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  1. #1
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    64

    Standard Ich würde gerne wieder Gott näher kommen

    Hallo zusammen!

    Vor Jahren, als das Forum noch jemand anders betrieben hat, war ich hier aktiv, meistens im Chat. Seither hat sich in meinem Leben viel verändert, ich hatte eine schwerere Erkrankung, die mich ziemlich aus der Bahn geworfen hat. Ich bin all die Jahre immer in meine Gemeinde gegangen, doch irgendwie habe ich immer mehr den Kontakt zu Gott verloren. Ich habe auch Fragen zum christlichen Glauben, die mir trotz der Jahre in der Gemeinde unbeantwortet blieben, denn irgendwann habe ich mich keine Anfängerfragen mehr zu stellen getraut. Inzwischen gehe ich hauptsächlich wegen meiner Tochter in die Gemeinde, weil ich sehe, dass sie dort gut aufgehoben ist und ich mir wünsche, dass sie ihren Glauben behält.

    Doch ich stelle mir die Frage, was ich wirklich glaube. Ich glaube an Gott, ich glaube, dass Jesus auf der Erde war, Gottes Sohn ist, gestorben und auferstanden ist. Womit ich ein bisschen ein Problem habe, ist der Absolutheitsanspruch, dass nur das Christentum die einzig richtige Religion ist.

    Was mir absolut fehlt ist eine Beziehung zu Gott. Ich habe auch keine Ahnung, wie ich die herstellen kann. Ich würde gerne gefühlsmäßig wieder im Glauben ankommen, den Gottesdienst nicht nur als Pflichtübung sehen und erklären können, woran ich wirklich glaube.

    Ist es jemandem von euch schon mal so gegangen, und wie habt ihr zurückgefunden?

    Liebe Grüße
    Miss_Wings
    Ich verstehe jeden Zweifel, schätze jeden Glauben hoch, auch ich misstraue Übereifer. Es sei am besten jeder froh, mit dem was er glaubt oder mit dem was er weiß. Doch der an den ich glaube, ist auch der den ich preis.

    (aus "Vielleicht", Söhne Mannheims)

  2. #2

    Standard

    Hallo Miss Wings (passender Name zum Beitrag... "davon fliegen" :-) )

    ich bin ein Kritiker des gegenwärtigen und traditionellen (angeblichen)Christentum... welches ich für ein Falsches und Hochkarätig-Verzerrtes halte.

    Was jedoch nicht bedeutet daß ich Jesus ablehnen würde... oder gar Gott. Ganz und gar nicht, im Gegenteil.

    Aus dieser meiner Sicht daher auf Deinen Beitrag geantwortet:

    Die Gemeinde hört sich nach einer "Freikirchlichen"... evntl. nach einer sog. "evangelikalen" Gemeinde. Aber ist letztendlich auch egal wie sie sich nennt... denn es kommt ja auf das Ergebnis an

    Und dieses lautet - wie Du schriebst - daß sie Dir Deine Fragen nicht beantworten (können?) (wollen?) und daß Du - trotz regemäßigen Gemeindetreffens - innerlich spürst daß Du den Kontakt zu Gott verloren hast und keine Ahnung hast wie man ihn wieder herstellt...

    Zudem: Du Dich weitere Fragen nicht mehr stellen traust. Was sicherlich auch seinen Grund hat...vermutlich "drohen" sie Dir (indirekt) aufgrund Deiner "In-Frage-Stellungen"...

    ...

    Wundern tut mich das nicht. So und kaum anders kenne ich jenes "Christentum" welches ich kritisiere.

    Ihre "Theologie" repsektive "Lehren" entfernen einen in Wahrheit von Gott. Und bei dem Versuch den Kontakt zu Gott herzustellen wird als letztes Mittel gedroht... oder einem sonst "irgendwas abgesprochen" zB daß man ja "vom Glauben" abweicht durch diese und jene Frage.

    Begrüße daher Deinen Schritt hier im Forum Dein Beitrag gesendet zu haben... Die Moderation erlaubt hier auch kritische Fragen und Ansichten ohne mit "Drohungen" (zB Rausschmiss) zu kommen.

    Den Kontakt zu Gott kannst Du aufjedenfall wieder herstellen. Den ersten Schritt hast Du imho schon getan indem Du gemerkt hast daß Deine Gemeinde Dir dazu keine Hilfe geben kann. (was ja an und für sich schon ein ziemlich selbstprechendes Zeugnis ist) und Du Dich nun anderweitig "umhörst".

    Meine persönliche Ansicht dazu ist:

    Gott wohnt in unseren Herzen. Sprich: In unserer Seele. Und wir im Herzen Gottes.

    Es gibt also "etwas" was Dir den Zugang zu Gott in Deinem Herz blockiert.

    Eine Blockade. Und die gilt es nun zu "ent-blocken".

    Das ist natürlich eine sehr individuelle Sache und ich hab natürlich ebenso keine Ahnung was es im Speziellen ist... aber aus Deinen Beitrag schließe ich auf jedenfall daß eben solch eine Blockade existiert.

    Es könnte auch gut sein daß die Krankheit von der Du berichtetest - aus spiritueller Sicht - damit Zusammenhängt... gut Möglich.

    ...

    Der Absolutheitsanspruch der von mir kritisierten "Christentume" ist - aus meiner Sicht - das "theologische Produkt" ihrer narzistischen Führer und "Leiter".

    Derweil sie keine echten Führer noch Leiter sind... sondern sie haben sich lediglich "Religion" als Mittel zum Zweck ausgesucht um ihren Narzismus darin auszuleben und ihre innere Macht-Sucht darin zu befriedigen... eben zB im Form ihres aufgestellten "Absolutheits-Anspruch" ihres selbst-ernannten "Christentums".

    Quasi: Die "Blinden die Blinde führen"...

    Und davon wimmelt es in allen Konfessionen... insbesondere der Evangelikalen und sog. "Freikirchlichen"... Katholischen und Evanglischen sowieso.

    Was tun sie?

    Zuerst schlängeln sie sich mittels "geschickt formulierten christlich-anhörenden Vokabular" zwischen einem selbst und Gott respektive Jesus.

    Dies dann geschafft stellen sie "ihre Regeln" auf. Immer mit dabei sind solche Regeln die verhindern sollen daß ihre "Mittler-Position" in Frage gestellt wird. Geboren ist ihr "Absolutheits-Anspruch" + (indirekte)Drohungen...

