Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
Eckhart bleibt sich also auch hinsichtlich der Höllenvorstellung völlig treu. Der Mensch, der seinen Eigenwillen gelassen hat und dem deshalb schon zu Lebzeiten immer nur der Wille Gottes widerfahren kann, kann auch keine Hölle von Gott trennen, da der Mensch, der sich warum auch immer in der Hölle wiederfinden sollte, keine Hölle spürt, sondern allein den Willen Gottes.

Ist das nicht schön? (Natürlich nur wenn man auch glaubt, dass Gott und also auch sein Wille, die Liebe ist....)

LG
Provisorium
Obwohl ich Meister Eckhart sehr schätze, muss doch nicht alles richtig sein, was er sagte.
Ich denke nicht, dass Judas seinen Eigenwillen lies, sondern gerade sein Eigenwille zum Verrat führte. Das wird ihm nach dem Tod schon einige Schwierigkeiten bereitet haben. Aber bemerkenswert ist, dass gar nichts in der Bibel davon steht, dass er "zur Hölle gefahren" sei, sondern es heißt, dass er "an seinen Ort" ging (Apg. 1,25b). Hier scheint mir sehr das Individuelle herauszuleuchten, kurz er ging an den Ort, der seinem Karma gemäß war. Judas soll dann ja als Augustinus (der Kirchenvater) wieder reinkarniert gewesen sein, was ich für denkbar halte, aber nicht bestätigen kann.

Eckhart hat sich, wie die meisten Mystiker, überhaupt nicht mit Reinkarnation befasst. Das war dem damaligen Geistesleben fern.

LG,
Digido