
Zitat von
net.krel
Bzgl. der Be- und Verurteilung Begriffsdefinition (imho: ziemlich Treffgenau)... Uff Lior... demnach gibt es ziemlich viele Verurteilungen... Da muss also wirklich "nahezu jeder" noch ziemlich an sich arbeiten um wenigsten nicht mehr all zu sehr zu verurteilen.
Nun, da magst du recht haben, NetKrel. Aber ich glaube das man es kann. Darauf verzichten meine ich.^^ Deshalb finde ich es auch so wichtig nicht nur WAS man sagt, sondern auch WIE. Gerade in Foren, wo echte Empathie im Schreiben oft zu kurz zu kommen scheint. Das soll nicht heißen, dass man einen anderen nicht auch kritisieren oder auf Fehler hinweisen darf.Es macht aber denke ich einen Unterschied, ob ich einem anderen sage, dass sein Verständnis z.B. nicht mit dem vereinbar ist, was ich zu einer Sache denke. (z.B. darüber, was es heißt Christ zu sein). Oder ich kann ihn als gottlos und anti-christlich bezeichnen und mich wertend äußern. Wie so oft macht der Ton die Musik – was DaVinnci sicherlich aus dem Kommunikationscoaching bestätigen könnte, wenn er es nicht vorzieht die zu seinen Bemerkungen geäußerte Kritik weiter schweigend zu übergehen.
Ich denke hier hilft es sich stets bewusst zu sein, dass auch der andere ein Mensch ist, der seine ganz persönliche Lebensgeschichte hat, die ihn zu eben jenem Punkt geführt hat, an dem ich ihm begegne. Der wie die meisten Menschen nicht von Grund auf böse ist, sondern der Gründe hat für seine Ansichten und Überzeugungen, auch da wo wir nicht einer Meinung sind. Und dem ich gerade dann, wenn es mir nicht nur um meine Selbstdarstellung oder darum geht Recht zu haben, sondern ich echtes Interesse an den Ansichten meines Gegenübers habe, mit dem größtmöglichen Respekt begegne und dem ehrlichen Bemühen zu verstehen, warum er eben an diesem Punkt seines Lebens steht, an dem ich ihm begegne. Ja selbst in jenen Punkten, wo seine Meinung ggf. als Meinung nicht aber als Handlung toleriert werden kann, wo er womöglich in meinem Sinne zum Täter wird, ist er nicht nur Täter sondern mag zugleich auch Opfer sein. Respekt vor der Würde meines Gegenübers ist in meinen Augen einer der Schlüssel, um ein Verurteilen zu vermeiden. Ja selbst im extremsten Fall, wo man einen Anderen ob seines Denkens bzw. dem daraus folgenden Handelns angehen muss und möglicherweise gar dazu gezwungen ist seinen Tod in Kauf nehmen zu müssen bzw. ihn gezielt zu töten, kann man dennoch bemüht sein ihm als Mensch den Respekt nicht zu versagen.
Ich sage nicht, dass es leicht ist. Schon gar nicht, wenn man eher mit einem ausgeprägten Temperament gesegnet ist. Aber ich denke es ist erstrebenswert.^^
Ganz herzliche Grüße dir
Lior
Es sei bitte berücksichtigt, dass meine Besuche zeitweise durch lange Pausen unterbrochen werden. Sollte ich also eine an mich gerichtete Frage überlesen, bzw. nicht unmittelbar beantworten, dann ist dies bitte nicht als Ausdruck des Desinteresses zu werten - ggf. hilft auch mal eine Erinnerung.
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