    Sie bestimmen ab diesen Zeitpunkt was "Wahr" ist. Sie bestimmen was "Gott" ist. Was "Gottes Wort" ist. Und wie es "rechtens interpretiert" gehört.

    Wer diesen ihren "Regeln" widerspricht zB mit "kritische Befragung ihrer Regeln" (welche sie natürlch als "Gottes Wahrheit/Wort" deklarieren)
    dem wird - mindestens indirekt - gedroht.

    Typischerweise mit Hölle oder anderen Dingen.

    Die Bibel missbrauchen sie dazu natürlich nach Strich und Faden... ebenso das ihnen geschenkte spirituelle Vertrauen.

    Es ist unumgänglich die "falschen Führer und Lehrer" und ihre Methoden ganz klar und deutlich zu erkennen. Ansonsten sind die "inneren Schutz-Mechanismen" ausgehebelt (worden) und irgendwann mal ist man "reiner Sklave" ihres Narzismus und Machtsucht in religiöser Form.

    Hinzu sei gesagt: Daß, imho, die meisten falschen Lehrer/Führer/Prediger in (ihrem) Falschen-Christentum unterbewusst so agieren. Gar nicht mal unbedingt bewusst (gibts aber schon auch).

    Wer sich dagegen wehrt der wird früher oder später bei ihnen Diskrediert werden und am Ende "Ausgeschlossen" werden.

    Was auch nur "logisch" ist...denn sie können niemanden in ihrem Umfeld gebrauchen welche nicht (mehr) gewillt sind sich ihren Regeln zu unterwerfen sondern nur noch den "Regeln/Geboten" Gottes... und diese sind natürlich in keinster Weise zu vergleichen mit den Regeln von Narzisten und Machtsüchtigen...

    ...

    Vom Prinzip her seh ich es so. Man kann es im "kleinen" als auch im "Großen" beobachten. Ausnahmen bestätigen die Regel...

    ...

    Falls Dir was in meiner Antwort evntl. weitergeholfen hat würd es mich freuen.

    Zitat Zitat von Miss_Wings Beitrag anzeigen
    Ich habe auch Fragen zum christlichen Glauben

    Ohh... welche denn? Würd mich interessieren.

    lg Net.Krel :-)
    Geändert von net.krel (18.11.2017 um 04:34 Uhr)

  3. #3

    Standard

    Herzlich willkommen Miss-Wings

    Ja, Lieder der Söhne Mannheims sind für mich Hl.Geistgewirkter als jene Drohbotschaft, "wenn du nicht glaubst dass die ganze Bibel Gottes Wort ist, dass du mit der Erbsünde und zeitlebens ein Sünder sein wirst, weder mit anständigem Lebenswandel noch nurmehr guten Werken Gott gefallen kannst, nicht glaubst, dass Gott Jesus auch für deine Sünden am Kreuz leiden liess, kann dich Gott nicht erlösen und dich nicht in seine Heilige Familie, in den Himmel aufnehmen"

    Ich war auch eine Zeit lang Gast in einer FEG in der Schweiz (ich bin übrigens eine Frau) Alle Fragen für die sie keine Antwort hatten nannten sie göttliches Geheimnis.

    Die Bibel bietet viele Antworten, so man sich nicht auf das übliche Bibelrepertoir beschränkt, welches dereinst mal aus dem Kontext gerissen und eigennützig ausgelegt wurde. Wie Psalm 51.7 wo David von sich persönlich sagte er sei wohl von Geburt an ein Sünder gewesen. Das wurde dann der gesamten Menschheit übergestülpt.

    Doch nun zu deinem Wunsch Gott wieder näher zu kommen...Ich bat Gott, mir zu helfen so zu werden wie er mich einst gedacht hatte. Da machte er mich mit Jesus Christus bekannt. Ich wurde auf erstaunliche Weise von 2 Christinnen für das Sonntgsschulseminar angeworben, obwohl ich kaum in der reformierten Kirche zugegen war.

    Ich war fasziniert von den Lehren Jesus Christus von der Offenbarung seiner Version von wahrem Gott, den er Vater im Himmel nannte.Es leuchtete mir ein, dass mit der Gewissheit, dass Gott mich uneingeschränkt liebt, ich weder neidisch noch eifersüchtig zu sein brauche. Ich begann alles aus meinem Tempel zu räumen, was mich daran hinderte einstige Finsternis (durch erlebte körperliche und seelisch erlittene Verletzungen) hinter mir zu lassen, mein Opferdenken und Schuldzuweisungen abzulegen

    Es war ein längerer Loslassungsprozess. Aber sehr heilsam und befreiend. Je mehr ich Jesus Gedankenhygiene praktizierte, umso geführter und beschenkter von Gott erkannte ich mein Leben. Mit der Zeit auch meinen ureigenen irdischen Lebenssinn. Die uneingeschränkte Liebe, volles Verständnis für Menschen die nur boshaft handelten, weil sie selber solcherlei erlebten liessen mich das werden, was ich geworden bin.

    Eine lebensbejahende, mutige Frau, die andern mit angeborenen und dazugekommenen Begabungen aus manch Notlage führen kann. Das alles mit Gottes Hilfe und Führung. Ich leite mit Freude mehrere regelmässige Treffen von Frauen aus unterschiedlichen Kulturen und Religionszugehörigkeiten.Niemand will den eigenen Glauben andern aufdrängen, alle begegnen sich herzlich, unvoreingenommen, innerhalb und ausserhalb der Treffen. Also aus meiner Sicht christlicher als in jener FEG wo man unter Islamophobie leidet und mich vor Umgang mit Muslimas vehement warnte.

    Wie net.krel, so will auch ich dich ermutigen, hier Fragen zu stellen. Es sind leider nur wenige User hier. Altkirchenväterdogmatisch belasteten Gläubigen wurde wohl von derem Geist abgeraten weiter hier zu bleiben um womöglich mit jenen Bibelstellen konfrontiert zu werden, welche ihnen bislang vorenthalten wurden, welche aber mehr mit der Liebe Gottes vertraut machen, als in vielen angebl.Christusorientierten Gemeinden seit Jahhunderten ungeprüft weitergegebenen Glaubensdogmen..

