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Thema: Sukkot

  1. #1
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    Standard Sukkot

    Sukkot


    von Dr. Michael Rosenkranz

    Im Herbst wird die Obst- und Weinernte eingebracht. Viel Mühe muß bis dahin einsetzt werden , und ein Ertrag ist nicht selbstverständlich. Dies gilt auch für die Früchte des Lebens, die erst am Ende der Schaffensperiode des Menschen geerntet werden können. War die Mühe gesegnet, lief alles wie es sein sollte, dann ist der Ertrag reich, man bringt die Ernte mit großer Freude ein.
    An diesem Zeitpunkt steht das dritte der drei Wallfahrtsfeste, Sukkoth, das Laubhüttenfest, das Fest des Früchtesammelns, zu dem Israel zur Zeit des Tempels nach Jerusalem pilgerte um dort den Opferanteil der Ernte darzubringen. Wenn die Ernte eingebracht ist, kann man getrost alle Sorgen, die man bis dahin hatte, vergessen und sich ganz der Freude über das Erreichte hingeben.
    So soll es auch sein: In der Thorah wird es uns ans Herz gelegt dieses Fest voller Freude zu begehen, sieben Tage lang.
    Aber über dieser Freude sollen wir nicht bequem und träge werden, wir sollen uns nicht auf ‘unseren Lorbeeren ausruhen’.
    Wir sollen nicht denken, daß die festen Häuser, die wir uns im Laufe unseres Lebens gebaut haben, für uns eine Burg sind, die uns vor allem schützt und in der wir mit dem von uns erreichten uns nun zur Ruhe setzen und darin verharren dürften. Wir dürfen nie vergessen, daß es nur Einen gibt, der uns wahrhaft schützen kann, daß wir auf unserem Weg zu Ihm nie aufhören dürfen voranzuschreiten.
    Darum gebietet uns G’tt gerade in diesem Augenblick, an dem wir denken nun alles erreicht zu haben, all dieses wieder zu verlassen, aus unseren Häusern heraus zu gehen, uns erneut wieder in den Zustand des Wandernden zu versetzen, der nur in einem zerbrechlichen, instabilen Unterschlupf seine Behausung findet, letztlich nur behütet von der Hand G’ttes, die sich schützend über ihm ausbreitet.
    Diese Haltung des stets Wandernden, der nicht auf seinem Weg ruht, nicht im Verweilen erstarrt, und der gerade auf seinem Weg sich beschützt und geführt weiß, ist Israels vornehmste Daseinsform: Der ‘ewig wandernde Jude’ als freiwillig akzeptierte Aufgabe,- nicht als durch Fluch uns aufgezwungene Lebensform. Nur in dieser Haltung kann Israel zum Segen für die Menschheit werden. Wir verlassen unsere Häuser, bauen uns Hütten, ‘Sukkoth’, die uns Schatten und Windschutz gewähren, uns aber nicht von den Einflüssen der Natur abschneiden.
    In diesen Hütten wohnen wir und feiern das Fest sieben Tage lang. In unsere Freude schließen wir die ganze Menschheit mit ein. So wurden zur Zeit des Tempels in diesen Tagen insgesamt 70 Stiere geopfert als Sühneopfer Israels für alle Völker der Erde, begleitet von Gebeten für ihr Wohlergehen.

