Nun gut, dann tue ich jetzt mal das, was keiner tut. Zumindest sagt jeder, dass er es nicht tun möchte und ... tut's. Alles klar?
Ich äußere jetzt meine Meinung zu dem, was in diesem Thread passiert ist.
Lieber Herold,
ich bedaure es sehr, dass der von Dir ausgesandte Impuls so fehlgeleitet wurde. Die Fragen:
[QUOTE][wenn wir beten: dein wille geschehe: sind wird dann selbst noch freien willens? ...
haben wir einen freien willen, oder ist alles vorherbestimmt, oder werden wir entschieden?
entscheiden wir selbst, ist die annahme jesu eine sklaverei, oder wirklich die freiheit?/QUOTE]
Letztere würde ich ohne Zögern mit "ja" beantworten. Ja, wenn wir Jesus angenommen haben sind wir wirklich frei und keine Sklaven mehr. Du sagst zwar, Du bist kein Christ, sondern ein Nachfolger Jeschuas und begründest das, denke ich mir, damit, dass die Bezeichnung „Christen“ den Nachfolgern Jesu zum ersten Mal in Antiochia von außen auferlegt worden ist. Durch diese Auslegung wird das Christsein etwas, das sich auf irdische Machtausübung beschränkt. Diese Sichtweise kann ich nachvollziehen.
Ich stelle mir die Dinge aber ein bißchen anders vor. Also, ich sehe eine ziemlich aufgeregte Menschenmenge, die neugierig zusammenkommt, weil jeder schon von dem Petrus gehört hat, der für ganz schön viel Aufsehen gesorgt hatte in der letzten Zeit. Also, sie stehen so zusammen und – Ich weiß nicht genau, konnte Petrus griechisch? Vielleicht ein bißchen. Oder es hat jemand übersetzt. – also, vielleicht hat Petrus auf hebräisch oder auf aramäisch gepredigt und immer von dem "mashakh" oder "mashiakh" gesprochen und alle dachten: „Was redet der da? Mashakh? Mashiakh? Ah, der meint Christus! Und die, die schon tiefer verstanden hatten, sagten: Klar, der meint den Sohn Gottes, den König, der da kommen soll! Den gesalbten König! Ach, der meint Jesus! Ja, den kennen wir. Das ist doch der, den die Juden ...!“ Ja, so stelle ich mir das vor. Und die Leute waren begeistert! Diese Botschaft! Dieser Jesus! Dieser mächtige Gott! Klar wurden die Römer da skeptisch und dachten sich: „Mist! Wir müssen was unternehmen gegen diese neue Glaubensrichtung und das Beste wird sein: Wir benutzen diese Christen für unsere Zwecke!“ Haben sie ja dann auch gemacht – gut – andere Geschichte! Aber, was ich noch sagen wollte: Petrus lebte ja seit dem Tod und der Auferstehung Jesu, also seit er endlich begriffen hatte – fast ausschließlich im Heiligen Geist und predigte so gut wie nichts anderes. Das muss ein ganz wunderbarer und heiliger Zustand sein, ein erstrebenswerter Zustand. Von daher kann ich auch gut verstehen, wenn du sagt, Du seist ein Nachfolger Jeschuas, ein Sohn Gottes durch den Glauben, gezeugt durch den Heiligen Geist. Darin liegt so ein bißchen die Sehnsucht nach dem Ursprung, sehe ich das richtig? Denn, wenn ich das mal in meine Sprache übersetzen darf: Wir Christen bekennen uns im Glauben zu „Jesus Christus, dem Sohn des allmächtigen Gottes, unseren Herrn, empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, gelitten, gekreuzigt und gestorben und begraben, hinabgestiegen in das Reich des Todes, aufgefahren in den Himmel. Er sitzt zur Rechten Gottes. Von dort wird der kommen, zu richten die Lebenden und die Toten. ...“ (Ich hoffe, das war alles okay, denn bei uns in der Gemeinde wird das immer an die Leinwand gebeamt, so dass ich mir keine Gedanken um’s Auswendiglernen machen muss!)
Also, warum sind wir frei und keine Sklaven mehr, wenn wir Jesus angenommen haben? Ich weiß es nicht! Ich meine, wenn wir uns nicht als Sklaven fühlen, wie können wir uns dann nach Freiheit sehnen? Gut, jetzt mache ich besser Schluß, sonst frag ich noch und frag und frag ... Wer war der erste Mensch, der von der freien Willensentscheidung gebraucht gemacht hat? Und wo führt das hin? Natürlich – ins Jetzt! Ich säße heute nicht hier und könnte nicht erfahren, wie lieblich es ist, die Gnade des Herrn zu erleben.
Shalom
manlovi
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