    Glg starangel

  4. #4
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    Standard

    Hallo net.krel, hallo starangel,

    danke für eure Antworten! Ich gehe in eine freikirchliche Gemeinde.

    Was mir Gedanken macht, ist, wo steht in den ersten 3 Evangelien, dass es es am wichtigsten ist, Jesus anzunehmen. In meiner Gemeinde wird gelehrt, dass dies nötig ist, um erettet zu werden. Also sein Leben Jesus übergeben, an Jesus zu glauben.

    Das Johannesevangelium wurde ja um einiges später geschrieben als die ersten 3. Es ist zwar sehr schön zu lesen, doch gerade da mache ich mir Gedanken, ob da nicht ziemlich viel Theologie drinnen steht, und nicht nur das, was Jesus eigentlich sagen wollte.

    Als Jesus auf der Erde war und predigte, war seine Hauptbotschaft, dass man Gott lieben soll und seinen nächsten wie sich selbst. Dies vermittelte er auch seinen Zuhörern. Sie sollten zu Gott umkehren. Unter Gott verstand er Gott den Vater, also seinen Vater. Ich habe bei den ersten 3 Evangelien nicht das Gefühl, dass er sagte, er ist Gott und er möchte angebetet werden. Er verwies immer auf den Vater. Seine Zuhörer waren Juden, so wie er. Seine ersten Anhänger also bekamen ein lebendiges Judentum gelehrt.

    Dann wurde er gekreuzigt und ist auferstanden. Ich frage mich, ob von Anfang an klar war, dass er für alle unsere Sünden und Krankheiten gestorben ist. Änderte sich mit seinem Tod plötzlich auch die Botschaft? Nun war nicht mehr, dass man Gott und seinen Nächsten lieben soll im Vordergrund, sondern, dass man an Jesus glauben soll, und dadurch erettet wird. Oder kam das erst später?

    Ich möchte wissen, woran die ersten Christen glaubten. Aus der Bibel ist es ja hauptsächlich aus den Paulusbriefen ersichtlich, aber da denke ich mir, diese Briefe spiegeln doch auch die persönliche Meinung und Auslegung von Paulus wieder. Ich finde die Bibel ist ein sehr schönes Buch, es stehen sehr viele Wahrheiten drinnen, aber man kann nicht jedes Wort als Gottes Wort bezeichnen, denn geschrieben wurde sie von Menschen.

    Ich möchte die Trinität nicht in Frage stellen. Ich habe wirklich lange darüber nachgedacht, und akzeptiert, dass das so ist. Ich hätte aber gerne mehr Bibelstellen, außerhalb des Johannesevangeliums, die von der Trinität sprechen. Hat sich Jesus in den ersten 3 Evangelien als Gott bezeichnet? Glaubten die Schreiber dieser Evangelien dass Jesus Gott ist?

    Dies ist einmal ein Teil der Gedanken und Fragen, die ich mir stelle.

    Liebe Grüße
    Miss_Wings
    Ich verstehe jeden Zweifel, schätze jeden Glauben hoch, auch ich misstraue Übereifer. Es sei am besten jeder froh, mit dem was er glaubt oder mit dem was er weiß. Doch der an den ich glaube, ist auch der den ich preis.

    (aus "Vielleicht", Söhne Mannheims)

  5. #5

    Standard

    Hallo Miss_Wings
    Vielen Dank für deine Gedanken. Ich fand in der ganzen Bibel keine einzige klare Aussagen aufgrund derer die Trinität gerechtfertigt wäre.Ich bin überzeugt, dass Jesus keinen Wert darauf legte, als Gott selber bezeichnet zu werden.

    Wie du, so sehe ich die Hauptbotschaft Jesus zur gelebten Liebe zu finden. Liebe zu Gott (also im Sinne des Vaters im Himmel, den nur Jesus kannte und von ihm gesandt wurde ihn bekannt zu machen), dem Nächsten und sich selbst.

    Am Anfang hoffte er noch, dass man ihm glauben und seine Lehren zu aller Wohle annehmen und umsetzen würde.Doch bald musste er erkennen, dass die Schriftgelehrten und Pharisäer ihm statt zu glauben, ihn verfolgten und töten wollten. Die Kreuzigung Jesus sehe ich als Sünde jener Zeit, Unschuldige hinzurichten.

    Es hiess ja sowieso dereinst, Jesus sei gekommen die Sünde WEGZUTRAGEN. Johannes lehrte im 1. Brief, dass Jesus gekommen sei die Werke des Teufels zu zerstören. Dies, indem er ja die Sünder aufrief, umzudenken, also aufzuhören der Sünde Knecht zu sein. Zudem sollte überall wo Busse tun steht in Wahrheit, UMDENKEN, SINN ÄNDERN, GESINNUNGSWANDEL stehen. Das hebräische Wort Schub wurde griechisch noch sinnentsprechend mit metanoia wiedergegeben, doch dann zu Tut Busse umfunktioniert (noch einer der vielen Fehlübersetzungen)

    Krankheit hat Jesus auch nie getragen. Jesaja 53 hat mit Jesus überhaupt nichts zu tun. Er heilte von diversen Krankheiten ohne sich damit zu belasten, krank auszusehen. Ich denke beim entspr. Vers an das Gleichnis Jesu von den Bösen Weingärtner. Schon immer sandte Gott seine Propheten. Weil diese alle von den Vorfahren der Schriftgelehrten getötet wurden, sandte er seinen Sohn.

    Die Kreuzogung war unumgänlich, Jesus liess sich aber erst dann gefangennehmen, als er genügend über wahres Gottverständnis aufklären konnte.Zudem wusste Jesus, dass er nur 3 Tage als tot gelten würde und nach 3 Tagen von Gott auferweckt würde.

    Bezüglich der Evangelien der Synoptiker im Vergleich mit Johannes ist mir aufgefallen dass bei Johannes Gleichnisse fehlen.somit auch dasjenige, in welchem Jesus klar aufzeigte wie der Vater mit reuigen Sündern umgeht. Er nimmt sie in die Arme und führt sie in sein Haus.

    Die Jünger nannten Jesus übersetzt, weiser Lehrer, Rabbi, Meister, Herr (auch eine achtungsvolle Amrede) Für sie waren Worte aus seinem Mund Worte Gottes. Dies, weil sie ihm glaubten, dass der allein wahre Gott ihn zu ihnen geschickt hat, sie zu Lehren was dessen Willen entspricht.

