"Du sollst Dir kein Bild von Gott machen."

Nun ist ein Bild ja nicht nur eine optische Vorstellung,
ein Gottesbild ist ja auch eine Vorstellung wie Gott ist - und wie nicht.

Aber: ein "Du sollst nicht" ist ein Gebot.
Ein "Du darfst nicht" wäre ein Verbot.

Wo liegt der Unterschied?

Im Gegensatz zu Verboten wird bei Geboten ein Spielraum eingeräumt,
der übertreten werden darf.

Es wäre also von Vorteil, sich daran zu halten.

Soll heißen:

Mit der Vorstellung, welche wir und vom Göttlichen machen,
berauben wir uns eines Teiles der Möglichkeiten, das Göttliche unvoreingenommen zu erfahren.

Das Göttliche ist nicht nur Form- sondern auch Eigenschaftslos.

Denn nur das Formlose beinhaltet alle möglichen Formen
Denn nur das Eigenschaftslose beinhaltet alle möglichen Eigenschaften.

Anderseits ist es uns unmöglich, etwas zu erfassen, dem wir keine Eigenschaften zuschreiben.

Von daher sollten wir uns stehts bewusst sein,
dass unser Gottesbild nur ein mögliches Gottesbild ist,
und wir vom Göttlichen allenfalls einen winzigen Aspekt erahnen oder gar erfassen können.

Und wir sollten uns dabei möglichst wenig am Gottesbild anderer Menschen orientieren.
Denn diese Gottesbilder haben oftmals einen manipulativen Hintergrund.