Hallo net.krel,
du legst einen riesigen Querschnitt durch Zeitalter, Religionen und Kulturen hin und es ist interessant, von dir zu lesen.
das Bild mit dem Baum- im übertagenen Sinn aber muss ich dir fast ein kleines bisschen widersprechen. Ich gebe dir recht, dass wenn die Wurzel fest verankert in festem Boden ist und bleibt, dann wird ein Apfelbaum keine Zitronen bringen, alles andere würde mich überraschen."ein guter Baum kann unmöglich schlechte Frucht hervorbringen sowie umgekehrt"
Aber doch glaube ich auch im sinnbildlichen kann es Zeiten geben, in denen der beste Baum auch zumindest keine Frucht hervorbringt, oder?
Bilder sollte man nicht übersteigern, also steige ich zurück zu erklärenden Worten.
Ich glaube schon, dass zeitlich begrenzt und bestimmter Umstände zurfolge auch in fest verwurzeltem Glauben fruchtlose oder im Nachhinein nicht zielführende Zeiten existieren können. Wir sind Menschen und so wünschenswert es auch wäre, wir gehen Irrwege, kehren um und suchen neu- in Religionen und auch im Kleinsten im privaten Bereich.
Was ich aus menschlicher Sicht nur schwer verstehen und nur mit trainierter Geduld ertragen kann, (wohl gemerkt ich ganz persönlich) ist bewußtes Irreführen in Religionen und Kulturen. Sei es um Macht über Menschen zu haben oder Gewinn zu haben.
Das ist für mich ein schweres Übungsfeld, denn ich glaube, das jeder Mensch im Innersten frei sein soll und muss, um seinen Ursprung und seine ganz persönlichen Antworten und Wege zu finden.
Es läßt mich innerlich frösteln, wenn ich in der Menschheitsgeschichte insgesamt sehr sehr oft erkenne, wie sehr Religion gegeneinander kämpft.
Zeit und Raum- zwei Parameter die unser Leben hier viel zu sehr begrenzen. Aber es soll wohl hier so sein, sonst wäre es nicht.
Womit wir aber unsere Lebenszeit verbringen, das ist eine der wichtigsten Entscheidungen, glaube ich.
Alles beginnt an unserer persönlichen Wurzel.
Glaubt man, dass ein Leben "zufall ist" (ganz grob formuliert) so lebt man in den Tag hinein.
Glaubt man, dass man geplant, gewollt, im Detail genau einen Platz und eine Aufgabe in dieser Lebenszeit hat, dann wird man suchen, finden und das leben.
Glaubt man, dass man einen zornigen oder strafenden Ursprung hat, so wird man kämpfen gegen Wut, UNverstehen, Rebellion, Angst, Verzweiflung.
Glaubt man, dass der Ursprung der Menschen liebevoll und geduldig ist, selbst wenn man auf Umwegen geht, dann wird man Fragen stellen, Antworten suchen, neugierig sein und leben, was man erkennt.
Im "Raum" gefangen zu sein, baut materielle Gerüste auf im Jetzt und Hier, denn das ist dann Lebensmittelpunkt.
"In der Zeit" gefangen zu sein, bedeutet ein Stück weit gejagt zu sein von dem, was war und dem, was sein könnte oder was man noch plant.
Das ist sehr grob formuliert und es gibt ebenso viele Nuancen, wie es Menschen gibt.
Wenn unsere Seele, unser Innerstes, nach dem Ursprung sucht, so findet sie Antworten, glaube ich, denn mehr als das Sichtbare, das Materielle oder auch religiöse Symboliken oder Veränderungen in Charaktereigenschaften verändert uns Menschen die Nähe zu unserem Ursprung.
Wir sind Körper aber eben auch Seele. Ich glaube nicht, dass wir das eine vom anderen trennen sollten.
Wir sind Körper, denn es ist gut, dass wir einander sehen, einander begegnen können. Wir sind Seele, Geist und mit dem Ursprung ohne Umwege verbunden, denn wir leben aus ihm.
So vieles kann sich an uns verändern, wenn wir unmittelbare Nähe haben zu unserem Schöpferursprung. Wir lernen ihn kennen und dadurch uns. Oder auch umgekehrt manchmal- wir lernen über uns und finden den Ursprung in uns.
Ich finde es nicht so wichtig, in welcher Kultur oder Religion ein Mensch lebt, vielmehr und bedeutender ist, dass ein Mensch glaubt und verbunden ist und daraus lebt.
Mein Körper wird alt, so wie alles Materielle zerfällt. Kulturen verändern sich, Religionen oft auch (eben deine "180° Wendungen)
aber wenn meine Seele mit dem Ursprung verwurzelt ist, dann lerne ich als Mensch sehr viel auch "unsichtbar" und gebe weiter, was mich Innerlich formt.
Glaube ich (also wirklich innerlich darin verwurzelt) dass ich in den Ursprung zurück kehre, dann lasse ich los und nicht selten gewinnt man so viel mehr.
Ich komme von IHM und kehre zurück zu IHM- nicht mein Körper, aber meine Seele, denn dafür ist sie geschaffen.
l. firefly
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