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  1. #1
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    Standard Vom "rechten" Glauben zum rechten Handeln - Zur Diskussion moralischer Fragen

    Hallo zusammen,

    angeregt durch Thalestris Antworten auf das unlängst von mir skizzierte moralische Schienen-Dilemma kam mir in den Sinn, dass ergänzend zu den vielen Diskussionen um den rechten Glauben wir vielleicht auch einmal mehr über das rechte Handeln diskutieren können. Denn letztlich geht es doch auch gerade um das rechte Handeln, nicht ausschließlich nur um den rechten Glauben.
    Diese Diskussion muss auch nicht zwingend in der Diskussion zu einem moralischen Dilemma enden, auch wenn diese wie ich finde interessant sind, weil sie eben an unseren Grundüberzeugungen kratzen. (Und für jene, für die scheinbar in jedem Satz Gott auftauchen muss, wenn es kein „atheistischer Schwachsinn“ sein soll, sei die Frage derart formuliert, zu welchem Verhalten uns Gott auffordert, wenn Er – weil es ja keinen Zufall gibt – uns absichtlich in diese Situation gebracht hat, in der wir durch unser Verhalten Einfluss nehmen könnten) Es kann ja aber auch um ganz alltägliche Themen gehen. Besteht ein solches grundsätzliches Interesse an einem derartigen Austausch?

    Ich z.B. fände es interessant, das Thema Abtreibung aufzuwerfen. Natürlich ist die konservativ-christliche Position zu diesem Thema bekannt, aber wir haben hier ja durchaus neue Gesichter, die im Selbstverständnis nicht unbedingt den konservativ-christlichen Vorstellungen verhaftet sind. Und hier würde mich z.B. gerade auch die Ansichten jener interessieren, für die Reinkarnation Element ihrer Überzeugung ist. Ist hier Abtreibung erlaubt, verboten, erlaubt aber unmoralisch etc.? Ist Abtreibung damit „kein großes Ding“, weil die Seele ja direkt in einen anderen Körper reinkarniert? Oder ist Abtreibung ein Verbrechen an der reinkarnierten Seele? Und wenn ja warum? Wenn die Seele wie andernorts angedeutet sich z.B. für das Leben als Opfer einer unglücklichen Kindheit oder für das Leben mit einer Beeinträchtigung entscheidet, hat es sich dann auch für die Existenz eines Fötus entschieden, der abgetrieben wird? Zu welchem Zeitpunkt reinkarniert die Seele in den Körper, gibt es hier Unterschiede zur christlichen Perspektive? Gibt es vernünftige Argumente, mit denen man auch auf jene einzuwirken sucht, die nicht den eigenen Glauben und die sich aus diesem ergebenden moralischen Ansichten teilen? Ist z.B das Leben eines Fötus ebenso viel wert und schützenswert, wie das eines Säuglings?
    Wenn ein Interesse daran besteht durch Fragen und gegenseitigen Austausch zu einem gemeinsamen Gedankenaustausch anzuregen, würde es mich freuen.
    Viele Grüße
    Lior
    Es sei bitte berücksichtigt, dass meine Besuche zeitweise durch lange Pausen unterbrochen werden. Sollte ich also eine an mich gerichtete Frage überlesen, bzw. nicht unmittelbar beantworten, dann ist dies bitte nicht als Ausdruck des Desinteresses zu werten - ggf. hilft auch mal eine Erinnerung.

  2. #2

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    Da machst Du aber ein Fass auf Lior :-)

    Bin selbst auf die sehr wahrscheinlich unterschiedlichsten Antworten/Ansichten gespannt.

    Natuerlich kann aus Sicht der Reinkarnation dann "wieder Neu-Geboren" werden... waehrend aus anderer Sicht die Seele vermutlich in den Himmel kommt.

    Ich denk wenn ein Reinknarnations-Glauebiger so argumentieren wuerde "Och... kein Problem... kann ja eh wieder kommen" ...es in etwa dem entsprechen wuerde wenn zB wer anderes sagen wurde: "Och.. kein Problem... kommt ja eh in den Himmel"...

    Meine Argumentation ist es zumindest nicht...

    ...

    Wenn ich jetzt eine Frau waere wuerd ich "es" nicht tun... und als "zukuenftiger Vater" waer ich auch nicht dafuer.

    Aber das jetzt auch nur fuer mich ganz generell gesprochen. Es gibt ja auch "verzwicktere" Situationen wahrscheinlich aehnlich dem "Schienen Dilemma"... was wenn zB die Aerzte sagen (im 4 Monat) dass sie die Geburt womoeglich nicht ueberleben wuerde?

