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  1. #1
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    Standard Körper für die Wissenschaft

    Hi Gnakis,

    ich lese gerade ein interessantes und humorvolles Buch über den Tod ("Letzte Reise und zurück - wie es sich anfühlt tot zu sein" von Charlotte Janson).
    Wer da genaueres über das Buch bzw. den Inhalt wissen will guckt hier: http://www.randomhouse.de/ebook/Letz...on/e358814.rhd

    Heute saß ich so auf meiner Terasse und hab ein bisschen gelesen. Der Tod wird da von allen Seiten beleuchtet und ich hab mich gefragt, ob gläubige Menschen wohl ihren Körper nach dem Tod der Wissenschaft zur Verfügung stellen würden.
    Der Körper gilt in den Religionen ja oft als "Tempel" den man pflegen und gut behandeln soll. Und auch nach dem Tod soll dieser Tempel seine letzte Ruhe finden und bestattet werden. Ich kenne ein paar Gläubige FeG´ler die zum Beispiel Organspende ablehnen, weil sie sagen aus religiöser Sicht darf der Körper nicht "geschändet und beraubt" werden. Zeugen Jehovas lehnen ja sogar Blutspenden ab um den Körper rein zu halten.
    Aber wie ist das eigentlich, wenn ich für mich beschließe meinen toten Körper der Wissenschaft zu geben, z.B. der Medizin, für iwelche Forschungen? Verstößt das eigentlich auch gegen den Glauben?
    Mich würde mal interessieren wie ihr dazu steht:

    1. Organspende
    2. Blutspende
    3. Den Körper nach dem Tod für die Wissenschaft hergeben

    Geht das total gegen eure religiöse und/oder moralische Überzeugung oder ist das für euch okay? Und wäre das nicht sogar so eine Art letzter Akt von Nächstenliebe, wenn man Organe spendet, die man ja als Toter nicht mehr braucht oder seinen Körper für Studien oder Forschung zur Verfügung zu stellen und damit evtl. einen medizinischen Fortschritt für die lebenden Menschen ermöglichen?
    Ist der Körper ein Tempel solange man lebt oder bleibt der Körper auch ein Tempel wenn man tot ist?

    Würde mich über viele Meinungen freuen.

    LG Thalestris
    https://www.youtube.com/watch?v=NqyAqz85_7E

    fairytales don´t always have a happy ending, do they?

    Wenn ich mit Gott spreche, dann nennt man das beten. Wenn Gott mit mir spricht, dann nennt man das Psychose :D :D

  2. #2

    Standard

    1. Organspende
    2. Blutspende
    3. Den Körper nach dem Tod für die Wissenschaft hergeben
    1. Organspende - Nur dann wenn Du bereit bist, als Lebendspender zu fungieren und auf ein würdevolles Sterben zu verzichten.
    Info: www.initiative-kao.de

    2. Körper für die Wissenschaft - Es spricht für mich nichts dagegen. Mein "Luxuskörper" geht an die UNI-Essen

    3. Blutspende - Bis auf die Tatsache, das der Vorstand vom DRK über 200.000 € im Jahr bekommt, spricht für mich nichts dagegen.

  3. #3

    Standard

    (hab jetzt erst grad das Thema gesehen...)
    Zitat Zitat von thalestris Beitrag anzeigen
    oder ist das für euch okay?
    Fuer mich zumindest ist es voll oki. Vor allem letzte beide Punkte... aber auch Organspende zu Lebzeiten wenn man sich ueber alles genau informiert hat (quasi die "Risiken u. Nebenwirkungen")

    Zitat Zitat von thalestris Beitrag anzeigen
    Ist der Körper ein Tempel solange man lebt oder bleibt der Körper auch ein Tempel wenn man tot ist?
    Fuer mich zumindest nicht... also ich meine, wenn "der Geist" (also "wir") nicht mehr an seinen (EX)Koerper gebunden ist (also unsere "diesige Inkarnation" beendet ist) ... fuer wem soll der Koerper dann noch ein Tempel sein?

