Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
Hallo eddy, ich danke dir für deine Fragen und freue mich, dass du zu den Gnadenkindern gefunden hast. Sei bitte herzlich willkommen!
Vielen Dank! Danke auch für Deine "Auseinandersetzung" mit meinen Dokumenten.
Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
So ist mir z.B. nicht ganz klar inwiefern das Leiden Christi alles Negative aus dem kollektiven Gedankenraum anziehen konnte, wie du es ausdrücktest? Wie stellst du dir denn diesen kollektiven Gedankenraum vor und inwiefern ist das Leid eines Menschen notwendig und dazu in der Lage gewesen diesen "zu reinigen"?
Gerade weil ich neu hier bin ist es wohl am besten wenn ich versuche, mich so genau wie möglich zu erklären. Es geht grundsätzlich darum, dass Gleiches Gleiches anzieht, negative Gedanken also wiederum Negatives anzieht. Den Gedankenraum stelle ich mir nicht als eine ganz andere Räumlichkeit vor, sondern es ist wohl vielmehr eine andere Qualität von Raum, viel verfeinerter als der körperliche. Aber wie gesagt habe ich das aus der ind. Psychologie, die können das besser erklären:
http://www.kleine-spirituelle-seite....ajanananda.pdf
Zur Reinigung: Hier ist das Sühneleiden gemeint. Jemand ist in Sünde (oder hat sich negatives Karma angesammelt?), und es ist für einen anderen Menschen möglich, auch stellvertretend für diese Person diese auszuarbeiten. Mir ist das auf sehr besondere und authentische Weise bei den beiden Mystikerinnen A.K. Emmerick und Faustyna Kowalska (bekannt durch ihre Privatoffenbarungen) aufgefallen. Du schreibst "Leid eines Menschen"... also Christus war ja nicht nur Mensch, ich deutete das Ausmass der Machtentfaltung eines solchen "kosmischen Sühneleidens" an...
Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
Wenn es im Christentum heißt, "er nimmt hinweg die Sünde der Welt", dann drückt sich darin meiner Meinung nach vielmehr ein Beziehungsverhältnis aus. Es sagt soviel wie: In der Beziehung zwischen Gott und den Menschen hat die Sünde keine trennende Kraft, sie kann uns also nicht von der Liebe Gottes scheiden. Und auch der Tod kann dies nicht, wie sich in der Auferstehung Christi zeigte.
Also mir gefällt die praktische Direktheit dieser Sichtweise!
Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
Aber weshalb sollte Gott ein Menschenopfer notwendig haben, um den Menschen ihre Sünden vergeben zu können? Das leuchtet mir so gar nicht ein.
Das sind die Vernunftstolpersteine die ich meinte. Und für einen eher rationalen Zeitgeist ist das nicht so gut.
Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
Allerdings sehe ich persönlich in Maria weniger das Ideal der Keuschheit und der Stille, als vielmehr das Ideal der Gottesgebärerin.
Ja, aber für dieses hohe Amt mag es auch "Auswahlkriterien" geben.
Es war mir wichtig auf das Dogma der Jungfräulichkeit einzugehen, weil ein Mensch der auf der Vernunft besteht (und ich meine eben das sind hier viele), das ohne plausible Erklärung für Aberglaube hält.
Ich will an dieser Stelle eine Definition der Moderne anfügen: Sie hat starke subjektive Tendenzen, es geht sehr viel um Selbstvergewisserung. Die objektiven, traditionellen Authoritäten (also was der Pfarrer in der Kirche sagt / ein buddhistischer Meister, oder was in einer alten Schrift steht) können von der Mehrheit nicht mehr fraglos angenommen werden. Es gibt viel Skepsis und Zweifel, und eben ein starkes Beharren auf der Vernunft. Ich will nur versuchen, dem Rechnung zu tragen.
Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
Ich persönlich glaube Letzteres und die Jungfrau Maria steht für mich symbolhaft für dieses Gottesbild in dem Gott in uns geboren wird, damit wir seine Liebe in der Welt aussäen und fruchtbar werden lassen können.
Eine mystische Sichtweise, mit der ich absolut mitgehen kann.

Die Erklärung zur Dreifaltigkeit ist natürlich nicht meine Ausführung, sondern sogar im Wortlaut von dem indischen Mystiker übernommen.

Nur kurz zum Reich Gottes: Wie würdest Du diesen (scheinbaren?) Wiederspruch aus Ist und Ist-nicht auflösen?

Zitat Zitat von Provisorium Beitrag anzeigen
Deine Auslegung des Gleichnisses vom Sämann, interpretiert über den Willen, finde ich sehr interessant und auch durchaus schlüssig. Trotzdem glaube ich nicht, dass Jesus die Menschen durch dieses Gleichnis zu einer besonderen Willensanstrengung motivieren wollte, sondern vielmehr unser aller Leben thematisierte. Denn bei jedem von uns ist ganz unabhängig von unserem Willen jeder von Jesus beschriebene "Zustand" Teil unserer Lebenserfahrung. Selbst mit dem allerbesten Willen sind wir also nie nur fruchtbar und auch mit dem schlechtesten Willen oder gar Unwillen sind wir nie nur unfruchtbar. Wir sind von allem ein bisschen, finde ich und ich bin mir nicht sicher, inwiefern das was ich bin, willentlich beeinflusst werden kann? LG Provisorium
Ja das ist schwierig. Erstmal finde ich das über den Willen zu interpretieren sehr wesentlich, weil er ja irgendwie die letzte Instanz ist vor unserem Selbst. Glaube Gandhi hat mal gesagt, dass das beste was ein Mensch haben kann ein starker Wille ist. Das leuchtet ein, weil man damit alles erreichen kann. Nur wie formt sich ein solcher, wo kommt er her? Natürlich spielt Sozialisation immer eine gewisse Rolle, aber letztendlich kommt man wohl nicht drumrum, vom Mysterium des menschlichen Willens zu sprechen. Von daher muss ich Dir leider Recht geben, dass damit wohl am meisten unser Leben thematisiert ist. Dennoch wird gesagt, was der "gute" Wille ist, nämlich der gottwärts gewandte.

PS: Ich habe so einige Schwierigkeiten, hier zu editieren. Entweder es erscheint kein Balken oben zum Editieren, oder die Vorschau ist nicht möglich, der Text verschwindet wieder, meine Zeilenumbrüche werden gelöscht, usw. Aber ist wohl bekannt.