Schönen guten Morgen,

@firefly: Vielen lieben Dank für deinen "Johannes-Beitrag". Jetzt mal von der Frage abgesehen, ob man in Johannes Verhalten auch sowas wie Verzweiflung erkennen kann, sind wir uns da hinsichtlich des Täufers doch eigentlich ziemlich einig, oder? Hätte mich auch sehr gewundert, wenn du das komplett anders gesehen hättest. Schlussendlich störte dann wohl vor allem meine Charakteriserung des Johannes als verzweifelt?

Aber weißt du, für mich sprechen Bußprediger und Menschen, die andere Menschen mit ihren Sünden konfrontieren, immer auch bewusst die wunden Punkte, die Defizite, das Falsche und Schlechte im Leben dieser Menschen an. Und da jeder Mensch diese wunden Punkte hat und sich hinsichtlich irgendeiner Sache defizitär, schlecht oder falsch vorkommt, halte ich es persönlich für wichtig, dass diesen Menschen auch bewusst gemacht wird, dass Gott sie bedingungslos liebt, da sie sonst die Rede von den Sünden, dem Schlechten und Falschen an ihnen, wirklich in die Verzeiflung führen kann.

Schlussendlich ist es einfach die Frage danach, worauf sich der Blick des Menschen richten sollte. Auf seine Defizite, das Schlechte und Falsche, oder auf Gott, der diesen Menschen als absolutes Du gegenübersteht und bedingungslos liebt? Und ich denke wenn man mal in der Tiefe erfasst hat, dass Gott wirklich da ist und seine Liebe nicht an Bedingungen geknüpft ist, kann man auch konstruktiver an seinen Fehlern und Defiziten arbeiten, ohne an ihnen verzweifeln zu müssen.

Nur um diese Situation, die eben auch wirklich jeden Menschen betrifft, etwas anschaulicher werden zu lassen, stellte ich die Position des Johannes als (zumindest potentiell) verzweifelt dar und im Kontrast dazu die Erfahrung Jesu bei seiner Taufe als befreiend. Selbstverständlich kannst du jedoch völlig recht haben, dass der gute Johannes als Mensch kein bisschen verzweifelt war.

@net.krel:

Daran halte ich mich auch. Würde das die anderen auch bitten zu tun und nicht - wie so oft - in die "Persönliche Ebene" ständig zu wechseln nur weil man halt diesem oder jenen in meinen Beiträgen nicht zustimmen kann.... und dann anzufangen in "meiner Persönlichkeit" versuchen rumzuboren warum und weshalb ich diese oder jene Ansichten habe... das passiert nämlich ziemlich oft.

Und somit verlässt man die Sachlichkeit... um die es aber [auch] mir vorrangig geht. Und nicht um "Ferndiagnosen" meiner Person... und das ich doch ein Ideologe sei... und "es Traurig" ist... usw... <-- wechsel von "der Sachlichkeit" auf "die Persönliche" <--> "Ferndiagnose-Ebene"...
Tut mir leid, wenn du meine Charakteriserung deiner Beiträge hier als ideologisch, als Kritik an deiner Person verstehen solltest. So ist das wirklich nicht gemeint gewesen.

Ich wüsste allerdings tatsächlich nicht, wie ich deine Beiträge anders bewerten sollte! Für mich ist da so gut wie jeder Satz von einer Ideologie gefärbt, die ich beim besten Willen nicht mehr als sachlich betrachten kann. Schon allein die Verknüpfung des Judentums, oder meinetwegen auch nur einzelner Juden, mit dem Satanismus, finde ich einen ziemlichen Skandal!

Dann lassen deine Beiträge jedweden historsichen Kontext vermissen. Die "Steinigungsvorschriften" des jüdischen Volkes kann man aber zum Beispiel nur in eben diesem Kontext verstehen. Es gab zu dieser Zeit im Orient kein Volk, in dem die Todesstrafe unbekannt gewesen wäre. Das war sozusagen Mainstream. Und die Juden waren diesbezüglich tatsächlich noch eher gemäßigt.

Natürlich ist es wahr, dass Gott keine Todesstrafe veranlasst hat und die Interpretation, wann ein Vergehen als todeswürdig betrachtet werden muss, dem menschlichen Geist entstammt, aber dieser verstand sich im jüdischen Volk immer als zutiefst verbunden mit JHWH und also sprach man die Todesstrafe in seinem Namen aus. Das ist nicht satanisch sondern fromm und gerade bei den Juden bemühte man sich durchaus, dabei nicht das rechte Maß zu verlieren. Es gelang ihnen selbstverständlich nicht immer. Sind halt auch nur Menschen! Aber eben keine Satanisten!

Weißt du, der Weg zu zivilisierteren und humaneren Umgangsformen, war in der Weltgeschichte der Menschheit ganz grundsätzlich ein sehr steiniger und manchmal begab man sich auch auf einen völligen Irrweg! Das immer Gott dafür verantwortlich gemacht wurde, indem man sagte, er wolle es so, ist schlimm und traurig, beruht aber auf der simplen psychologischen Tatsache, dass man die Menschen im Höchstmaße motivieren kann, wenn man sie für ein Ideal kämpfen lässt - daher eben auch all die grausamen Ideologien.

Ich denke es lohnt sich, sich intensiver, aber auch vorsichtiger und behutsamer mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Eben nur dadurch kann man dann auch wirklich sachlich bleiben. Und zumindest ich persönlich finde es halt wirklich unangemessen, wenn man die Motivation dieser Menschen, das was sie antrieb und sie so handeln ließ, wie sie handelten, zuvorderst in irgendeiner Form des Satanismus verortet.

LG
Provisorium