    Und wer weis was noch alles fuer Konstellationen.... kann man wahrscheinlich jede Menge aufzaehlen.

    ...

    Ich kannte einige Frauen die abgetrieben hatten... haben schwer darunter gelitten und gesagt sie wuerden es nicht noch mal tun.

    Ist in meinen Augen also nichts fuer "die leichte Schulter"... mit oder ohne Reinkarnation... bzw. (eine andere Sicht -->) "sofortigen Himmelseintritt" der Seele im Falle einer Abtreibung.
    Geändert von net.krel (10.05.2016 um 06:58 Uhr)

  3. #3
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    Hallo NetKrel,

    zugegeben, es ist ein ziemlich komplexes Thema. Aber auf der anderen Seite ist es ja auch ein sehr brisantes.^^ Ich stimme dir zu, es wird hier sicherlich sehr unterschiedliche Ansichten bzw. Rechtfertigungen geben.
    Einen kleinen Unterschied sehe ich dennoch zwischen einem „och, kann ja wiederkommen“ und einem „och, kommt ja in den Himmel“. Denn zum einen wäre die Frage, ob ein abgetriebenes Kind direkt in den Himmel kommt (man denke an die bis vor ein paar Jahren gültige Ansicht der katholischen Kirche zum Verbleib der ungetauften Kinderseele im Limbus), zum anderen stellt sich ja auch die Frage nach der Verantwortung der Abtreibenden. Wenn die Seele nur einmal „lebt“, dann verhindert die Abtreibung die Entfaltung der Seele und „beraubt“ sie der Verwirklichung ihres Lebenssinn, womit eine Abtreibung sehr viel mehr „in den Plan Gottes“ eingreift, als wenn der Lebenssinn darin besteht, bis zur Erfüllung eines bestimmten Zieles immer wieder zu reinkarnieren. Denn dann würde eine Abtreibung dem Sinn des Lebens nicht im Wege stehen, sondern diesen nur unwesentlich verzögern.
    Worin ich dir aber zustimme, ist der Umstand, dass es sehr verzwickte Situationen geben mag, in denen unsere Entscheidung u.U. durchaus problematisch werden können. Oder in denen unsere Intuition sofort unserem moralischen Urteil widerspricht. Wer würde z.B. wirklich behaupten, dass ein Embryo rechtlich oder geistlich denselben „Lebenswert“ hat, wie ein fast schon neugeborenes Kind, oder vielleicht auch tatsächlich wie ein Neugeborenes. Vermutlich die wenigsten. Auch kommen wir meines Erachtens hier durchaus in Situationen, in denen auch die doch nicht ganz unproblematische „goldene Regel“ an ihre Grenzen stößt. (Nichts für ungut, ich weiß du bist ein großer Verfechter dieser Regel^^)
    Aber mit einem hast du sicherlich etwas ganz wichtiges angesprochen – nicht jede Frau steckt eine Abtreibung gut weg. Und viele machen sich im Nachhinein Vorwürfe. Ganz sicher ist es also keine leichtfertige Entscheidung, die man hier zu treffen hat - und sie sollte es auch meiner Meinung nach nicht sein.
    Dann sind wir also beide gespannt, ob sich hier etwas ergibt. Wie siehst du es selbst? Ich meine für dich hast du eine Antwort bereits benannt, aber inwiefern würdest du diese als verbindlich betrachten? Ich denke eher nicht, wie ich dich kenne. Was wäre also dein Standpunkt in Bezug auf die moralische Forderung? Abtreibung verbieten? Uneingeschränkt erlauben? Den Verzicht gebieten ohne sie zu verbieten? Und aufgrund welcher Gründe, welcher Kriterien und mit welchen Einschränkungen?
    Lieben Gruß
    Lior
    Es sei bitte berücksichtigt, dass meine Besuche zeitweise durch lange Pausen unterbrochen werden. Sollte ich also eine an mich gerichtete Frage überlesen, bzw. nicht unmittelbar beantworten, dann ist dies bitte nicht als Ausdruck des Desinteresses zu werten - ggf. hilft auch mal eine Erinnerung.

  4. #4

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    Lior... Gruess Dich.

    Nur ganz kurz vorweg bzgl. der goldenen Regel eine Bemerkung:

    Theologische Gegner oder Abwerter dieser

    (auffaellig oft "theologisch aktive" Christen...)