    Dass die ganze Bibel Gottes Wort sei, beruht auch auf einen Wiedergabefehler. Luther schrieb in der 1912 noch folgerichtig in 2. Tim 3.16..ALLE SCHRIFT VON GOTT EINGEGEBEN nützt zur Besserung, Eriehung in Gerechtigkeit.
    Frei interpretiert also, was von Gott eingegeben ist in der Bibel erkennt man daran, dass das Geschriebene dann zur Besserung verhelfen kann.

    Und warum? Das steht ja in 2 Tim 3.17 damit der Mensch Gottes vollkommen (liebevoll und barmherzig) wird, und somit von Gott zu nurmehr Gutem Werk geschickt werden kann.

    Du kennst ja das eigentliche Evangelium Jesus vom Nahen Reiches Gottes durch Umkehr der Sünder. Jesus wollte die Sünder jener Zeit dazu bewegen, Gottes Gnade anzunehmen und mit Sündigen aufzuhören (u.a Steinigen) das lehrten ja auch seine Jünger und Paulus durchs Band und wurden gleichermassen verfolgt wie ihr Auftraggeber.

    lg starangel

  6. #6

    Standard

    Hallo Miss Wings

    also ich find daß dies ausgezeichnete (und wichtige) Fragen sind... hab mir mitunter diese auch gestellt.

    Meine persönliche Antwort zu diesen wäre folgende:

    Zitat Zitat von Miss_Wings Beitrag anzeigen
    Was mir Gedanken macht, ist, wo steht in den ersten 3 Evangelien, dass es es am wichtigsten ist, Jesus anzunehmen. In meiner Gemeinde wird gelehrt, dass dies nötig ist, um erettet zu werden. Also sein Leben Jesus übergeben, an Jesus zu glauben.

    Der Hauptkonflikt damals war ja, daß es Jesus und seine kleine Anhängerschaft gab und die "Priester-Elite" welche aus ihren Tempelpriestern und ihren "Offizieren" den Phariäsern und Saduzäern bestand.

    Und diese hatten nicht nur den Kontakt zu Gott schon lange verloren sondern - schlimmer - waren quasi "Gegner Gottes" und daher auch Gegner von Jesus.

    "Jesus annehmen" bedeutete also - damals: Jesus Lehren zu glauben und nicht mehr den falschen Lehren der Pseudo-Lehrer/Prieser von damals. (ja und eigentlich bis zum heutigen Tag ja immer noch)

    Sie verzerrten die Prophetenaussagen, dann die Schriften über sie, überlieferten sie falsch, deuteten sie entsprechend "Gottlos".. machten aus den Gesetzen Gottes die allesamt gut sind Mord-und-Todschlags-Gesetze.... Generation für Generation

    zB mit dem Ergebnis daß es irgendwann mal hieß: "Steinigt diese und jene, tötet diese und jene Menschen... das ist das ewige Gesetz Gottes".

    Wer diesen ihren Gottlosen und Anti-Christlichen Gesetzen und Lehren widersprach galt als "Ungläubiger". Wer hingegen öffentlich gegen diese Predigte, wie zB Jesus + co, wurde verfolgt. Wer dann immer noch nicht damit aufhörte wurde von ihnen ermordet wie sie es mit Jesus auch machten.

    Wer heute noch daran glaubt, daß Jesus deshalb Gekreuzigt wurde um die eigenen Sünden vergeben zu bekommen, steht (meist unbewusst... im "guten Glauben") auf der gleichen Seite wie alle jene die damals "Barabas" schrien... auf Seiten all jener die schon damals Jesus Lehren verkannten ode rerst gar nicht haben wollten und lieber weiterhin ein "stellvertretendes Blutsopfer" (damals Tiere, heute "Jesus") für ihre Sünden haben wollten was natürlich nicht funktioniert und auch noch nie funktionert hat...

    Weder das Blut von Tieren damals, noch das Blut von Jesus wäscht Sünden weg. Weder damals noch heute.

    Das heutige und traditionelle Christentum ist völlig Blind gegenüber den "Gesetzmäßigkeiten des Lebens/Gottes" udn wie es sich mit "sündenvergebung" verhält... stattdessen hängen die aller meisten bewust oder unbewusst der gleichen Nutzlosen Lehre vom Opfer-Prinzip des "Blutsopfer" noch an... nur halt in anderer Form. Nicht mehr Tiere sind es... sondern (ihre Version von) Jesus...

    Heute bedeudet in der Regel "Jesus annehmen" --> den unterschwelligen "Religions-Rassimus" der Narzistischen Pseudo-Lehrer innerdhalb des heutigen Christentums "anzunehmen".

    In meinen Augen: Wo und wann auch immer die Wahrheiten / Gebote / Gesetze Gottes gelehrt werden... ist "die richtige Religion". Und das kann theoretisch als auch praktisch in jeder Religion oder Glaubensgemeinschaft etc... passieren und tut es auch. Aber genauso natürlich auch die Umgekehrte Variante: Falsche Lehren "im Namen Gottes" zu predigen... auch das passiert innerhaldhalb jeder Religion/Glaubensgemeinschaft.

    Der Schlüssel hier ist also das erlernen der Unterscheidung. Nicht mehr auf den "Namen" der Religion/Gemeinschaft setzen...sondern auf "inneren Inhalt". Darin macht es sich dann aus.




    Passend dazu zu Deiner zweiten Frage:
    Zitat Zitat von Miss_Wings Beitrag anzeigen
    Ich frage mich, ob von Anfang an klar war, dass er für alle unsere Sünden und Krankheiten gestorben ist.
    Ist Jesus ja erst gar nicht.

    Jesus wurde wegen der Sündhaftigkeit der Menschen (die "Barabas wollten") damals gekreuzigt (ansonsten wäre es nie zur Kreuzigung gekommen)...
    Aber nicht stellvertretend für ihre Sünden zur angebilchen "Vergebung". Das ist der entscheidende Unterschied.

    Das Volk (dessen Mainstream, die Mehrheit) und deren aktzeptierte Priesterschaft wollte in ihren Inneren mit Jesus und seinen Lehren.. und somit mit Gott - nichts zu tun haben. Deshalb kam es zur Kreuzigung. Wären mehr offen gewesen für Jesus hätte es keine Kreuzigung gegeben.

