Hallihallo,
Dies also meine persönliche Ansicht zur ganzen Angelegenheit.
Jetzt weis ich ja aber aus unzähligen Dialogen daß "das Provisorium" :-)
ein Meister darin ist --> "Dark-Gott" zu transformieren :-) (meine Wortwahl grad benützt... ich glaub aber Du weist sicherlich was ich meine :-) )
Daher würde mich Deine Ansicht zur Sache natürlich sehr interessieren was Deine Empfehlung oder Haltung wäre/ist?
Der Krieg in Syrien ist ausgesprochen komplex und wird von den unterschiedlichsten Machtinteressen vorangetrieben. Ursprünglich begann 2011 ja alles mit einem syrischen Volk, das zumindest zu einem Großteil für Demokratie auf die Straßen ging und demonstrierte. Dem herrschenden Regime unter Assad konnte das natürlich nicht gefallen und nachdem er die Proteste in seinem Land nicht wirklich eindämmen konnte, ging er schließlich ab Mitte 2011 gewaltsam gegen die Demonstranten vor.
Das war dann der Startschuss für eine bis zum heutigen Tag andauernde Gewalteskalation, in der sich die ethnischen, religiösen, wirtschaftlichen und geopolitischen Interessen unterschiedlichster Gruppen feindlich gegenüberstehen und erbittert bekämpfen. Sunniten gegen Schiitien, Türken gegen Kurden, das syrische Regime gegen das eigene Volk und mehr oder minder alle gegen den IS, respektive der IS gegen alle. Unmengen an Geld und Waffen werden geliefert, um dem jeweiligen Machtinteresse Vorschub zu leisten und das Blut derer, die man als Feind betrachtet, fließen zu lassen.
Im Grunde ist der Krieg in Syrien also auch im hohen Maße ein Stellvertreterkrieg, in dem sich Parteien gegenseitig auf syrischen Boden bekämpfen, ohne direkt in Konfrontation zu gehen. Das gilt vorallem für Saudi Arabien auf der sunnitischen Seite und dem Iran auf der schiitischen Seite. Und diesbezüglich geht es ganz einfach um die Vormachtstellung im gesamten Nahen Osten. Die Türkei mischt da offensichtlich auch noch sehr gerne mit, was quasi automatisch auch die gesamte Nato auf den Plan ruft, weil die Türkei ja schließlich zum Natobündnis gehört. Na ja und die Russen können sich das alles dann natürlich auch nicht entspannt aus der Entfernung ansehen....
Langer Rede kurzer Sinn: Der Krieg in Syrien ist ein rein von Machtinteressen getriebener Krieg, um die Vormachtstellung im Nahen Osten auszukämpfen. Der IS spielt dabei mittlerweile eigentlich nur noch eine untergeordnete Rolle und ganz andere Gegner knurren sich da mittlerweile böse an....
Ach und mit Gott hat das tatsächlich rein gar nichts zu tun! Deshalb lässt sich da diesbezüglich auch leider rein gar nichts "transformieren". Gott wird vielleicht mal hin und wieder instrumentalisiert werden, wenn es irgendeinem Mächtigen gefällt seine Soldaten mit "für Gott" motivieren zu wollen, aber das lässt sich schlechterdings wohl kaum durch einen provisorischen Aufruf zum friedlichen Miteinander verhindern...
LG
Provisorium
Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)
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