Hallo,
"Shift and Drift" meint grob zusammengefasst, dass sich der Genpool (also die Summe aller in einer Population möglichen Gene) entweder ganz langsam oder auch schlagartig ändern kann.
Drift ist in etwa das, was Darwin vermutet hat (er wusste ja noch nichts von Genen): Einzelne Gene verändern sich durch Kopierfehler, dadurch vergrößert sich die Bandbreite. Die Genfehler, die die Fortpflanzungswahrscheinlichkeit verringern, werden selten / nicht weitergegeben, solche, die sich positiv auswirken, werden öfter weitergegeben und können sich langfristig durchsetzen (wenn die Rahmenbedingungen gleich bleiben).
Drift entsteht, wenn sich der Genpool verändert. Wenn z.B. bei Katastrophen oder Seuchen ein Teil der Population vernichtet wird oder sich die Lebensumstände ändern, dann verschiebt sich die statistische Verteilung der Genvarianten ruckartig. Oft ist es bei solchen Ereignissen egal, wie gut die Individuen insgesamt angepasst sind - es kann gut die am Besten angepassten Individuen treffen.
Übrig bleibt dann eine Gruppe, die eigentlich nicht optimal angepasst ist und eine niedrigere Bandbreite an Genvarianten besitzt.
Bei Viren gibt es noch ein weiteres Verfahren der Gen-Shift: wenn mehrere unterschiedliche Viren sich in der gleichen Zelle vermehren, können sie Bausteine untereinander austauschen - dadurch kann schlagartig eine Population neuer Viren entstehen, die genetisch und im Verhalten ganz anders sind als die ursprünglichen Viren. Influenza macht das sehr gerne (daher die Angst, dass wieder ein Vogelgrippevirus einen "normalen" Grippevierus trifft und so "lernt" Menschen anzufallen)
http://de.wikipedia.org/wiki/Gendrift
http://www.dr-bernhard-peter.de/Apot...enza/laune.htm
Grüße
halbnomadin
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