    [damit meine ich aber nicht Dich... weil ich "weiss" - denke ich :-) - dass Du sie in Wahrheit selbst sehr sehr beherzichtigst :-) ]

    "verklausulisieren" sie sehr oft mit dem Ziel sie als "Absurd" darzustellen oder als "untauglich"...

    Oder bringen "buchstaebliche Beispiele" ... wie zB: "Also wenn Du es gerne hast dass Dich jemand schlaegt [gibts ja]... dann tust Du das also auch anderen an?" ...

    So in dieser Art wurde mir das auffaellig oft vor allem von Christen gesagt...eben mit dem Ziel: Sie als "unmoeglich" darzustellen... als "untauglich"... als theologisch irrelevant... etc...

    Dazu denk ich mir dann immer: "Ja... der Intellekt kann letztendlich alles 'ad absurdum' fuehren sofern er das vorhat..."

    Sie ist, in meinen Augen, vor allem eine Herzensregel... keine "intellektuelle"...

    Und das Herz treibt, imho, "solche Spielchen" nicht mir ihr... das versteht was damit gemeint ist... staerkt sie eher als es sie schwaecht...oder?

    Ich mein: Es gibt nunmal Situationen im Leben (und virtuell koennen wir sowieso unzaehlige "Schienen Dilemmas" kreieren)... wo es keine 100% Loesung gibt... wo "die goldene Regel" nicht 100% perfekt eingehalten werden kann...

    Es gibt hier auf Erden eh "kaum Perfektion" so wie es sich der Intellekt gerne wuenscht... ja ich bin sogar der Ansicht das "der Perfektionismus" auf Dauer krank macht... je nach "Anhaftung"... eine "Fehlertolleranz" ist unabdingbar... egal auf welcher Ebene man sich befindet...

    Also das ist mir aufjedenfall schon klar...

    Aber das war jetzt nur ein Abstecherer bzgl. der G-Regel... und, wie gesagt, gar nicht auf Dich bezogen... wenn einer von uns beiden sie "besser einhaelt" dann, sage ich, bist das aufjedenfall Du :-) :-) :-)

    ...

    Bzgl. Abtreibung:

    Zitat Zitat von Lior Beitrag anzeigen
    aber inwiefern würdest du diese [Deine Ansichten] als verbindlich betrachten?
    Generell gar nicht. Und speziell zur Abtreibung auch nicht. Das ist deren Entscheidung... Wenn mich wer fraegt dann sag ich wie ich es sehe... aber "verbindlich"? ... dieses Recht hab ich nicht.

    Und Du Lior? Wie stehst Du zur Abtreibung? Und in wie fern verbindlich fuer alle anderen?

    Oft konnte ich von deinen Ansichten einiges lernen...

    Zitat Zitat von Lior Beitrag anzeigen
    Abtreibung verbieten? Uneingeschränkt erlauben? Den Verzicht gebieten ohne sie zu verbieten? Und aufgrund welcher Gründe, welcher Kriterien und mit welchen Einschränkungen?
    1000 Fragen :-) Der DE Gesetzgeber hat da wahrscheinlich schon den "best-moeglichst-demokratischen" "gemeinsamen Nenner" versucht aufzustellen... man kann es da nicht allen Recht machen... es geht nunmal nicht.

    Verbot liese sich umgehen... "Black-Docs" was das Leben der Frauen da evntl. gefaherden wuerde... oder sie konnten ueber die Grenze wo es andere Gesetze gibt...

    Wie gesagt: Ich bin nicht der Gesetzesgeber... und will das auch gar nicht sein... da gabs ja schon so viel Debatten darueber... und eben halt auch 100% inkopmatible Ansichten... ist letztendich ein "Schienen Dilemma"... es gibt keine perfekte Loesung fuer alle denk ich.

  5. #5
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    Hi Sir Lior,

    ich bin zwar kein Anhänger der Reinkarnation aber ich hoffe ich darf trotzdem mitschreiben^^

    angeregt durch Thalestris Antworten auf das unlängst von mir skizzierte moralische Schienen-Dilemma kam mir in den Sinn, dass ergänzend zu den vielen Diskussionen um den rechten Glauben wir vielleicht auch einmal mehr über das rechte Handeln diskutieren können. Denn letztlich geht es doch auch gerade um das rechte Handeln, nicht ausschließlich nur um den rechten Glauben.
    Rechter Glauben und rechtes Handeln sind ja eh zweierlei. Ich kenne viele die meinen, sie hätten den rechten Glauben aber ihr Verhalten und ihr Handeln sieht alles andere als "recht" aus. Wobei das vll auch Ansichtssache ist...also wann ein Verhalten als rechtens gilt und wann nicht.

