Hi Sir Lior,

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Also ich finde du wirfst hier eine interessante Frage auf, thalestris. Vorab würde ich aber auf diesen Unterschied eingehen wollen, den es tatsächlich zwischen morden und töten gibt.
Das wäre einmal ein rein juristischer, der vereinfacht gesagt darin besteht, das Mord eine Tötung entweder aus niederen Beweggründen oder heimtückisch begangen ist. Gerade der Aspekt der Heimtücke ist dabei interessant für deine Frage, weil hinter diesem Aspekt eine Geschichte steht, die wichtig ist um auch das Tötungsverbot im Christentum richtig zuzuordnen.
Sorry...das hab ich nicht ganz verstanden. Was meint heimtückisch?

Denn Mord galt früher als eine heimliche Tötung, anders als die „ehrliche“ Tötung, die u.U. legitim war oder mit der man sich zumindest der Blutrache als „Regelprinzip“ ausgesetzt hat.
Blutrache? Sowas wie Ehrenmorde....?

Um deine Frage nun zu beantworten würde ich deshalb von drei Arten der Tötung sprechen. Der gerechtfertigten Tötung, der ungerechtfertigten Tötung und dem Mord. Denn ich denke es gibt durchaus Tötungen, die gerechtfertigt sind. Meist erfolgen diese Tötungen aus einer Notwendigkeit heraus, ohne ein eigenes Interesse. Z.B. Töten aus Notwehr oder Nothilfe. Das Töten durch einen Soldaten, was gewissermaßen eine organisierte Form der Notwehr bzw. -hilfe darstellt. Das alles ist ein gerechtfertigtes Töten. Und selbst in diesen Fällen ist es für jene die Töten müssen nicht immer leicht damit zu leben.
Stimmt.. nur weil jemand gezwungen ist in seinem Beruf auch zu töten, z.B. im Einsatz, heisst das ja nicht das derjenige es gerne und leichtfertig tut, sondern um sich oder andere zu beschützen.
Ich lese ja gerade ein interessantes Buch (ja... im krankenhaus hat man viiieeel Zeit). Es heisst "Ein schöner Tag zum Sterben", ist von heike Groos. Das ist eine Bundeswehrärztin die viele Jahre als Stabsärztin und Soldatin in Afghanistan war und dort so viele schlimme Dinge erlebt hat das sie heute PTBS hat. Und darüber schreibt sie in dem Buch. Auch die kulturellen Konflikte spielen in dem Buch eine große Rolle weil das Land ganz anders ist als ihre Heimat (Hessen). Heute lebt sie in Neuseeland.
Das Buch ist echt heftig...aber auch sehr fesselnd. Solche Fragen übers töten und die Todesstrafe bilden sich in meinen Gedanken wenn ich das Buch lese. Also wie Menschen damit umgehen, welche Auswirkungen es hat und so.

Und es kommt immer wieder auch vor, dass einer dieser Gefangenen darum bettelt sterben zu dürfen oder getötet zu werden.
Echt? Woher weißt du das? Okay... in einem Gefangenenlager kann ich die Todessehnsucht verstehn.. aber zum Beispiel in einem Gefängnis in Texas...? Da auch?

Wir sollten niemandem etwas wegnehmen, dass wir ihm nicht auch wieder geben können….. das ist meine Meinung.
Liebe Grüße und weiter gute Besserung
Lior
Ja... der Meinung bin ich auch...das ist nämlich fatal wenn man sich irrt. Ausserdem finde ich, sollte kein Mensch bzw. kein gesetz über Leben und Tod entscheiden dürfen.

Danke für die Wünsche, ich ziehe mir jetzt nen Kaffee und geh wieder auf mein Zimmer. Das einzig gute am KH ist das die Betten so verstellbar und bequem sind. Das hab ich am WE Zuhause vermisst :) ein verstellbares Bett.

Bis bald ihr Gnakis