    Gott sandte Jesus auf keinen Fall auf daß er von der Priesterschaft auch noch ermordet(gekreuzig) wird wie ja auch fast alle prophetischen Vorgänger von Jesus.

    Anders gesagt: Jesus wurde ganz und gar nicht als stellvertretendes "Kreuz-Opfer" von Gott gesandt... das ist eine weitere (schwere) Verzerrung des heutigen/traditionellen Christentums.




    "Ich will meinen lieben Sohn senden; vielleicht, wenn sie ihn sehen, werden sie sich scheuen ihn zu töten." (Lukas 20, 13)





    Wenn Jesus (angeblich) stellvertretend für alle Sünden und Krankheiten von Gott als "Opfer" zu uns gesandt worden wäre... warum gibt es dann unter jenen die daran glauben noch soviel Sünde und Krankheit?

    Als theologische Ausrede kommt hier meist: "Ja... das [Heil] kommt erst nach dem körperlichen Tod"... was natürlich auch nicht stimmt sondern somit reden sie sich einach nur "nicht-mehr-hinter-frag-bar" raus weil die Realität hier auf Erden schlichtweg nicht das hergibt was sie Lehren....ihre Lehren genaus so unzutreffend sind wie ihr "Bild von Jesus" als angebliches Blutsopfer für unsere "Sünden und Krankheiten"...


    Meine Empfehlung dazu: Beschäftige Dich mit den christilchen Lehren von "Saat und Ernte" und wie es sich mit der Sündenvergebung demnach verhält. Dazu jene Christen befragen welche sich damit intensiv beschäftigt haben und nicht (mehr) an ein "Jesus-Blutsopfer" zur Sündenvergebung glauben.

    Zitat Zitat von Miss_Wings Beitrag anzeigen
    Ich möchte wissen, woran die ersten Christen glaubten.

    Empfehle Dir dazu die Such-Stichwörter "Frühes Christentum".

    Es gibt wirklich viel dazu zu schreiben... das geht grad nicht wegen dem Umfang.

    Nur vieleicht kurz mein persönliches Fazit: Das frühe Christentum (also bis max. 2 Jhd.) hat mit dem danach entstandenen inkl. dem heutigen kaum bis meist absolut gar nichts mehr zu tun. Die Lehren Jesus ebenso.

    Die Christenverfolgung hörte nicht erst mit der römischen "Christianisierung" auf sondern fing da erst so richtig an. Das ist die schockende Wahrheit in meinen Augen zumindest.


    Zitat Zitat von Miss_Wings Beitrag anzeigen
    Hat sich Jesus in den ersten 3 Evangelien als Gott bezeichnet? Glaubten die Schreiber dieser Evangelien dass Jesus Gott ist?
    Imho: Nein.
    Die Trinität ist eine weitere Verzerrung der Intellektuellen Priester Elite die "Jesus nicht (er)kennen".

    Jesus ist - genauso wie wir - Sohn/Tochter Gottes. Seine und unsere Seele entspringt aus Gott. Sekunde für Sekunde...

    Alle Menschen sind es in ihrem Kern. Leider oft verschüttet. Die Nachfolge Jesus bedeutet imho: Mit Gott wieder in Einheit zu kommen so wie Jesus.

    Jesus Seele war im völligen Einklang mit Gott. (Ich und der Vater sind "Eins").
    Die falschen Priester damals - welche in Wahrheit Gegner Gottes waren (bewust oder unbewusst) - hassten Jesus. Somit auch "sein Vater" --> Gott.

    Deshalb ermordeten sie ihn auch aufgrund ihrer Gottlosigkeit... und ihre geistigen Nachfolger haben daraus "das ultimiative Heil" .. "im Glauben" und die "einzige Sündenvergebung" gemacht... bis zum heutigen Tag.

    Ich kann Dir nur empfehlen die "Kreuztod-Theologie" mit äußersten Misstrauen komplett zu Hinterfragen... und jedes Wort was deren Vertreter darüber sagen auf die Milligram-Goldwage zu legen und alles Nachprüfen (auch gern biblisch) was sie sagen.

    Vor allem: Andere Christen parallel dazu befragen welche nicht auf die Pseudo-Christliche "Lehre" vom angeblich Sündenvergebenden Kreuztod Jesus reingefallen sind.

    Dieses "Unterfangen" würde schonmal ein guten "Klotz" an "innerer Blockade" zu Gott entfernen...

    Jene Christen werden dann auch Ihr Verständnis von Sündenvergebung natürlich sagen. Sehr empfehlenswert.

    Mit auf "den Weg" würd ich Dir noch folgendes geben:

    - Misstraue den Interpretationen aller, welche die Bibel als durchgehendes "irrtumsloses Wort Gottes" betrachten. Alles auf die Goldwage legen udn alles doppelt und dreifach nachprüfen. Vor allem auch parallel Ansischten sich dazu anhören von anderen Christen die das mit der Bibel anders sehen.

    - Hinterfrage die Entstehung der Kreuztod-Theologie. Natürlich nicht bei den Vertretern dieser sondern bei Christen die ein anderes Verständnis von Jesus' "Sendungs-Auftrag" und Sündenvergebung haben. (Sehr Lehrreich)

    - Wird etwas bzgl. den Lehren Jesus intellektuell zu komplex... ist das ein Zeichen daß der/diejenige "spirituell ver(w)irrt" ist... ohne es wahr haben zu wollen. Denen nix glauben. Sie treten als Lehrer auf und sehen sich selbst auch so sind aber Blinde Blindenführer.... damals wie heute.

    - Theologen und "Bibel-Experten" (damals: Schriftgelehrte) und "Bibel-Treue" sind meist das Gegenteil davon :-) Bei denen ebenfalls: Alles genauestens prüfen und rein gar nichts "blindlings" glauben nur weil es sich "professionel" auf den ersten Blick anhört.

    Achso... und auch:

    - Wer meint das heutige und traditionelle Christentum habe einen "Absolutheits-Anspruch" auf Wahrheit... oder sei "die einzig wahre Lehre/Religion Gottes"... unterliegt der Manipulation von "Religions-Narzisten" welche - imho - weder Gott noch Jesus noch dessen Gebote/Gesetze/Lehren kennen und auch erst gar nicht kennen wollen.


    lg Net.Krel :-)
    Geändert von net.krel (20.11.2017 um 04:08 Uhr)

  7. #7

    Standard

    Hallo Miss Wings,

    ich möchte dir Mut machen.
    Mut, alles in Frage zu stellen, was dir nicht "klar erscheint".

