Zitat Zitat von Lior Beitrag anzeigen
Hallo Digido,
ich weiß ganz offen gesagt nicht so recht, wie ich die Frage beantworten soll. Ich habe keinen Grund meine Überzeugungen für mich zu behalten, also wenn du konkrete Fragen hast, dann werde ich mich gerne um eine Antwort bemühen. Aber ich habe auch kein missionarisches Interesse meinen Glauben zu verkünden.^^ Ich bin kein Christ, weil weder die Bibel noch die Jesus zugesprochenen Lehren für mich persönlich eine wesentliche Relevanz haben. Auch wenn ich manche Ansichten teile. Ich glaube aber an Gott, weil ich Ihn und sein Wirken hinter allem Leben wahrnehme aber auch im Besonderen, weil ich Ihn erfahrbar in meinem Leben spüre und mich diese Begegnung immer wieder aufs neue bereichert. Und ich suche fortwährend nach immer klarerer Erkenntnis seines Wesens und Seines Willens, weil ich mir dessen bewusst bin, dass ich nicht allwissend bin. Das ich mich infolge dessen in nahezu allem irren kann – einschließlich meiner Erfahrung. In allem was ich glaube was Recht und Unrecht ist, in allem was ich glaube an Einsichten in Gottes Wesen und Willen zu haben, ja letztlich sogar im Glauben an Gott selbst. Was mich nicht daran hinter zu glauben – es lässt mich aber sehr vorsichtig sein von Wissen zu sprechen. Und eben weil ich den Anspruch auf Wahrheit oder auf eine gewisse „Sicherheit im Wissen“ primär als Illusion betrachte, mit der man dem Zweifel und der Unsicherheit zu entkommen versucht, bezeichne ich mich als (gläubigen) Agnostiker. Vielleicht ist das der Grund, der zu dem Missverständnis geführt hat, ich hätte keinen Glauben.
Dir einen guten Start in die neue Woche
Viele Grüße
Lior
Danke Lior, dass Du Dich ein bisschen offenbart hast. Eigentlich wusste ich überhaupt nichts von Dir. Mich würde nun interessieren, wie Du in Deinem Leben Gott erfährst. Oder ist das zu intim?
Ich weiß nicht, wie ich den Satz verstehen soll, dass Du "eine gewisse 'Sicherheit im Wissen' primär als Illusion" betrachtest? Würde darunter auch fallen, dass zwei und zwei immer vier ergeben? Oder meinst Du, dass sich einestages auch herausstellen könnte, dass doch nicht die Erde um die Sonne kreist? - Ich nehme mal an, dass Du das alles doch als zweifelsfrei gesichert ansiehst. Also bezöge sich der Agnostizismus lediglich auf die tiefere Realität, die für den Menschen viel wichtiger ist, als die materielle.
Da sind ja in der Praxis auch die meisten Christen Agnostiker. Sie glauben halt irgendetwas. Der Adventist glaubt, dass die Seele des Menschen mit dem Tod vergeht, die anderen, dass die Seele unsterblich ist. Aber Wissen haben beide nicht.

Ich meine, es wäre schlimm um die Menschheit bestellt, wenn über solche Dinge keine wirklichen Gewissheiten möglich wären.

Wenn man davon ausgeht, dass eben mit dem Tod die Seele nicht vernichtet wird, dann liegt die Schlussfolgerung nahe, dass die Seele Sitz allen Erkenntnisvermögens - also auch des übersinnlichen - ist. Was man ja auch durch die Erlebnisse, die Menschen im Nahtod hatten, oder durch Telepathie und das sogenannte Astralreisen bestätigt sehen könnte.

Es läge also nur an einem jeden selbst, dieses übersinnliche Erkenntnisvermögen in sich zu erwecken. Oder eben erst einmal mit der Literatur beschäftigen, die von solchen stammt, die behaupten dieses Vermögen in sich erweckt zu haben. Mir fällt da Rudolf Steiner ein. Da ist ja vieles auch nachvollziehbar, ohne das man selbst "sehen" kann.
Die Erlebnisse, die Menschen beim Nahtod haben, wurden ja von ihm bereits ausführlich geschildert, bevor solche Erlebnisse überhaupt bekant wurden. Und siehe da, es besteht Übereinstimmung. Das kann ja nicht zufällig sein.

Was meinst Du?

LG,
Digido