@ bonnie

Ich hole mal etwas weiter aus.

Einen großen Teil seiner Streitgespräche führte Jesus um eher alltägliche/weltliche Belange. Hier kommt nun jemand zu ihm, der offenkundig weder S kein Streitgespräch mit ihm führen will. Vielmehr erkennt er Jesus als einen Lehrer an. Nikodemus bringt dies mit Worten zum Ausdruck.
Jesus geht nicht darauf ein, sondern beginnt spricht darüber, das Reich Gottes zu sehen. Er scheint Nikodemus vermitteln zu wollen, dass es nicht darauf ankommt, Wunder zu vollbringen. Worauf es ihm ankommt ist die Notwendigkeit einer Neugeburt. Auch hier missversteht Nikodemus ihn zunächst. Offenbar sieht Nikodemus sich vorrangig als physisches Wesen. Jesus erklärt ihm, dass es sich um eine geistige Erneuerung handle.
„niemand ist gen Himmel aufgefahren außer dem, der vom Himmel herabgekommen ist, nämlich der Menschensohn“ Wer sich das Reich Gottes/den Himmel erschließen will, muss seine Heimat im Himmel gehabt haben, bevor er sich inkarnierte und ein Menschensohn / eine Menschentochter wurde. Dieses Menschenkind muss nun wieder zum Gottessohn / zur Gottestochter erhöht werden.
Gott hat die Welt so geliebt / ist so mit ihr verbunden, dass er die Gottessohn-tochterschaft in die Welt hineingelegt hat. Es geht nicht darum, sich (dauerhaft) von der Welt abzukehren, sie (als schlecht) zu richten. Sondern darum seine Gotteskindschaft tief innerlich anzunehmen (das Menschkind zum Gotteskind zu erhöhen) und die Welt zu gestalten.
Kann ein göttliches Wesen noch verwirrt, hilflos oder deprimiert sein?
Diese Lehrrede hat Ähnlichkeit mit dem Gleichnis vom verlorenen Sohn (Kind). Auch dort muss das Kind sich neu orientieren. Von der Welt zu Gott. Und auch dort ist kein Rückzug aus der Welt gemeint, denn das Fest findet auch bei Gott (Vater) statt. Es geht um die innerliche Ausrichtung.