    Wie die ersten Christen oder "Jesus- Jünger" glaubten?
    Ich denke, sie waren einfache Menschen ohne viel "Schriftkenntnis" , waren in ihrer "Heimatreligion" (dem Judentum) geboren und aufgewachsen und doch, so entdecke ich das, haben sie in der Zeit, in der sie (3 Jahre etwa?) unterwegs waren, so viel Neues und Praktisches gelernt.
    Praktisch lernen, learning by doing, Schritte gehen, ausprobieren und erfragen, ich denke das ist oft "befreiender" als in Schriften zu ertrinken, und dann doch nicht genau zu wissen, welcher Schreiber aus welcher Überzeugung heraus was für wichtig hielt.

    Hab Mut, deine Fragen zu stellen und erlebe, dass Glaube nicht theoretisch ist, sondern dass "Gott", dein und unser aller Ursprung, da ist, dich kennt und (so weit ich es selbst lebe) Fragen, Zweifel und vor allem jeden einzeln im Inneren kennt.

    Laß los, was du eventuell jetzt oder überhaupt nicht verstehst, auch wenn es für Christen oft mit Angst vor "Verlorengehen" usw wohl verbunden ist, denn ich persönlich weiß, dass wir Menschen nur das aus ganzer Seele leben und weitergeben können, was wir auch wirklich "glauben".

    Hab Mut, denn jede Frage, die ehrlich ist, wird dich, so glaube ich, auch näher zu IHM "zurück" führen. (gefühlsmäßig)

    l firefly

  8. #8

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    Zitat Zitat von Miss_Wings Beitrag anzeigen
    Ich habe wirklich lange darüber nachgedacht, und akzeptiert, dass das so ist. Ich hätte aber gerne mehr Bibelstellen, außerhalb des Johannesevangeliums, die von der Trinität sprechen. Hat sich Jesus in den ersten 3 Evangelien als Gott bezeichnet? Glaubten die Schreiber dieser Evangelien dass Jesus Gott ist?

    Dies ist einmal ein Teil der Gedanken und Fragen, die ich mir stelle.

    Liebe Grüße
    Miss_Wings
    Hallo Miss Wings,

    auch von mir ein herzliches "Willkommen"! - Ich weiß jetzt nicht genau, ob sich Jesus in den drei ersten Evangelien als Gott bezeichnet. Aber in Joh 10,33 heißt es "Die Juden antworteten ihm: Um eines guten Werkes willen steinigen wir dich nicht, sondern um der Gotteslästerung willen und weil du ein Mensch bist und machst dich selbst zu Gott." - In der Tat gibt es nur eine Lösung der menschlichen Probleme, insofern der Mensch selbst ewiger und damit göttlicher Natur ist. Jesus war ein Mensch der darum wusste und dessen göttliche Natur nach der Jordantaufe voll zum Ausdruck kam. Deshalb konnte er die vielen Wunder tun und schließlich auferstehen. Da eben diese Natur allen Menschen gemein ist - das wussten besonders gut die Inder - ist eben Jesus der Erstling unter vielen Brüdern: "Denn die er vorher erkannt hat, die hat er auch vorherbestimmt, dem Bilde seines Sohnes gleichförmig zu sein, damit er der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern." (Rö 8,29). Deshalb lehrt auch die Kirche: "Gott wurde Mensch, damit wir Götter würden." Als Christ kommt es deshalb darauf an, sich nicht mehr mit dem vergänglichen physischen Körper zu identifizieren, sondern mit dem Ewigen, d.h. dem Leben an sich (ein persönlicher Gott kann nur dadurch existieren, dass ihm die Ewigkeit des Lebens bewusst geworden ist). So überwindet man allmählich alle Abhängigkeiten ans Äußere und kommt immer mehr zu innerer Freiheit, Frieden und Ruhe. (Anbeten heißt, das Angebetete zur Wirksamkeit bringen. Wir beten also nicht Jesus an, sondern das unpersönlich Ewige und werden dadurch wie Jesus).

    LIebe Grüße,

    Digido

  9. #9
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    Hallo zusammen!

    Danke für eure Antworten!

    Starangel, du schreibstJesaja 53 hat nichts mit Jesus zu tun. Was denkst du ist damit gemeint?

    Net.Krel, warum glaubst du, hat das Blut von Tieren nie Vergebung bewirkt? Im AT steht ja ausführlich beschrieben, wann man welches Tier opfern muss.

    Ich kenne keine Christen, die nicht an die Opfertheologie glauben. Gibt es Konfessionen, bei denen das offiziell so gelehrt wird?

    Digido verstehe ich dich richtig, du meinst wir alle könnten Wunder vollbringen wie Jesus, wenn wir uns unserer göttlichen Natur bewusst sind? Wie kann man das deiner Meinung nach erreichen?

    Ihr habt mir viel Stoff zum Nachdenken gegeben. Manches fühlt sich komisch an, vor allem der Gedanke, dass Jesus nicht für unsere Sünden gestorben sein könnte.

    Je länger ich nachdenke, desto mehr Fragen tauchen in meinem Kopf auf. Heute habe ich über das Urchristentum im Internet recherchiert, aber ich muss die Recherche noch fortsetzen.

    Liebe Grüße
    Miss_Wings
    Ich verstehe jeden Zweifel, schätze jeden Glauben hoch, auch ich misstraue Übereifer. Es sei am besten jeder froh, mit dem was er glaubt oder mit dem was er weiß. Doch der an den ich glaube, ist auch der den ich preis.

    (aus "Vielleicht", Söhne Mannheims)

  10. #10

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    Hallo Miss Wings

    Zitat Zitat von Miss_Wings Beitrag anzeigen
    Net.Krel, warum glaubst du, hat das Blut von Tieren nie Vergebung bewirkt? Im AT steht ja ausführlich beschrieben, wann man welches Tier opfern muss.
    Sind viele Gründe warum ich an jegliche Art von religiöse Blutsopfer nicht nur nicht glaube... sondern sie - gelinde Gesagt - als "Gottloses Werk" strikt ablehne.