    Interessant ist auch die Bedeutung des Begriffes Inkarnation... ---> "Fleischwerdung" [des Geistes]... Imho ein sehr passender Begriff.

    Der koerperliche Tod waere dann die "Dekarnation" [des Geistes] [vom Koerper].

    Nach der Begriffsdefinition also die "Entfleischung.

    Besonders interessant find ich Berichte ueber Nahtoderfahrungen... also wo eine [endgueltige] Dekarnation quasi "auf der Kippe" stand... aber es dann doch nicht dazu gekommen ist... zum koerperlichen Tod.

    Ist mir auch mal passiert... schon lange aber her. Fuer mich persoenlich wuerd ich im Nachhinein sagen, dass dies rein spirituell gesehen ziemlich Lehrreich war.

    Nee aber aufjedenfall: Wer seinem Koerper zu medizinischen Forschungs Zwecken dann den Wissenschaftlern zur Verfuegung stellen will... letztendlich dient das ja auch zum Wohl fuer andere... find ich schon oki.

    (fuer alle Bibelfreunde)

    "[...] es kommt die Stunde, in der alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören werden und werden hervorgehen, die Gutes getan haben, zur Auferstehung des Lebens, die aber Böses getan haben, zur Auferstehung des Gerichts." (Joh 5,28f)

    In meinen Augen wurde dieses Jesus Wort oft falsch verstanden bzgl. der "Auferstehung der Toten". Quasi zu Buchstaeblich...
    Eineige Leute dachten dann, sie wuerden buchstaeblich aus ihren Graebern wieder herauskommen bzw. "auferstehen" am Tag des sog. "juengsten Gerichts"... waehrend sie - ihr Geist - bis dahin "schlafend" in ihren "Graebern" darauf "warten"...

    Diese (imho: viel zu buchstaebliche) Interpretation gibt es sogar heute noch (wenn auch nur noch eher selten).
    Fuer diese waere es natuerlich nicht denkbar dass zB ihr (Ex?)Koerper verbrannt wird bei der Bestattung oder aber eben auch der "Medizin gegeben" wird... denn mit welchen Koerper wuerden koennten sie sonst "von den Toten auferstehen"? ... Voraussgesetzt natuerlich auch sie zaehlen zu jenen "die Gutes getan" haben so wie es Jesus bzgl. "dem Gericht" an dieser Stelle lehrte :-)

    lg :-)

  4. #4
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    Standard

    Zitat Zitat von thalestris Beitrag anzeigen
    Mich würde mal interessieren wie ihr dazu steht:

    1. Organspende
    2. Blutspende
    3. Den Körper nach dem Tod für die Wissenschaft hergeben

    Geht das total gegen eure religiöse und/oder moralische Überzeugung oder ist das für euch okay? Und wäre das nicht sogar so eine Art letzter Akt von Nächstenliebe, wenn man Organe spendet, die man ja als Toter nicht mehr braucht oder seinen Körper für Studien oder Forschung zur Verfügung zu stellen und damit evtl. einen medizinischen Fortschritt für die lebenden Menschen ermöglichen?
    Ist der Körper ein Tempel solange man lebt oder bleibt der Körper auch ein Tempel wenn man tot ist?

    Würde mich über viele Meinungen freuen.

    LG Thalestris
    Hallo Thalestris,
    auch für mich ist der Körper primär ein Gefährt. Er steht zwar in enger Verbundenheit mit meinem Geist, aber so dieser sich verabschiedet hat, hat er m.E. keine eigene Qualität mehr. Deshalb wären meine Antworten:
    Organspende – Ja…. , unter gewissen Auflagen.
    Bluttransfusion – Ja
    Körper an die Wissenschaft – Ja, ist schon testamentarisch veranlasst.^^
    Ich denke aber diese Entscheidungen muss jeder für sich treffen. Als verbindlich weil moralisch würde ich sie nicht deklarieren wollen – allenfalls würde ich mich dafür einsetzen, dass ihrerseits zur Organspende Bereitwillige eine kleine Bevorzugung bekommen, indem sie bei der Punktvergabe zur Erfassung ihrer jeweiligen Warteposition Bonuspunkte bekommen. Ansonsten ist es eine Gewissensfrage.
    Lieben Gruß
    Lior
    Es sei bitte berücksichtigt, dass meine Besuche zeitweise durch lange Pausen unterbrochen werden. Sollte ich also eine an mich gerichtete Frage überlesen, bzw. nicht unmittelbar beantworten, dann ist dies bitte nicht als Ausdruck des Desinteresses zu werten - ggf. hilft auch mal eine Erinnerung.

