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Digido
@ Provisorium. Bezüglich des Feuersees habe ich Zweifel. Da der Mensch ewig ist, würde dem widersprechen, dass er endgültig vernichtet werden könnte. Man kann nicht etwas in ein "Nichts" "zurückführen", da es ein solches nicht gibt.
Das sehe ich tatsächlich bisschen anders. Ich persönlich glaube, dass das Leben in jedem Augenblick dem Menschen von Gott aktiv zufließt, weshalb der Mensch, oder die Seele tatsächlich sozusagen "ins Nichts" stürzen würde, wenn sich Gott von ihm/ihr abwendet (denn das Sein der Seele hängt an dem Sein Gottes und sie kann nicht unabhängig von ihm sein). Ich glaube halt nicht dran, dass der Mensch/die Seele aus sich selbst heraus lebt und aus sich selbst heraus ewig ist, weshalb ich eine endgültige Vernichtung schon für möglich halte. Ich glaube aber nicht daran, dass das mit Qualen verbunden ist, sondern halt einfach nur mit dem Ende der Existenz.
Daraus lässt sich auch "mein Sündenverständnis" ableiten. Sünde ist ja vom Wortsinn her "Zielverfehlung" und deshalb halte ich es schon für möglich, dass das "Beharren in Sünde" zur Folge haben könnte, dass man das Ziel, für das man ursprünglich gedacht war, also ewig zu leben, verfehlt. Schon bei Adam und Eva war ja der Tod die Folge ihres Vergehens, als sie die "verbotene Frucht" aßen. Das ist aber nur "provisorische Philosophie" und kann selbstverständlich völlig falsch sein! :-)

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Digido
Gleichwohl will der Bibeltext da sicher darauf aufmerksam machen, dass eine Zeit kommen wird, wo nichts Böses und Leidvolles - weder Innen noch Außen - existieren wird.
Ganz genau! Zumindest dessen bin ich mir auch sicher, denn in der Einheit mit Gott kann es nur Gutes geben.

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Digido
Was nun Jesus Christus betrifft, da kommt es darauf an, wie man das allein durch ihn, versteht. Ein Bewusstsein, der eigenen Göttlichkeit hatte man schon in vorchristlicher Zeit, z. B. im Hinduismus. Auch da ist der Weg, aus dem Ewigen zu leben und die Anhänglichkeit ans Innerweltliche zu überwinden. Das gleiche tun Buddhisten, die ja ohne Gott auskommen.
Ja, ganz genau! Laut Römerbrief ist ja das, was man von Gott wissen kann, auch durch nachdenken zu erkennen und insofern sind Absolutheitsansprüche, egal welcher Religion oder Philosophie obsolet.

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Digido
Jesus Christus ist eben nur der Vollender der hinduistischen und buddhistischen Lehre, indem er in der Auferstehung völlig das Leben zum Ausdruck brachte. So energievoll sind Yogies moch nicht gewesen, und Buddhisten, die das Nirvana erreichten, auch nicht.
Ja genau! Durch Jesu Auferstehung ist halt klar geworden, dass der Mensch tatsächlich zum Leben berufen ist und der Tod seine Macht verloren hat. Das ist schön! :-)
LG
Provisorium
Geändert von Provisorium (22.11.2016 um 22:49 Uhr)
Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist. (Meister Eckhart)
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