Ich beziehe mich wieder mal auf Iman Waleria Porochowa, die im Kommentar zur russischen Übersetzung des Korans schreibt: "Jedes mal, wenn Gott den Menschen eine Botschaft zukommen ließ, haben sie aus ihr, zur eigenen Bequemlichkeit, eine Religion gemacht. Das heißt, ihr wurde ein Ehrenplatz zugewiesen, weit entfernt vom alltäglichen Leben. Die Botschaft muß aber nicht geehrt, sondern gelebt werden."
Menschen, die mehr oder weniger die Botschaft, die der jeweiligen Religion zugrunde liegt, leben, werden sich immer positiv von den Menschen unterscheiden, die, wenn auch eifrig, aber dennoch nur die Religion ausüben.
Bei den einen ändert sich ihre Lebenseinstellung grundsätzlich, was dann Auswirkungen im praktischen Leben nach sich zieht.
Bei den anderen ändert sich ihre Lebenseinstellung nicht, sondern sie wird nur in eine neue, religiöse Form gekleidet. Und die alten Taten werden unter dem neuen Mantel verübt, oft noch intensiver als früher.
Es ist schon richtig, wenn man die Religion für die Taten verantwortlich macht.
Es ist aber falsch die Religion, und der Botschaft, die dieser Religion zugrunde liegt, als dasselbe anzusehen.
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