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Zeuge
Da ich aber kein arabisch (wie auch jüdisch und griechisch) kann, benutze ich mehrere Übersetzungen. So habe ich drei deutsche und zwei russische Übersetzungen des Korans.
Iman Waleria Porochowa, die den Koran ins russische übersetzt hat, schreibt, daß die arabische Sprache eine schwere Sprache ist. Und daß beim Lesen des Korans, man genau das Gegenteil rauslesen kann, als es im Islam gelehrt wird. Daher sollte man den Koran nicht auf eigene Faust lesen, sondern immer die Interpretationen der Imame dabei haben.
Was aber wenn die Imame sich geirrt haben?
So lese ich wie die Bibel so auch den Koran, ohne viel Wert auf die Interpretationen zu legen, sondern ich verlasse mich mehr auf die Leitung Gottes.
"Wie wollt ihr andere zu rechter Frömmigkeit mahnen, wenn ihr das eigene Seelenheil vernachlässigt? Ihr lest die Schrift, wollt ihr sie denn nicht auch begreifen?" (Koran 2:45 bei dir wohl 46?)
Hier steht nicht daß die Schrift, so wie sie ist, vervälscht ist, sondern daß man sie richtig verstehen muß.
"Zwar gibt es unwissende Leute unter ihnen, welche die Schrift nicht verstehen, sondern nur Märchen - sie glauben selbst nicht an diese - und eigene Wünsche; sie vermuten bloß." (2:79 oder 80?)
"... Glaubt ihr denn nur einen Teil der Schrift, und den anderen wollt ihr leugnen? Wer solches tut, den wird in diesem Leben Schande treffen und die härteste Strafe am Tage des Gerichtes; Allah bleibt nicht verborgen, was ihr tut." (2:86 (87?/)
Auch hier wird mit keinem Wort erwähnt, daß die Schrift verfälscht worden ist.
"Viele von ihnen lesen ihre Verfälschungen so aus der Schrift vor, daß ihr glauben sollt, es sei so in der Schrift enthalten. So steht es aber nicht darin. Sie sagen: So ist sie von Allah; aber sie ist nicht so von Allah, und sie sprechen von Allah Lügen, gegen besseres Wissen." (3:79 /80?)
Und hier steht, daß die Schrift falsch vorgelesen wird, aber nicht daß die Schrift verfälscht worden ist.
Das kannst du auch hier, in diesem Forum nachlesen, wie verschieden die Schrift zitiert wird. Besonders wenn es um die Trinitätslehre geht.
"O Gläubige, glaubt an Allah und seinen Gesandten und an das Buch, das er seinem Gesandten, und an die Schrift, welche er früher schon offenbart hat. Wer aber nicht an Allah und seine Engel glaubt, an die Schriften und seine Gesandten und an den Jüngsten Tag, der ist einem großen Irrtume verfallen." (4:137/138?)
Und hier wird aufgefordert an alle Schriften zu glauben, und zwar so wie sie sind.
"O ihr Schriftbesitzer, unser Gesandter ist nun zu euch gekommen, um euch viele Stellen in der Schrift anzuzeigen, die ihr weggelassen habt. Manche wird auch er übergehen." (5:16/17?)
Hier steht nicht, daß diese Stellen aus der Schrift entfernt worden sind, sondern daß sie, beim Forschen in der Schrift, weggelassen werden. Was auch der Gesandter mit anderen Stellen tun wird. Und das ist verständlich, denn die Heiligen Schriften kann der Mensch von sich aus nicht verstehen. Sie muß ihm von Gott offenbart werden.
"Wir haben Jesus, den Sohn der Maria, den fußtapfen der Propheten folgen lassen, bestätigend die Thora, welche in ihren Händen war, und gaben ihm das Evangelium, das Leitung und Licht und Bestätigung der Thora enthält, welche zuvor in ihren Händen war, den Gottesfürchtigen zur Leitung und Erinnerung.
Die Besitzer des Evangeliums sollen nun nach den Offenbarungen Allahs darin urteilen; wer aber nicht nach den Offenbarungen Allahs urteilt, der gehört zu den Frevlern.
Wir haben nunmehr dir das Buch (den Koran) in Wahrheit offenbart, die früheren Schriften in ihren Händen bestätigend, und dich zum Wächter darüber eingesetzt. ..." (5:47-49 /48-50?)
Auch aus diesem Text geht nicht hervor, daß die Schriften der Juden (die Thora) und der Christen (das Evangelium) verfälscht worden sind.
Zur Zeit Jesu war die Thora noch nicht verfälscht, denn sonnst hätte Jesus sie nicht bestätigen können, sondern er hätte den Betrug aufgedeckt.
Und nach Jesus machte die Uneinigkeit zwischen den Juden und den Christen solche Verfälschung überhaupt unmöglich.
Genauso das Evangelium. Wie sollen die Christen nach den Offenbarungen Gottes im Evangelium urteilen können, wenn das Evangelium verfälscht worden ist?
Und daß der Koran die Thora und das Evangelium bestätigt, ist doch Beweis genug, daß sie nicht verfälscht worden sind. Sonnst hätte er sie nicht bestätigt.
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