Hallo Lior

Ich bin der Ansicht, dass es in erster Linie Sache der Schwangeren ist zu entscheiden ob Abtreibung oder nicht. Ich bin nebst praktizierender Christin auch einer Schweizer Regionalgruppe von Amnesty International angehörig. Unter dem Thema my Body my Rights geht es auch um Abtreibung. Teils wird sie kriminalisiert, teils gefordert. Letzthin ging es darum, dass in Irland auch durch Vergewaltigung/Inzest schwanger gewordene Frauen zu mehreren Jahren Gefängnis verurteilt werden, wird eine Abtreibung bekannt.In China, Nordkorea waren sind hingegen Zwangsabtreibungen sozusagen gang und gäbe, also behördlich angeordnet.

Ich kenne eine Gläubige Christin, die nicht abgetrieben hat, nachdem sie Opfer einer Vergewaltigung war und schwanger wurde. Sie hatte dann grosse Probleme, mütterliche Liebe für das Kind zu empfinden. Es habe sie dauernd an die Schmerzen und Erniedrigung durch den Täter erinnert. Letztendlich gab sie es in ein Heim.

Ich kenne auch Frauen, die gerne Mutter werden würden, aber trotz immensen Bemühungen keinen Nachwuchs bekommen. Ich konnte glücklicherweise 2 gesunde Kinder gebären. Beim 2. war es kurze Zeit auch eine Frage, Abtreibung oder nicht.....sie war ein medizinischer Sonderfall. Von der 10. bis zur 16. Woche wussten wir nicht, ob und wie stark eine geistige Behinderung sein könnte. Es ging um Trisomie21.....dann kam die grosse Erleichterung, sie hatte keinen Befund mehr, wie durch ein Wunder.Sie wird dieses Jahr 25 und ist eine herzliche, hilfsbereite Frau (ohne Religionszugehörigkeit).

Also nochmals kurz...ich bin gegen Kriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen, gegen Zwangsabtreibungen. Nach meinem Gutdünken ist es Sache der Frau zu entscheiden, ob sie diesen Schritt auch verkraften würde, ob das Austragen und Freigabe zur Adoption in Frage käme.

lg starangel