Der Aussage in der Überschrift muss grundsätzlich widersprochen werden. Kein Gesetz ist für alle verbindlich; denn jedes Gesetz definiert seinen Gültigkeitsbereich. Das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland definiert eindeutig, für wen es Gültigkeit hat, d. h. verbindlich ist. Dasselbe gilt für die Torah. Und genau so hat die Torah definiert, wo bzw. für wen sie Gültigkeit hat, allerdings nur in der Originalversion und nicht etwa in einer christlichen Übersetzung. Wenn das zweite Gebot in der Christenheit im Original durchgesetzt würde, gäbe es nämlich keine Christen mehr.
Im Original steht hier: "Ich bin JHVH, dein ELOHIM" und das ist etwas völlig anderes als "der HERR dein Gott". "HERR" heißt auf Hebräisch nämlich nicht יהוה(JHVH), sondern Baal. Und JHVH hatte verboten, zum HERRN zu beten. Wenn die zehn Gebote für alle Menschen Gültigkeit hätten, wieso betet die Menschheit eigentlich nicht zu JHVH; sondern macht grundsätzlich etwas verbotenes? Und dann lese ich, dass diese Torah verbindlich ist für alle, "die ich aus Ägypten, aus dem Diensthause geführt habe". Welcher Christ, bitte sehr, wurde je aus dem Diensthaus Ägypten geführt? Dass Christen dies in späteren Generationen vergeistlicht haben, ist christliche Hirnwindungsakrobatik; das lag nicht in Moses Interesse.2Mo 20:1-5 וידבר אלהים את כל־הדברים האלה לאמר׃ 2 אנכי יהוה אלהיך אשׁר הוצאתיך מארץ מצרים מבית עבדים׃ 3 לא יהיה־לך אלהים אחרים על־פני׃ 4 לא תעשׂה־לך פסל וכל־תמונה אשׁר בשׁמים ממעל ואשׁר בארץ מתחת ואשׁר במים מתחת לארץ׃ 5 לא־תשׁתחוה להם ולא תעבדם כי אנכי יהוה אלהיך אל קנא פקד עון אבת על־בנים על־שׁלשׁים ועל־רבעים לשׂנאי׃
Welches Land hat der "Gott der Juden" wohl den Christen gegeben? Weil heute alle "Christen" per Gesetz (!) dazu "verdammt" sind, in die Rentenversicherung einzuzahlen, ehrt niemand mehr Vater und Mutter, sondern nur noch die Rentenversicherung.2Mo 20:12 Ehre deinen Vater und deine Mutter, auf daß deine Tage verlängert werden in dem Lande, das Jahwe, dein Gott, dir gibt.
Da außer dem sechsten und neunten Gebot (im Original) alle Gebote von Christen übertreten werden müssen, damit sie überhaupt Christen sein können, muss, wie eingangs erwähnt, der Aussage in der Überschrift grundsätzlich widersprochen werden.
Einen schönen Sonntag?
Nein, sondern: Shabbat Shalom!
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