Nun, ich meine den einen Gott oder die eine Göttin.
Ich meine das Göttliche, das in allen Religionen versucht wird, darzustellen.
Und dennoch ist es unmöglich, das Göttliche darzustellen.
Denn die Darstellung des Göttlichen kann immer nur ein schwacher Abglanz des Göttlichen sein.
Denn wenn sich in einer Pfütze die Sonne spiegelt, dann hat dieses Spiegelbild mit der Sonne so viel gemeinsam, wie das Gottesbild einer Religion mit dem Göttlichen.
Diesem Gott wird dies und das zugeschrieben.
Diesem Gott wird dieser oder jener Aspekt zugebilligt, andere Aspekte werden diesem Göttlichen abgesprochen.
Der eine sagt, es sei so, der andere sagt, es sei anders.
Menschen glauben, den göttlichen Ratschluss zu kennen.
Und dieser Göttliche Ratschluss liegt darin, dass dies geglaubt werden soll und jenes nicht geglaubt werden soll.
Ich denke, die Reinheit des Herzens ist wichtiger als jegliche Überzeugung und mag eine Überzeugung einem anderen Menschen zuwiderlaufen oder auch nicht, wenn sie einem Menschen hilft, ein reineres Herz zu bekommen, so ist sie gut.
Wenn eine Überzeugung aber dazu führt, sich mit anderen Menschen zu zoffen, dann trägt diese Überzeugung wenig dazu bei, einen Menschen innerlich reifen zu lassen, denn es reift allenfalls die Streitsucht.(Womit ich nun niemanden anspreche, das ist allgemein zu verstehen.)
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