    Ich z.B. fände es interessant, das Thema Abtreibung aufzuwerfen. Natürlich ist die konservativ-christliche Position zu diesem Thema bekannt, aber wir haben hier ja durchaus neue Gesichter, die im Selbstverständnis nicht unbedingt den konservativ-christlichen Vorstellungen verhaftet sind. Und hier würde mich z.B. gerade auch die Ansichten jener interessieren, für die Reinkarnation Element ihrer Überzeugung ist. Ist hier Abtreibung erlaubt, verboten, erlaubt aber unmoralisch etc.? Ist Abtreibung damit „kein großes Ding“, weil die Seele ja direkt in einen anderen Körper reinkarniert? Oder ist Abtreibung ein Verbrechen an der reinkarnierten Seele? Und wenn ja warum? Wenn die Seele wie andernorts angedeutet sich z.B. für das Leben als Opfer einer unglücklichen Kindheit oder für das Leben mit einer Beeinträchtigung entscheidet, hat es sich dann auch für die Existenz eines Fötus entschieden, der abgetrieben wird? Zu welchem Zeitpunkt reinkarniert die Seele in den Körper, gibt es hier Unterschiede zur christlichen Perspektive? Gibt es vernünftige Argumente, mit denen man auch auf jene einzuwirken sucht, die nicht den eigenen Glauben und die sich aus diesem ergebenden moralischen Ansichten teilen? Ist z.B das Leben eines Fötus ebenso viel wert und schützenswert, wie das eines Säuglings?
    Wenn ein Interesse daran besteht durch Fragen und gegenseitigen Austausch zu einem gemeinsamen Gedankenaustausch anzuregen, würde es mich freuen.
    Viele Grüße
    Lior
    Hm... ich weiß nicht was mit der Seele eines Ungeborenen Fötus passiert, wenn er abgetrieben wird. Ich hab mir offen gesagt die Frage gestellt (und sorry wenn das jetzt auf euch gefühlskalt wirkt, es ist nur eine Überlegung...) ob ein Fötus überhaupt schon eine Seele hat?....
    Ich weiß nicht, was ist denn eine Seele eigentlich? Ist nicht unser "Ich", also unser Geist der denkt und fühlt die Seele? Kann ein Fötus schon denken und fühlen? Hat ein Fötus schon so ein "Ich" erleben wie es Säuglinge und Kinder haben? Andererseits, wenn die Seele nicht an einen Körper gebunden ist, dann hat ein Fötus definitiv schon eine Seele. Und dann fände ich es iwie komisch einen Unterschied zwischen der Seele eines Fötus und der eines Säuglings zu machen. Seele ist Seele, oder?

    Ich als weibliches Wesen wüsste nicht ob ich zu einer Abtreibung in der Lage wäre. Ich meine, keine Frau entscheidet sich ja einfach nur so für eine Abtreibung. In der Regel freuen Frauen sich wenn ein Baby im Anmarsch ist. Wenn also eine Abtreibung eine Option ist dann hat das immer nen Hintergrund. Vll finanzielle Not und die Angst das Kind nicht versorgen zu können, vielleicht eine Krankheit oder so.
    Wenn ich ungewollt schwanger werden würde (zum Beispiel durch eine Vergewaltigung) dann würde mich das psychisch an den Rand treiben. Ich würde so ein Kind (auch wenn es nichts dafür kann) niemals haben wollen. Auf der anderen Seite könnte ich aber auch kein Leben töten, damit käme ich genauso wenig klar. Ich denke, ich würde es austragen und dann zur Adoption freigeben. So hat es wenigstens die Chance auf ein normales Leben, denn das Kind kann nichts für meine Situation. Ich denke damit käme ich noch eher klar als mit dem Gedanken, das ich getötet habe. In dem Moment wo das Herzchen schlägt, ist es für mich ein Lebewesen und eine Abtreibung Mord. Ich würde es aber nicht behalten, denn zu dem Kind könnte ich in dem Fall niemals eine Bindung aufbauen.

    Den Gedanken "ist egal, wird ja eh wiedergeboren/kommt ja eh in den Himmel" finde ich gefährlich. Denn das klingt wie ein Freifahrtschein. Dann könnte man auch jeden Mord mit diesem Argument abschmettern.

