Guten Tag,
Jerom schrieb:
Meine Erkenntnis: Die Mehrzahl der Gläubigen sucht nicht die gesetzmäßige Wahrheit in der vollkommenen, wunderbaren Schöpfung GOTTES, sondern die Bestätigung ihres persönlichen Glaubens, wo immer der auch herkommt.
Auch auf die Gefahr hin das ich jetzt falsch verstanden werden könnte, aber bezüglich dieses Satzes muss ich mal kurz mein Statement abgeben. Ist nur meine persönliche Meinung und ich will damit auch nicht deinen Glauben in irgendeiner Art und Weise angreifen oder gar abwerten, aber ich halte die Schöpfung Gottes für ganz und gar nicht vollkommen und wunderbar, sondern für grausam, ungerecht und uns Menschen gegenüber für völlig gleichgültig.
Es kann aber natürlich gut sein, dass wir da aus zwei völlig unterschiedlichen Perspektiven auf die Schöpfung blicken, deshalb lass mich bitte kurz erklären was ich unter Schöpfung verstehe. Schöpfung ist für mich persönlich der natürliche Lebensraum des Menschen, also das, was wir Menschen für gewöhnlich Natur nennen und naturwissenschaftlich untersuchen können, also der Kosmos und alles was darinnen ist.
Dieser Kosmos ist für uns Menschen im allergrößten Maßstab absolut lebensfeindlich und unbewohnbar. Wir sitzen hier auf einer lächerlich kleinen Insel, genannt Erde, fest und uns herum nur unfassbare Kälte, stoisch ihre Bahnen ziehende, unpersönliche Planeten und unerreichbar weit entfernte Sterne und Galaxien, umgeben von dem Nichts des Alls. Das ist die Natur die uns umgibt.
Und lediglich auf diesem winzig kleinen Planeten Erde, der uns geschenkt wurde, damit wir überhaupt leben und sein können, sind wir Gefangene, die niemals irgendjemand gefragt hat, ob sie überhaupt hier sein möchten. Die Natur hat sie in unendlich langen und völlig zufälligen evolutiven Prozessen hier abgesetzt und jetzt sitzen sie, die Menschen, seit ewigen Zeiten hier fest.
Aber selbstverständlich kann die Natur auch als etwas wunderbares verstanden werden und sie könnte uns wahrhaft ein wunderschöner Garten übersprudelnden Lebens sein. Tatsache bleibt jedoch, dass sie uns niemals gemeint und niemals gewollt hat. Wir sind einfach da, weil in einer unfassbaren Katastrophe einst die ehemaligen Herrscher dieses Planeten ausgestorben sind und sich aber eine kleine, rattenartige Kreatur, ein Säugetier, retten konnte. Dieses entwickelte sich in Jahrmillionen dann zu dem, was wir heute kreatürlich sind - Staub der Erde (1. Mose 3,19). Würde nicht der Geist Gottes in uns atmen (1.Mose 2,7), würden wir nicht gewahr werden können, dass er, dass Gott da ist, dass er uns in all den Jahrmillionen und Milliarden der Evolution, immer nachgegangen ist und uns geliebt hat, ich wüsste nicht was es an dieser Natur zu preisen gäbe...
Die Natur ist unerbittlich grausam und schert sich um rein gar nichts! Kreatur versucht sich gegen Kreatur auf Kosten allem anderen Kreatürlichen irgendwie durchzusetzen. Überall nur Kampf und Unterdrückung! Es gilt das Recht des Stärkeren, des am besten Angepassten, des "survival of the fittest"! DAS ist die Natur und nichts außerdem.
Das sie uns auch schön und wohltuend vorkommen und begegnen kann, liegt allein an dem, was nicht Natur an ihr ist und was sie "verzaubert" hat und sie uns angenehm machen kann. Die Liebe Gottes, die sie umfängt in ihrem sinnlosen, immerwährenden Kampf um Selbstbehauptung. Ohne diese Liebe wäre die Natur, wären wir alle Verlorene und Verdammte...!
Röm 8,22-25: Wir wissen ja, dass die ganze Schöpfung zusammen seufzt und insgesamt in Wehen liegt bis jetzt. Aber nicht nur sie, sondern auch wir selbst, die wir die Erstlingsgabe des Geistes haben, auch wir selbst seufzen in uns in Erwartung der Sohnschaft, der Erlösung unseres Leibes. Aufgrund der Hoffnung wurden wir nämlich errettet. Eine Hoffnung aber, die man sieht, ist keine Hoffnung. Denn wer erhofft das, was er sieht? Wenn wir aber erhoffen, was wir nicht sehen, warten wir mit Geduld.
LG
Provisorium
Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)
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