Hallo,´

Interessante Fragestellung! Ich denke es ist nicht die Bibel, die religiösen Fundamentalismus erzeugt sondern der falsche Umgang mit ihr.

Ich nehme mal ein Beispiel: Als aufgeklärter Mensch sollte man heute wissen, dass die Erde wohl um die 4,5 Milliarden Jahre alt ist und alle heutigen Lebewesen aus einer Evolution heraus entstanden sind. Der Schöpfungsbericht liest sich wirklich schön, aber er ist niemals als eine wissenschaftliche Analyse geschrieben worden. Die Bibel stellt mehr Fragen nach dem Warum, weniger nach dem Wie. Der Schöpfungsbericht steht übrigens in Gedichtform, ich glaube es geht hier um die Schönheit und Einzigartigkeit Gottes Schöpfung, nicht mehr und nicht weniger.

Trotzdem gibt es heutzutage immer noch Spinner in den USA und nun auch hier in Deutschland, die die Evolution mit pseudowissenschaftlichen Erklärungen widerlegen wollen und den Schöpfungsbericht 1:1 verwirklicht sehen. Für sie stellt sich die Frage: Evolution oder Gott? Wenn auch nur eine Bibelstelle nicht die wortwörtliche Wahrheit ist, ist für sie der ganze Glaube an Gott hinfällig. Dadurch zeichnet sich religiöser Wahn aus, es ist eine an der Oberfläche kratzende, simplifizierende Form des Glaubens.

Generell habe ich nichts, wenn ein Mensch weiterhin an die Schöpfung vor 6000 Jahren glauben will, weil er sonst von Gott abfällt. Ich entwickle erst dann eine Abneigung, wenn diese Art des Glaubens mit einem absoluten Wahrheitsanspruch gleichgesetzt wird.

Liebe Grüße
Jonas