    Ich kann aber nur vermuten wie ich mich da verhalten würde... vielleicht ist bei vielen Frauen eine Abtreibung auch eine Kurzschlussreaktion, weil sie alleine da stehen und nicht wissen wie sie klar kommen sollen. Ich hoffe ich werde niemals in so eine Situation geraten..

    LG Thalestris
    https://www.youtube.com/watch?v=NqyAqz85_7E

    fairytales don´t always have a happy ending, do they?

    Wenn ich mit Gott spreche, dann nennt man das beten. Wenn Gott mit mir spricht, dann nennt man das Psychose :D :D

  6. #6

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    Hallo Lior

    Ich bin der Ansicht, dass es in erster Linie Sache der Schwangeren ist zu entscheiden ob Abtreibung oder nicht. Ich bin nebst praktizierender Christin auch einer Schweizer Regionalgruppe von Amnesty International angehörig. Unter dem Thema my Body my Rights geht es auch um Abtreibung. Teils wird sie kriminalisiert, teils gefordert. Letzthin ging es darum, dass in Irland auch durch Vergewaltigung/Inzest schwanger gewordene Frauen zu mehreren Jahren Gefängnis verurteilt werden, wird eine Abtreibung bekannt.In China, Nordkorea waren sind hingegen Zwangsabtreibungen sozusagen gang und gäbe, also behördlich angeordnet.

    Ich kenne eine Gläubige Christin, die nicht abgetrieben hat, nachdem sie Opfer einer Vergewaltigung war und schwanger wurde. Sie hatte dann grosse Probleme, mütterliche Liebe für das Kind zu empfinden. Es habe sie dauernd an die Schmerzen und Erniedrigung durch den Täter erinnert. Letztendlich gab sie es in ein Heim.

    Ich kenne auch Frauen, die gerne Mutter werden würden, aber trotz immensen Bemühungen keinen Nachwuchs bekommen. Ich konnte glücklicherweise 2 gesunde Kinder gebären. Beim 2. war es kurze Zeit auch eine Frage, Abtreibung oder nicht.....sie war ein medizinischer Sonderfall. Von der 10. bis zur 16. Woche wussten wir nicht, ob und wie stark eine geistige Behinderung sein könnte. Es ging um Trisomie21.....dann kam die grosse Erleichterung, sie hatte keinen Befund mehr, wie durch ein Wunder.Sie wird dieses Jahr 25 und ist eine herzliche, hilfsbereite Frau (ohne Religionszugehörigkeit).

    Also nochmals kurz...ich bin gegen Kriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen, gegen Zwangsabtreibungen. Nach meinem Gutdünken ist es Sache der Frau zu entscheiden, ob sie diesen Schritt auch verkraften würde, ob das Austragen und Freigabe zur Adoption in Frage käme.

    lg starangel

  7. #7
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    Hi liebe Starangel :)

    Zitat Zitat von starangel Beitrag anzeigen
    Ich bin der Ansicht, dass es in erster Linie Sache der Schwangeren ist zu entscheiden ob Abtreibung oder nicht.
    Finde ich eigentlich auch. Aber...

    Ich bin nebst praktizierender Christin auch einer Schweizer Regionalgruppe von Amnesty International angehörig. Unter dem Thema my Body my Rights
    leider geht es ja nicht nur um den Körper der Frau. das Baby hat vll auch schon einen Körper (je nachdem welche SSW). Dann wird von der Mutter über den Körper des Babys entschieden. Gilt der Satz my body my rights nur für die Mütter? Müsste man dieses Körperrecht nicht auch dem Baby geben?...
    Die Frage beschäftigt mich grade auch wenn ich es so sehe wie du, das es die Entscheidung der Schwangeren ist.

    Teils wird sie kriminalisiert, teils gefordert. Letzthin ging es darum, dass in Irland auch durch Vergewaltigung/Inzest schwanger gewordene Frauen zu mehreren Jahren Gefängnis verurteilt werden, wird eine Abtreibung bekannt.In China, Nordkorea waren sind hingegen Zwangsabtreibungen sozusagen gang und gäbe, also behördlich angeordnet.
    Sowas ähnliches hab ich auch im Fernsehn gesehn. Da war ein Bericht über Frauen in Brasilien, das ja sehr katholisch ist. Da wurde eine Frau zu lebenslanger Haft verurteilt, weil sie eine Fehlgeburt hatte o.O Der Mutter wurde vorgeworfen, sie hätte das kommen sehen und verhindern müssen.
    Also da kam mir ja fast die Galle hoch. Die Frau verliert ihr Kind und wird dafür auch noch bestraft.. unfassbar.