    Wir laden die großen Hirten Israels ein mit uns in der Sukkah zu sitzen: Avraham, Yitzchak, Yaakov, Yosef, Mosche, Aharon und David.- jeden Tag einen anderen. Zugleich aber laden wir auch Bedürftige ein, denen wir die gleiche Ehre wie hohen Gästen zuteil werden lassen, aufdaß sie mit uns Freude erleben. Und am Ende des Festes hoffen wir, so wie wir jetzt im Schutze G’ttes in der Sukkah saßen, auch am Ende der Tage, wenn Frieden herrschen wird, gemeinsam in der Sukkah sitzen zu dürfen, die der Ewige aus der Haut des Leviathan uns gebaut haben wird, des dann endgültig besiegten Ungeheuers der Urwelt.
    Eine Besonderheit Sukkoths, die unsere Freude vermehren soll, sind die vier Pflanzenarten, die wir zu einem Feststrauß zusammenbinden: Den prächtig aussehenden und gut duftenden Etrog (eine Zitrusfruchtart), den schön aussehenden, aber duftlosen Lulav (Dattelpalmzweig), die im Aussehen bescheidene, aber gut duftende Myrte, die weder prächtig aussehende noch gut duftende Bachweide. Manche sagen, gemeinsam seien sie ein Symbol für ganz Israel, das aus Menschen besteht, die sowohl thorahkundig sind als auch gute Taten begehen, sowie solchen die nur das eine oder das andere kennzeichnet, aund auch aus solchen, die weder das eine noch das andere ziert. An jedem der sieben Tage nehmen wir diesen Feststrauß in die Hand, sprechen den dazugehörigen Segensspruch und schütteln den Strauß je 3-mal in die 6 Richtungen des Raumes, womit wir die Stellung des Menschen im Universum verdeutlichen.
    Die vier Pflanzenarten geben auch den Bezug zu einem weiteren wichtigen Aspekt von Sukkoth: So wie diese in ihrem Gedeihen auf Wasser angewiesen sind, das Fließende, das lebensspendende Urelement, so auch der Mensch und die ganze Welt. Wasser zu haben ist keine Selbstverständlichkeit. In ernstzunehmender Weise gewinnt dieser Aspekt in unserer Zeit und besonders auch in Israel zunehmend Bedeutung. Sukkoth ist das Fest des Wassers.
    An ihm hält der Ewige Gericht über den Segen des Wassers in der Welt im kommenden Jahr, das allen Menschen zugute kommt. An Sukkoth wurde zur Zeit des Tempels neben dem täglichen Weingußopfer zusätzlich ein Wassergußopfer dargebracht. Das Wasser hierfür wurde aus der Schiloachquelle unterhalb Jerusalems geschöpft und zum Tempel hochgetragen. Dies geschah im Rahmen einer vielstündigen Zeremonie, jeden Tag, die die von der sommerlichen Trockenheit ermatteten Menschen mit unbeschreiblicher Freude erfüllte, begleitet von Gesängen, Musik, Tänzen und Darbietungen. So wurde G’ttes Gebot erfüllt ‘Gießet Wasser vor Mir aus, damit ihr mit Wasser gesegnet werdet’. Wir haben heute die Möglichkeit des Wassergußopfers nicht mehr, doch schließen wir jedes Jahr ab Sukkoth in unser tägliches Gebet, im Achtzehngebet, die Bitte um Regen mit ein. ‘Wenn die ganze Welt mit Wasser gesegnet ist, sind alle Bewohner der erde in diesen Segen mit eingeschlossen’, so formulierte es Rav Eliahu Kitov.
    Während wir an Pessach den Aufbruch des Menschen aus der tödlichen Erstarrung zu neuem Leben erinnern und feiern, an Schavuoth die Heranführung des Menschen an seine Bestimmung und an Schemini Atzereth schließlich das Erreichen der verhießenen Vollendung, so stellt Sukkoth das Feiern und Gedenken des Weges, der Wanderung selbst dar. So versteht man, warum wir an Sukkoth auch das Buch Kohelet lesen, in dem sein Verfasser auf sein Leben zurückblickt und zu dem Schluß kommt, daß alles sich rastlos abmüht ohne Anfang und Ende zu sehen, daß zugleich alles Bemühen letztlich Windhauch ist wenn es sich nicht in den Plan G’ttes einfügt. Lernen bringe zwar Vorteil, aber wirklichen Gewinn aus seinem Dasein ziehe nur der, der im Stande ist Bescheidenheit und Demut den Augenblick voll zu genießen, der ihm gegeben ist, um sich daran zu freuen.

    Wie baut man eine Sukkah?