    Falls es Dir biblische Gründe wichtig sind (wovon ich grad ausgeh) will ich die zuerst nennen.

    "[...] es ist unmöglich, durch das Blut von Stieren und Böcken Sünden wegzunehmen." (NT, Hebräer 10, 4)

    Das war eine (von vielen) Aussagen und Glauben der ersten Ur-Christen
    welche zentrale Stellen im AT und ebenso der damaligen herrschenden Priesterschaft widerpachen... insbesondere den mosaischen Gsetzen wovon sie kaum welche anerkannt hatten.

    Aber auch schon zuvor (vor Jesus) wehrten sich die meisten Propheten gegen die Tieropfer... die prägnanteste Stelle find ich Jeremias Tempelrede:

    "ich habe euren Vätern an dem Tage, als ich sie aus Ägyptenland führte, nichts gesagt noch geboten von Brandopfern und Schlachtopfern;

    sondern dies Wort habe ich ihnen geboten:

    Gehorcht meiner Stimme, so will ich euer Gott sein, und ihr sollt mein Volk sein; wandelt ganz auf dem Wege, den ich euch gebiete, auf dass es euch wohlgehe."


    Es gibt noch viele andere Stellen im AT als auch vor allem im NT welche sich genauso klar und deutlich gegen Tieropfer ausprachen wie jene stellen (meist im AT) welche sich lehrten.

    Und, wichtig: Man kann diese sich gegenseitig widersprechenden Stellen nicht "harmonisieren" indem man gleichzeitig daran festhält ,
    daß die gesamte Bibel das irrtumslose und widerspruchslose Wort Gottes sei.

    Wer es dennoch tut, verzerrt unweigerlich seinen Intellekt zugunsten eines künstlich erzeugten Bibel-Fundamentalismus.
    Kann ich nur davon abraten...denn eine Verzerrung des Intellekts an der einen Stelle zieht sich auch an anderen Stellen des täglichen Lebens durch...

    Leider wird der Bibelfundamentalismus von den falschen Lehrern im Christentum derart dogmatisch seit Generationen gepredigt...
    daß die meisten Christen sich nie wagen den Bibelfundametnalismus in Frage zu stellen... ihn zu hinterfragen.

    Ich meine jedoch aus Deinen ersten 1-2 Beiträgen raus gelesen zu haben daß bei Dir da eine "kleine Tür" offen ist den Bibelfundametnalismus in Frage zu stellen... berichtige mich aber bitte falls ich mich irre.

    Die Urchristen lehnten die meisten mosaischen Gesetze ab.... nicht nur die Tieropfergesetze sondern zB auch die Beschneidung, die Steinigungen, die Mord- und Todschlags-Gesetze, die Essens-Gesetze, die Reinheits-Gesetze und und und... sie liesen kaum was davon übrig... außer (Singemäß): "Liebe Gott und Deinen Nächsten wie Dich selbst.. das ist die Erfüllung "des [wahren] Gesetzes".

    Den Hebräerbrief verstehe ich so daß er den ersten "Juden-Christen" - welche anscheinend wieder anfingen Tiere zu opfern - versuchte klar zu machen
    wie Sinnlos Tieropfer doch diese all die ganze Zeit waren...
    und gab den Lesern eine "Eselsbrücke" ... eine "Übergangsmöglichkeit" in der Form daß ja Jesus "das letzte Opfer" war und es deshalb keine Tieropfer mehr braucht.

    Aber auch Jesus war kein "letzes Blutsopfer"... das diente dem Autor - imho - lediglich nur dazu, ihnen eben eine Eselsbrücke zu schaffen um mit der Sinnlosen Tieropferei aufzuhören... denn diese sind noch nie imstande gewesen "Sünden wegzuwischen" wie er selbst schrieb.

    Falls ich mich jedoch Irren sollte und der Autor des Hebräerbriefes ernsthaft daran glaubte daß Jesus ein stellvertretendes Blutsopfer gewesen sei dann würde ich auch das ablehnen.

    Grund: Für mich gelten die Lehren Jesus an erster Stelle. Und danach dann "der Rest" an zweiter sofern sie den Lehren Jesus nicht widersprechen.

    Und Jesus lehrte zur Vergebung der Sünden kein Blutsopfer.

    Weder sein eigenes Blut noch das von Tieren.

    Auch nicht in den sog. "Kelch Worten" ("dies ist mein Leib, mein Blut, zur Vergebung der Sünden")... das war - imho - reine Symbolsprache die nichts mit seinem biologischen Blut oder "Leib/Körper" und der bevorstehenden Kreuzigung zu tun hatte.

    Es gibt noch sehr viele andere Gründe (auch biblische) , warum weder das Blut von Tieren noch das Blut von Jesus "Sünden wegwaschen tut/kann" ... aber des Umfangs wegens gerne an späterer Stelle mehr davon.

    Zitat Zitat von Miss_Wings Beitrag anzeigen
    Ich kenne keine Christen, die nicht an die Opfertheologie glauben. Gibt es Konfessionen, bei denen das offiziell so gelehrt wird?
    Ohh :-) Also in diesem Thread sind meines Wissens nur Christen anwesend welche die Opfertheologie ablehnen. Dann wären es die ersten die Du kennen gelernt hast nun :-)

    Ist imho auch gut so... man kann keine "Veränderung" erreichen wenn man an alten "erstarrten Dogmen" festhält.

    Aus Deinen Beiträgen lese ich heraus daß Du "etwas Verändern" willst... mitunter vor allem den Kontakt zu Gott wieder her zu stellen.

    Das ist eine sehr elementare Sache... da geht es also imho ans Eingemachte. Nicht um "Nebensachen"...

    Man mus bereit sein alles bisherige in Frage zu stellen... denn der innere Kontakt zu Gott geht nicht "einfach so" verloren. Sondern das bedingt "Grundlegendes".

    Also muss man auch Grundlegendes ändern. Und das sind - in meinen Augen - die Kern-Dogmen des "falschen Crhistentums"...

    zB den Bibelfundamentalimus,

    die Kreuztod-Theologie (der ultimative Kern der falschen Christentume)

    bzw. ein komplett neues Verständnis von "Sündenvergebung"

    und auch der Fragen nach "den Gesetzen Gottes"... das falsche Christentum meint für sie gelten die Gesetze Gottes nicht mehr weil sie ja an Jesus als stellvertrendes Opfer glauben welches sie von aller Verantwortung ihrer Taten "am Ende der Tage" freispricht...

    und und und ... vieles noch.

