Huhu firefly,

In der Bibel wird Johannes als streng asketisch lebender Bußprediger vorgestellt (z.B. Markus 1,6), der das baldige Endgericht Gottes und das Kommen des Messias verkündigte und mit teils harten Worten zur Umkehr aufforderte (z.B. Matthäus 3, 7-10 oder Lukas 3,7-9). Außerbiblisch berichtet außerdem noch Flavius Josephus von Johannes dem Täufer und bezeichnet ihn als streng nach den Gesetzen der Tora lebenden Nasiräer.

Mit weltverneinend meinte ich diesen asketischen Lebensstil, der Johannes nachgesagt wird. Er soll sich laut Markus nur von Honig und Heuschrecken ernährt haben und laut Matthäus 11,18 aß und trank er sogar gar nichts. Seine Kleidung war aus Kamelhaar, was sicher auch nicht gerade bequem war und schlussendlich berichtet eben auch außerbiblisch noch Flavius Josephus über Johannes, dass er Nasiräer war und Nasiräer haben vor Gott ein Gelübde abgelegt, das immer im Zusammenhang mit Verzicht und Askese stand.

Solch ein Gelübde und der damit einhergehende Verzicht und die asketische Lebensweise sind sicher immer auch Ausdruck einer starken Bußhaltung und eines ausgeprägten Sündenbewusstseins. Gerade deshalb rief Johannes ja auch alle Menschen zur Buße auf und taufte sie, damit ihnen ihre Sünden vergeben werden. Und ich denke ein Mensch, der sich zuvorderst auf all seine Defizite und Fehler (eben Sünden) konzentriert, darf durchaus als verzweifelt bezeichnet werden. Findest du nicht?

LG
Provisorium