    Das Wichtigste ist, daß die Sukkah (Hütte) schnell auf und abgebaut werden können muß; wie es für wandernde Hirten notwendig ist. Sie soll Schutz und Schatten gewähren, aber nicht am Weiterwandern hindern und nicht den Menschen von der Natur abtrennen, Drei Wände soll sie wenigstens haben. Die Wände werden zuerst errichtet, aus Stangen und Tuch oder Brettern.
    Das Dach darf nicht zu dicht sein, soll Schatten gewähren, aber man muß hindurch die Sterne sehen können. Das Dach wird gedeckt mit Pflanzenteilen, Schilf oder Zweigen mit Blättern, nicht mit Brettern.
    Darüber muß der freie Himmel sein. Die Sukkah muß so groß sein, daß man darin leben kann, speisen, gesellig beisammen sitzen, im Idealfall sogar schlafen.Und sie soll schön schön sein, auch wenn sie nur eine vorübergehende behausung ist: So schmücken wir sie mit Früchten, mit bunten Papierketten, mit Fähnchen oder bunten Bändern, die Wände können mit schönen Tüchern behangen werden, der Tisch in der Sukkah wird festlich gedeckt. Laternen mit farbig-transparenten Fenstern ergeben eine schöne Beleuchtung zusätzlich zum Lichtschein der Feiertagskerzen.
    So werden wir uns in der Sukkah wohlfühlen.


    Quellle: talmud.de

  2. #2
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    Feststrauß für Sukkot

    er besteht aus vier Pflanzenarten:

    Etrog (eine Zitrusfruchtart)
    Lulav (Dattelpalmenzweig)
    Myrte
    Bachweide

  3. #3
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    Laubhütten wie man sie dann überall in Israel sehen kann. Fast jedes Haus hat dann solch ähnliche Laubhütten.


  4. #4
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  5. #5
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    Ab heute Abend beginnt das Laubhüttenfest!

    Wir wünschen allen Jüdischen Brüdern und Schwestern gute Feiertage.

    Wir werden mit unseren Herzen mit euch mitfeiern.

    Ich lerne immer mehr, wie wichtig eure Feier, - Fest, - und Gedenktage sind und ich wünsche mir immer mehr dort mit hineingenommen zu werden.

    Baruch

    und Sabbath Shalom

    Fischi

  6. #6
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    Christen zum Laubhüttenfest in Israel


    Anlässlich des achttätigen Sukkoth-Laubhüttenfestes, das heute Abend beginnt, kamen nicht nur Juden aus aller Welt nach Israel, weil es für sie ein biblisches Wallfahrtsfest ist, sondern auch Christen feiern in Jerusalem das Laubhüttenfest. So meldet die Internationale Christliche Botschaft, dass 4000 Christen an ihrem Christlichen Laubhüttenfest teilnehmen werden. Dazu kommt noch Segals messianisches Laubhüttenfest mit etwa 700 Teilnehmern und van der Hoevens christlich-zionistisches Laubhüttenfest mit etwa 250 Teilnehmern. Gerade vorher ging in Jerusalem Tom Hess` Gebetskonferenz mit 1000 Teilnehmern zu Ende.


    Quelle: nai

  7. #7
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    Schabbat-Lesung und Kommentar
    „SUKKOT“ – Sonderlesung zum Laubhüttenfest Sukkot
    3. Mose 22,26 bis 23,44; 4. Mose 29, 12-16; Sacharja 14,1-21

    Kommentar:

    In unserer dieswöchentlichen Parascha lesen wir wieder außerhalb des Jahreslesezyklus, der jetzt zum Ende kommt (am nächsten Schabbat zu Simchat Thora). Der erste Abschnitt aus 3. Mose 22 endet mit dem entscheidenen Vers: „Und ihr sollt Meinen heiligen Namen nicht entweihen, damit Ich geheiligt werde in der Mitte der Söhne Israel. Ich bin der HERR, der euch heiligt". (Vers 32)

    Das ganze Kapitel 23 spricht der ausschließlich von den "Festen des Herrn" (moadej adonai) spricht. (Diese Feste bitte nicht als “jüdische“ abstempeln, es sind biblische und darum für jeden der an die Bibel glaubt!)
    Mehr darüber finden Sie im Israel-Jahrbuch 2006, darum hier nur in Kürze.

