(1598.2) 142:3.1 An diesem Abend richteten die zwölf Apostel — die meisten von ihnen hatten dem Gespräch über den Charakter Gottes zugehört — viele Fragen über den Vater im Himmel an Jesus. Des Meisters Antworten auf diese Fragen können am besten durch folgende Zusammenfassung in moderner Ausdrucksweise wiedergegeben werden:
(1598.3) 142:3.2 Jesus tadelte die Zwölf gelinde, als er im Wesentlichen sagte: Kennt ihr die Überlieferungen Israels vom Wachstum der Jahve-Idee nicht, und habt ihr nie von den Aussagen der Schriften über die Lehre von Gott gehört? Und dann ging der Meister dazu über, die Apostel über die Evolution der Vorstellung von der Gottheit im Laufe der Entwicklung des jüdischen Volkes ins Bild zu setzen. Er lenkte die Aufmerksamkeit auf die folgenden Phasen des Wachstums der Gottesidee:
(1598.4) 142:3.3 1. Jahve — der Gott der Sinaistämme. Dies war die ursprüngliche Vorstellung von Gottheit, die Moses auf die höhere Ebene von Gott, dem Herrn von Israel, emporhob. Der Vater im Himmel nimmt unfehlbar jede aufrichtige Anbetung seiner Erdenkinder an, ungeachtet dessen, wie primitiv ihre Vorstellung von Gottheit sein mag oder unter welchem Namen sie seine göttliche Natur symbolisieren.
(1598.5) 142:3.4 2. Der Allerhöchste. Diese Vorstellung vom Vater im Himmel wurde Abraham von Melchisedek verkündet, und von Salem aus trugen sie jene, die in der Folge an diese vergrößerte und erweiterte Idee der Gottheit glaubten, in die Ferne. Abraham und sein Bruder verließen Ur wegen der Einführung der Sonnenverehrung, und sie wurden gläubige Anhänger der melchisedekschen Lehre von El Elyon — dem Allerhöchsten Gott. Sie besaßen eine gemischte Gottesvorstellung, die aus einer Verschmelzung ihrer älteren mesopotamischen Ideen und der Doktrin des Allerhöchsten bestand.
(1598.6) 142:3.5 3. El Shaddai. In diesen frühen Zeiten verehrten viele Hebräer El Shaddai, die ägyptische Vorstellung vom Himmelsgott, von dem sie während ihrer Gefangenschaft im Lande des Nils Kenntnis erhalten hatten. Lange nach der Zeit Melchisedeks verschmolzen alle diese drei Gottesvorstellungen und bildeten die Doktrin von der Schöpfergottheit, von Gott dem Herrn Israels.
(1598.7) 142:3.6 4. Elohim. Seit den Zeiten Adams hat die Lehre der Paradies-Trinität überdauert. Erinnert ihr euch nicht, wie die Schriften mit der Erklärung beginnen, dass „am Anfang die Götter den Himmel und die Erde schufen“? Das zeigt, dass zur Zeit jener Niederschrift die Trinitätsvorstellung von drei Göttern in einem ihren Platz in der Religion unserer Vorfahren gefunden hatte.
(1598.8) 142:3.7 5. Der höchste Jahve. Zur Zeit des Jesaja hatten sich diese Gottesvorstellungen zur Idee eines Universalen Schöpfers erweitert, der gleichzeitig allmächtig und allerbarmend war. Und diese sich entwickelnde und erweiternde Gottesvorstellung ersetzte in der Religion unserer Väter praktisch alle früheren Ideen über die Gottheit.
(1598.9) 142:3.8 6. Der Vater im Himmel. Und jetzt kennen wir Gott tatsächlich als unseren Vater im Himmel. Unsere Lehre bietet eine Religion, in welcher der Gläubige ein Sohn Gottes ist. Das ist die gute Nachricht des Evangeliums vom Königreich des Himmels. Zusammen mit dem Vater existieren der Sohn und der Geist, und die Offenbarung der Natur und helfenden Funktion dieser Paradies-Gottheiten wird sich während der endlosen Zeitalter der ewigen geistigen Progression der aufsteigenden Gottessöhne dauernd erweitern und erhellen. Was den individuellen geistigen Fortschritt betrifft, so anerkennt der innewohnende Geist jederzeit und in allen Zeitaltern die wahre Gottesverehrung jedes menschlichen Wesens als eine dem Vater im Himmel dargebrachte Huldigung. (Auszüge aus em Urantiabuch.)

Nun komme ich zur Frage: Welcher hättet Ihr den gerne?