Liebe Lily, es gibt mittlerweile eine reiche Anzahl Fachbücher zur Thematik der Nahtod-Erfahrungen mit ganz unterschiedlichen Ansichten über dieses Phänomen. Manche sehen es als psychologische Extremerfahrung, manche als religiöse Erfahrung, manche als ganz reales Erlebnis ohne religiöse Wertung, etc.
Tatsache ist, dass in allen Kulturen, Religionen und Völkern dieses Phänomen beschrieben wird und das auf ganz ähnliche Art und Weise in ihren Grundaussagen. Und dazu sei noch angemerkt, dass diese Erfahrungsberichte selbst aus der Antike bekannt sind. Alle Menschen, so darf man davon ausgehen erleben also einen ganz ähnlichen Prozess des Ablebens, allerdings nicht allen wird dieser Prozess im Bewusstsein bleiben. Denn es gibt genug Menschen, die gar nichts empfunden oder erlebt haben.
Dazu kommen dann natürlich auch noch kulturelle oder religiöse Vorstellungen. Hindus berichten, dass in aller Regel Krishna oder Vishnu erlebt wurde. Christen berichten von Christus und Engeln, Moslems von Engeln und Juden ebenso von Engeln, Gott und bereits Verstorbenen, welche sie empfingen. Wicca übrigens von Gott/Göttin, Engel und Verstorbenen. Manchmal und hier insbesondere im Christentum und Islam wird eine Art von Hölle wahrgenommen. Erstaunlich ist in diesem Zusammenhang, dass es in anderen Kulturen und Religionen sonst nirgends ein solche Phänomen (Hölle) bei Nahtod – Erlebnissen gibt!
Unsere religiösen Vorstellungen und Empfindungen spielen also sehr wohl eine wichtige Rolle im Ablauf des Sterbens und gerade dort, so haben Psychologen herausgefunden, ganz besonders. Unser Verstand fokussiert so zusagen sich explizit auf das erglaubte und zu erhoffende und auch auf unsere erlernten Ängste.
Ganz besonders interessant ist es, Kinder nach diesen Situationen zu befragen. Denn in aller Regel sind religiöse und kulturelle Vorgaben noch nicht gefestigt und ausgeprägt. Erstaunlicher Weise gibt es hier die größten Gemeinsamkeiten weit über alle Religionen und kulturellen Grenzen hinweg. Kinder empfinden ein helles wärmendes Licht, welches nicht selten das Gesicht der eigenen Mutter oder des Vaters widerspiegelt. Hier sind also die nächsten und innigsten Bezugspersonen der wesentliche Aspekt. Darüber hinaus wird oftmals von einer weislich anzusehenden Gestalt gesprochen, welche eine Art von Lied singt. Oft begleitet von dem Gefühl, dass man selbst fliegt. Auch das Sehen anderer Menschen gehört zu den außerkörperlichen Wahrnehmungen. Oft empfinden Kinder die Widerbelebung als einen äußerst schmerzhaften Prozess, was auch auf Erwachsene zutrifft.
Die Bandbreite des erlebten ist also äußerst vielfältig und lässt keine allgemeinen Schlüsse zurück, was nun wirklich ganz genau nach unserem Ableben geschieht. Das etwas geschieht steht außer Frage und alles andere wird auch hier zum ganz persönlichen Erfahrungsbereich und zum ganz persönlichen Glaubenserlebnis.
Absalom
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