    Vom hebr. Wort „Moed“ kommt das Wort Begegnung, der Mensch soll dem HERRN Jahr für Jahr an bestimmten Terminen begegnen und man soll ‘nicht leer kommen’. Ja, Gott will sich mit dem Menschen treffen.
    Angefangen beim Erlösungsfest Pessach im ersten Monat bis zu (unserem) Laubhüttenfest Sukkot, dem dritten Wallfahrtfest, im siebten Monat. Interessant ist, dass beide Feste, das erste und das letzte, 7 Tage dauern und beide am 15. beginnen, d.h. Mitte des Monats, zu Vollmond. In anderen Worten befinden sich alle drei Wallfahrtsfeste Pessach, Schawuot und Sukkot eigentlich in der ersten Hälfte des biblischen Jahres! Oder ist hier das Erntejahr gemeint, wie wir in 2. Mose 23,16 lesen?
    Später kamen dann noch die nachexilischen Feste (d.h. nach der Babylonischen Gefangenschaft) wie Purim und Chanukka hinzu.

    „Doch am fünfzehnten Tag des siebten Monats, wenn ihr den Ertrag des Landes eingesammelt habt, sollt ihr sieben Tage das Fest des HERRN feiern. Am ersten Tag soll Ruhe sein, und am achten Tag soll Ruhe sein. Und ihr sollt euch am ersten Tag prächtige Zitrusfrucht nehmen, Palmwedel und Zweige von dichtbelaubten Bäumen und von Bachpappeln und sollt euch vor dem HERRN, eurem Gott, sieben Tage freuen. Und ihr sollt es sieben Tage im Jahr als Fest für den HERRN feiern: eine ewige Ordnung für eure Generationen; im siebten Monat sollt ihr es feiern. In Laubhütten sollt ihr wohnen sieben Tage... damit eure Generationen wissen, daß ich die Söhne Israel in Laubhütten habe wohnen lassen, als ich sie aus dem Land Ägypten herausführte. Ich bin der HERR, euer Gott." (Verse 39-42)

    Man nehme den 4-Arten-Feststrauß (arba minim), aus Etrog, Lulaw (Palmenwedel), Hadass und Arawa (Bachpappeln) zur Hand. Der Strauß symbolisiert die Verschiedenheit des Volkes Israel: einer hat Geschmack und Geruch (Etrog) – Symbol für Thora-Studium und gute Taten, der andere Geschmack ohne Geruch (Lulaw) – Symbol zu Thora-Studium ohne Taten; der andere Geruch ohne Geschmack (Hadass) – Symbol Person ohne Thora-Studium aber mit guten Taten; und die Arawa ohne Geschmack und ohne Geruch – Symbol einer Person ohne Thora-Studium noch gute Taten. Doch dies gerade bildet das Volk Israel, darum bindet man sie zusammen – so ‘dass der andere den anderen deckt’.

    Das In-Hütten-Sitzen ist ein Symbol, da man nur eine begrenzte Zeit auf Erden ist, der Gläubige muss immer bereit sein, ‘seine Hütte’ abzubauen und sich von Gott wie damals die Kinder Israel führen zu lassen. Unser ewiges Ziel muss immer vor Augen bleiben, den wir sind "Bürger des Himmels": Das verheißene Reich Gottes wie damals das verheißene Land Israel ist unser Ziel. Darum, raus aus der Bequemlichkeit – wenigstens einmal im Jahr!

    Die zweite Lesung aus 4. Mose 29 beschreibt wie Tag-für-Tag Opfer zu diesem Sukkotfest dargebracht wurden. Interessant: es fängt mit 13 Bullen an und jeden Tag eins weniger, so am zweiten Tag 12, dann 11 bis am siebten Tag 7 Bullen. Es ergibt insgesamt 70 Bullen, die laut Talmud auf die 70 Weltvölker hinweisen – gemäß der Völkerliste in 1. Mose 10. Schon hier ein Hinweis auf den universalen Aspekt dieses Festes, der uns klarer im Prophetenabschnitt in Sacharja 14 dargestellt wird. „Nachdem der Herr alle Nationen einsammelt..... und wie im Tag des Kampf sie bekämpft... und seine Füße auf dem Ölberg stehen werden...“, nach all diesem werden in der Endzeit Jahr für Jahr die Übriggebliebenen aus den Nationen nach Jerusalem zu diesem Sukkot Fest kommen um den HERRN anzubeten.

    Zum Schluß, das Hauptgebot dieses Festes, was dreimal erwähnt wird: „Und Du sollst Dich an Deinem Fest freuen!“ (aus dem Paralleltext in 5. Mose 16)

    Chag Sameach – Ein frohes Fest!

    - Michael Schneider -

    Quelle: nai


 

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