    Firefly hat imho einen sehr guten Beitrag auch geschrieben.

    Habe Mut alles zu Hinterfragen... vor allem die Dinge die bisher als "Tabu" galten sie zu hinterfragen...

    Anders geht es nicht um "den nächsten Schritt" ... "des Weges" (Nachfolge Jesus) zu gehen.

    Nur nochmals kurz erwähnt: Die ersten "Ur-Christen" lehnten die mosaischen Gesetze nahezu komplett ab. Liesen davon kau mmehr was übrig.
    Sie liesen nur noch die Gottes- und Nächtenliebe übrig und aktzeptierten nur noch das im AT was diesem nicht widerprach.

    Daher auch keine Steinigungen mehr.... keine Tieropfer mehr... keine Beschneidungen mehr und und und... da das meiste davon entweder alles Nutzlos oder gar gleich Anti-Christlich war (zB Steinigungen.. Verstümmelungen' zB Beschneidung).


    Bist Du auch Bereit zu diesen Schritt? (übertragen auf "Heute")


    Paulus zB sah das "mosaische Gesetz" und deren Vertreter bzgl. der Beschneidung zB so:

    "Nehmt euch in Acht vor diesen elenden Hunden, diesen falschen Missionaren, diesen Zerschnittenen!" (gemeint sind jene die andere Beschneiden weil es so in ihren Schriften (AT) steht als angebliches Gottes-Gesetz)

    oder

    "Ich, Paulus, sage euch mit aller Deutlichkeit: Wenn ihr euch beschneiden lasst, dann wird Christus und alles, was er gebracht hat, für euch nutzlos sein."

    "Wenn die Leute schon so viel Wert aufs Beschneiden legen, dann sollen sie sich doch gleich kastrieren lassen!"

    (Galater 5)


    Wohlgemerkt: Die Beschneidung galt ebenso als "das Gesetz Gottes" genauso wie die Tieropfer... genauso wie die Steinigung und Mord- und Todschlagsaufrufe im AT.

    Interssant wie Paulus einer der Ur-Christen über die damals geltenden "Gesetze Gottes" redet findest Du nicht?

    Warum tat er das?

    Weil er wütend war.

    Und Warum war er wütend?

    Weil er selbst sein halbes Leben an diesen (mosaischen) Gesetzen festhielt bis er erkannt hatte als einer von den wenigen damals... daß diese nichts mit Gott und nichts mit dem Messias - Jesus - zu tun haben...


    Und wie sieht es heute aus?

    Die absolute Mehrheit im Christentum meint - im Gegensatz zu den Urchristen - immer noch daß dies "die Gesetze Gottes" damals waren...

    Und bauen darauf ihre Theologie auf. Zb die Theologie des Kreuztod Jesus welche nichts anderes ist als die "geistige Fortführung" der Tieropfer von damals... nur mit vertauschten "Opfer-Böcken"... beides aber natürlich nach wie vor "Unwirksam".


    Abschließend sei noch kurz geasagt:

    Mir ist natürlich völlig bewust daß das was ich (und imho auch die anderen Anwesenden hier) schreibe/glaube zu 100% inkopmatibel ist mit dem was zB Deine Gemeinde lehrt und was die meisten im Christentum glauben und lehren... das ist völlig klar.

    Wir sind mit dem Christentum alle von Geburt auf an aufgewachsen... und Beschäftigen uns damit intensiv seit unserer Kindheit... (ich denke ich sag da auch im Namen der anderen soweit ich ihre Beiträge kenne nichts falsches... ansonten bitte ich natürich um Berichtigung....auf mich zumindest trifft es zumindest zu)

    Und unsere Beiträge sind das aktuelle Ergebnis der ca. 30 jährigen intensiven "Durchleuchtung" des Christentums.

    Es ist also nicht so daß wir jenes "Christentum", welches wir (teils) kritisieren, nicht kennen würden... eher ganz im Gegenteil.

    Unsere Aussagen/Beiträge scheinen nur teils so zu sein daß wir nicht wüssten von was wir reden... wir das Christentum nicht kennen würden.

    Das liegt jedoch nur daran, weil der Großteil der Anhänger des Christentums sich nie wirklich intensiv/eingehend und neutral mit der Entstehung ihrer eigenen Religion beschäftigt haben (was ja auch wirklich viel Zeit benötigt)... aus welchen Gründen auch immer. Nicht jeder hat ja diese Zeit und auch "den Drang" danach... sie glauben in der Regel das was "die Tradition ihnen lehrte"...

    Wir - imho - hingegen nicht. Wir hinterfrag(t)en alles ohne Tabus.

    Unsere Beiträge sind quasi das Ergebnis unserer Hinterfragungen :-) ... sind uns auch in den Kern-Fragen einig... kamen also auf gleiche und zumindest sehr ähnliche Schlüsse und Ergebnisse. So geht es vielen die das Christentum anfangen intensiv zu hinterfragen...

    Vor allem die künstlich aufgesetzen Dogmen innerdhalb des Christentums ... von welchen wir die meisten genauso ablehnen und für uns persönlich schon lange falsifiziert haben

    .. .wie zB die Urchristen es auch bei "ihren AT-Dogmen" ebenfalls taten.

    ZB die Sinnlosigkeit der Tieropfer damals,
    die Sinnlosigkeit der Beschneidung (Paulus nannte es "Vestümmelung" und "PRediger der Verstümmelung und "Hunde des Verderbens" etv...)
    und den absoluten Großteil der "moaischen Gesetze" aus dem AT praktisch als Ungültig verworfen hatten und diese schlichtweg mindestens ignorierten und dagegen predigten...

    Die mosaischen Gesetze galten damals als das "Unfehlbare und Irrtumslose ewige Gesetz Gottes"...

    Deswegen schrieb ich auch im letzten Beitrag: Das heutige und traditionelle "Christentum" hat mit dem Ur-Christentum kaum bis gar nichts gemeinsam.

    Sehr zu Empfehlen sich auch mit den Ur-Christen zu beschäftigen...

    lg Net.Krel
    Geändert von net.krel (21.11.2017 um 05:16 Uhr)


 

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