Hallo net. krel
ich denke, Paulus ist eine der am meisten über die Zeit fehl verstandene Person, die es wohl in der Geschichte der Menschheit gibt.
Ich habe ihn lange Zeit studiert, sehr viel darin und über ihn gelesen, denn in seiner Seele wohnt nicht "die Religion" oder "der Glaube".
Bitte an alle die Kraft und Anweisungen für ihr Leben aus seinen Briefen lesen und nehmen, nehmt euch eine Tasse Tee und lest hier eventuell nun mal nicht weiter, denn ich bin weit entfernt davon, diesen Paulus- Glaubensstrang irgendwie in Frage zu stellen.
so, nun net. krel,
Die Figur Paulus ist nicht uninteressant, denn eigentlich beruht das, was er "nach Damaskus" schreibt an die "Gemeinden", am wenigsten auf Schriftglauben, denn vielmehr auf Erleben und Erkennen.
Und das ist ein wahrer Wandel, wenn man überlegt, aus welcher Gruppierung des Glaubens er abstammt.
Er, das muss man ihm lassen, lebt, was er glaubt- in "beiden Leben" nicht wahr?
Er "Saulus" lebt aus der jüdischen Tradition mit voller Überzeugung. Nicht unbedingt ist das positiv für sein Umfeld, aber in seiner Seele ist trotz aller "Härte", wenn man genauer hinsieht, von je her eine Klarheit. (zugegeben erschreckend in dem, was praktisch als Ergebnis steht)
Später dann wieder jener "Paulus" ,der für das, was er erkannte, lebte, reiste, Briefe schrieb. Manche Briefe gingen an Gemeinden, die er nur aus dem kannte, was ihm zugetragen wurde.
Paulus wieder- ein Mensch, der lebt, was er glaubt, nur diesmal mit einem anderen Blickwinkel.
Ich bin vorsichtig mit Begriffen, so sage ich nicht, "da war er "Jude" oder dann war er "Christ". Ich weiß, dass Paulus beinahe eine der wichtigsten Rollen im "neuen Bibelteil" übernimmt, aber dennoch oder gerade deshalb denke ich, er ist sehr oft in den nachfolgenden Jahrhunderten falsch oder verdreht wahrgenommen und ausgelegt worden.
In jenem Menschen existierten Teile unterschiedlicher Glaubensformen /Religionen. Und Paulus selbst wusste um seine Schwächen. (Interessant sind da so oft, wie Christen darüber diskutieren, was genau er wohl mit "dem Stachel" selbst gemeint haben könnte)
Basierend auf Briefen, die er an bestimmte Menschengruppen in bestimmten Zeiten und Problemen schrieb, wird leider so oft aus ihm zitiert-
was die Position der "Frau" anginge,
die Position der "Ältesten" in Gemeinden
die Position gegenüber Obrigkeiten usw
Eine "Beschneidung" ist "nutzlos" und die Speisegebote ebenso- ja- nutzlos in egal welcher Religion oder in welchem Glauben, wenn das Innere
nicht verbunden ist und aus der Wurzel lebt.
Es ist, als nähme man das Testaments eines Vaters mit dessen Anweisungen, die hinterlies, im Falle, dass die Kinder in Streit über Regeln geraten.
Diese Anweisungen können mit Worten eventuell helfen, wenn Streit da ist und wieder oberflächlich Ordnung schaffen. Doch wenn das "Herz" der Kinder untereinander keinen Frieden und Liebe sucht, dann bleibt es oberflächlich und jeder beginnt die Worte des Vater/Paulus auf seine eigene Weise zu verstehen und zu leben.
Die Seele muss die Wurzel finden, dann wirken "Gebote" und Unterschiede so manches Mal oberflächlich.
Paulus ist, denke ich ein Kämpfer für das, was er glaubt. Mensch, nicht "Gott", mit Schwächen und doch allein durch seine "Zwiegespaltenheit in sich" von vielen mißverstanden oder gar (im unmenschlichsten Fall) missbraucht in Gruppierungen, die Paulus als "Machtwort" benutzen.
Aber wie ich sagte, dieser Exkurs ist eigentlich ein so großes eigenes Thema und mir liegt überhaupt nicht daran, darin Unruhe zu schaffen.
Ich denke übrigens, dass man sehr wohl unterschiedliche Religionen oder Abstammungen mit der Zeit in sich selbst vereinigen kann, und so hoffe ich für auch "Paulus", dass ihm das in seiner Seele am Ende gelang.
Die Wurzel lebt ("Gott" lebt), ist also erlebbar und das in allen Religionen übrigens. Aus Büchern lerne ich gern, aber erst wenn es beginnt zu leben, erlebbar zu sein, loslassen der Theorie, wird es still und "echt".
Ich glaube zwischen all den Paulus Worten (nicht alle verstehe ich in den heutigen Überlieferungen) finde ich auch das- loslassen, vertrauen und leben. Im Fall Paulus wohl mit "Volldampf" bis zum Schluss für das, was er glaubte und lebte.
So Paulus also wirklich als Mensch lebte und nicht eine interpretierte Person im Buch ist, so hat er gelebt und nicht an Worte (allein) geglaubt, oder?
entschuldigt den Ausflug ins Schriftentum und frühes Christentum, niemand soll sich durch mich bitte angegriffen fühlen.
l firefly
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