzes. Oder ist Gott nur der Gott der Juden und nicht auch der Heiden? Ja freilich, auch der Heiden! Denn es ist ja ein und derselbe Gott, der die Beschnittenen aus Glauben und die Unbeschnittenen durch den Glauben rechtfertigt. Heben wir nun das Gesetz auf durch den Glauben? Das sei ferne! Vielmehr bestätigen wir das Gesetz. (Römer 3,28-31)
Wir sind uns doch einig daß die Lehren Jesus und Steinigungen im Namen seines und unseren aller Vaters... nicht in Einklang zu bringen sind, weder damals noch heute.
Und wenn sie das nicht sind, dann können diese Steinigungs-Gesetze (denen übrigens auch Stephanus zum Opfer viel) ja wohl kaum von Gott jemals verordnet worden sein.
Da ist schon wieder diese vereinfachende, unredliche Formel. Das ist deine Logik: Die Lehren Jesu sind nicht mit der Todesstrafe vereinbar, also kann Gott die Todesstrafe auch niemals verordnet haben. Gott kann nicht! Damit bist du mit dem Thema durch. Schwarz oder weiß.
Ich geb's auf! Du verstehst einfach nicht, oder willst es nicht verstehen, dass du Äpfel mit Birnen vergleichst.
Gott ist Licht ohne Finsternis... das ist meine Begründung daß die Steinigungs-Gesetze oder ähnliche Grausamkeiten=Fisnternis niemals von Gott gekommen sein können
Und da Gott ohne Finsternis ist, kannst du erkennen was er wie wann machen will? Ich sag' dir mal was, Gott wohnt in einem unzugänglichen Licht (1.Timotheus 6,16), er ist ein verborgener Gott (Jesaja 45,15) und du weißt rein gar nichts davon, was er wie wann machen will und wird! Du packst Gott in deinen kleinen Menschenverstand und willst ihn nach deinen Regeln tanzen lassen, aber Gott lässt sich von dir ganz sicher nicht definieren!
Es geht nicht anders. Ja, aufjedenfall. Die ganze Gottesfrage bzw. Gotteserfahrung, ist natürlich in erster Linie immer eine rein Subjektive... bzw. eine rein Innere.
Daher sind mir auch alle Lehren - und auch dessen Vertreter - Suspekt --> wo behauptet wird, Gott wies Steinigungen oder andere Grausamkeiten an... nur weil sies ablesen von ihren Schriften und sich ja wie wir wissen stehts dann auch nur auf ihre Schriften berufen.
Sprechen diese aus innerer subjektiver Gotteserfahrung?
Oder ist es einfach nur eine "bürokratische Gesetzlichkeit" (Schriftunfdametnalismus quasi) wo das Gewissen und Subjekt im Zweifelsfall abgewertet wird und nichts mehr zu sagen darf? Ja.. dessen Ansicht bin ich. Es handelt sich daraum.
Also die gleiche Gesetzlichkeit wo das GEwissen ausgeschalten wird... werden muss... gegen welche Jesus sich ja damals ausprach... in Wort und Tat.
Man kann danach die Uhr stellen: Sage jemanden, der dem Schriftunfamentalismus anhängt: "Nein, Gott wies keine Steingungen damals an, alles sträubt sich innerlich bei mir dagegen".
Dieser wird Dir in der Regel - Sinngemäß - folgendes Antworten: "Dein Inneres, Dein Subjekt, Dein Herz, Dein Gewissen --> steht nicht über der Schrift. Es trügt Dich. Und die Schrift hat Recht. Punkt.".
Ist es nicht so?
Das gilt aber für beide Seiten! Sowohl für diejenige die sagt "Gott hat", als auch für diejenige die sagt "Gott hat nicht" (die du vertrittst). Beide Seiten sind ein und dieselbe Medaille. Etwas wirklich Neues entsteht erst dort, wo ich die grundlegende Tatsache, dass jedes Reden über Gott subjektiv ist, akzeptiere. Dann urteile ich nicht sofort über den anderen, sondern höre ihm erstmal zu und versuche ihn zu verstehen. Nicht immer sofort dem ersten Impuls nachgeben, sondern nachspüren, was Gott uns in allen Dingen sagen kann und was wir lernen dürfen...
Bin ich nun ein Hass-Mensch weil ich sage: "Ohh, Ohh... diese Leute, und deren Lehren, sind mir aber Suspekt... die kein Wert auf das Gewissen legen wenn es um solche Fragen geht... "...
Jage ich nun meinen Hass-Bann-Strahl auf sie?
Nein, tuh ich nicht. Aber Suspekt sind sie mir. Sie und ihre vertetenen Lehren die sie zu sowas führen.
Das dir diese Lehren suspekt sind sollte nicht dazu führen, dass du die Menschen, die an diese Lehren und an diesen Gott glauben, abwertest. Und genau das tust du. Dir darf das ja suspekt sein, aber mit nur ein bisschen nachdenken wüsstest du, oder könntest wissen, dass das historische Gründe hat, wieso dir das alles suspekt ist. Wärst du ein Kind des Jahres 1000 v. Chr. würdest du ganz andere Dinge suspekt finden!
LG
Provisorium
Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)
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