  5. #5

    Standard

    In meinen Augen wurden dieses Jesus Wort oft falsch verstanden bzgl. der "Auferstehung der Toten"
    In der Tat wird dieser "Blödsinn" bei allen Beisetzungen von katholischen Priester verkündet. "Auferstehung des Fleisches ..."

    Gemeint ist: Auferstehung des Toten, also alles "Geistig Toten". Ein weiterer Hinweis der das untermauert ist: "Lasst die Toten ihre Toten begraben".

  6. #6

    Standard

    Organspende – Ja…. , unter gewissen Auflagen.
    Lior, an welche Auflagen denkst Du?

  7. #7
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    Zitat Zitat von daVinnci Beitrag anzeigen
    Lior, an welche Auflagen denkst Du?
    Damit meinte ich die Verfügung, dass die Entscheidung über die Zustimmung letztendlich bei meiner Frau liegt. Sie ist vom Fach und ich vermute, dass sie im Zweifel eine apperative Diagnostik fordern würde, aber sie kennt meine Überzeugung und mein Ja zur Organspende und wird in meinem Sinne entscheiden....
    Es sei bitte berücksichtigt, dass meine Besuche zeitweise durch lange Pausen unterbrochen werden. Sollte ich also eine an mich gerichtete Frage überlesen, bzw. nicht unmittelbar beantworten, dann ist dies bitte nicht als Ausdruck des Desinteresses zu werten - ggf. hilft auch mal eine Erinnerung.

  8. #8

    Standard

    Zitat Zitat von Lior Beitrag anzeigen
    Damit meinte ich die Verfügung, dass die Entscheidung über die Zustimmung letztendlich bei meiner Frau liegt. Sie ist vom Fach und ich vermute, dass sie im Zweifel eine apperative Diagnostik fordern würde, aber sie kennt meine Überzeugung und mein Ja zur Organspende und wird in meinem Sinne entscheiden....
    Das heißt Deine Frau Dich zur Lebendspende frei geben?

  9. #9
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    Zitat Zitat von daVinnci Beitrag anzeigen
    Das heißt Deine Frau Dich zur Lebendspende frei geben?
    Ich war versucht einfach nur mit einem Nein zu antworten.^^ Aber ich verstehe was du meinst. In dem Sinne wie du es vermutlich verstehst, - ja, so gesehen gäbe sie meinem Wunsch entsprechend meinen Körper zur Lebendspende frei. Ob sie aber mich frei gibt, darüber könnte man nun streiten. Für mich ist der Hirntod gleichbedeutend mit dem Tod meiner Persönlichkeit, meines Selbst, insofern habe ich da keinerlei Bedenken. Ich akzeptiere es aber, wenn jemand aufgrund gegenteiliger Ansicht die Organtransplantation für sich ablehnt.
    Aber eine Gegenfrage, wenn du erlaubst - würdest du als jemand der die Organspende abzulehnen scheint dich deinerseits auf eine Warteliste setzen lassen?
    Es sei bitte berücksichtigt, dass meine Besuche zeitweise durch lange Pausen unterbrochen werden. Sollte ich also eine an mich gerichtete Frage überlesen, bzw. nicht unmittelbar beantworten, dann ist dies bitte nicht als Ausdruck des Desinteresses zu werten - ggf. hilft auch mal eine Erinnerung.

  10. #10

    Standard

    Ich bin weder Spender noch Empfänger!


 

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