    Ich kenne eine Gläubige Christin, die nicht abgetrieben hat, nachdem sie Opfer einer Vergewaltigung war und schwanger wurde. Sie hatte dann grosse Probleme, mütterliche Liebe für das Kind zu empfinden. Es habe sie dauernd an die Schmerzen und Erniedrigung durch den Täter erinnert. Letztendlich gab sie es in ein Heim.
    Genau das wollte ich in meinem Beitrag auch sagen. Ich könnte es wahrscheinlich nicht abtreiben (töten) aber ich wollte ein Kind, das aus einer Vergewaltigung entstanden ist, niemals behalten. Ich könnte es auch nicht lieben. Ich würde es auch weggeben.

    Sie wird dieses Jahr 25 und ist eine herzliche, hilfsbereite Frau (ohne Religionszugehörigkeit).
    Man braucht ja auch keine Religionszugehörigkeit um herzlich und hilfsbereit zu sein^^ Das ist Sozialverhalten.

    LG Thalestris
    https://www.youtube.com/watch?v=NqyAqz85_7E

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  8. #8
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    Zitat Zitat von NetKrel
    Und Du Lior? Wie stehst Du zur Abtreibung? Und in wie fern verbindlich fuer alle anderen?
    Hallo NetKrel,
    darf ich die Frage heute einfach nur in aller Kürze beantworten und meine Begründung auf später verschieben? Zur Zeit fehlt mir… naja, eben gerade die Zeit.^^ Grundsätzlich bin ich durchaus für die Möglichkeit einer Abtreibung, wenn auch natürlich unter Einschränkung und mit gewissen Auflagen. Auch scheint mir ein Embryo in seiner moralischen Beurteilung bzw. mit Blick auf sein Lebensrecht nicht mit einem Fötus vergleichbar. Hier muss dem Leben des Fötus meines Erachtens nach Vorrang gegeben werden. Was nun die Verbindlichkeit betrifft, so halte ich sie grundsätzlich für notwendig, sonst könnten wir nicht von Moral sprechen. Was nicht bedeutet, dass es nicht auch berechtigte und begründbare Ausnahmen von der Regel gibt.
    Dennoch ist mir bewusst, dass es durchaus auch kritische Überlegungen zu der Frage gibt und zumindest auf den ersten Blick überzeugende Argumente liefert, die es nötig macht überholte Argumentationsstrukturen durch neuere zu ersetzen.
    Reicht dir das als erste Antwort für den Moment?
    Lieben Gruß
    Lior
    Es sei bitte berücksichtigt, dass meine Besuche zeitweise durch lange Pausen unterbrochen werden. Sollte ich also eine an mich gerichtete Frage überlesen, bzw. nicht unmittelbar beantworten, dann ist dies bitte nicht als Ausdruck des Desinteresses zu werten - ggf. hilft auch mal eine Erinnerung.

  9. #9
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    Hallo starangel,
    du schreibst selbst „in erster Linie“ - das impliziert, dass es eben nicht alleine Sache der Schwangeren ist, sondern es gewisse Einschränkungen gibt. Wenn dies nicht der Fall wäre, wären die Konsequenzen ja auch verheerend. Magst du auf diese Einschränkungen eingehen? Also wo hören die Selbstbestimmungsrechte der Frauen über ihren Körper auf?
    Viele Grüße
    Lior
    Es sei bitte berücksichtigt, dass meine Besuche zeitweise durch lange Pausen unterbrochen werden. Sollte ich also eine an mich gerichtete Frage überlesen, bzw. nicht unmittelbar beantworten, dann ist dies bitte nicht als Ausdruck des Desinteresses zu werten - ggf. hilft auch mal eine Erinnerung.

  10. #10

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    Zitat Zitat von Lior Beitrag anzeigen
    Hallo NetKrel,
    darf ich die Frage heute einfach nur in aller Kürze beantworten und meine Begründung auf später verschieben?
    Selbstverstaendlich Lior... Selbstverstaendlich. Also ich mein: Ich wuerd mir niemals anmassen (und bei Dir gleich doppelt und dreifach nicht) hier nun mit "Nein" zu antworten :-) Voellig Undenkbar :-)

    Dir auch Liebe Gruesse


 

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