Zitat Zitat von luxdei Beitrag anzeigen
Vielleicht macht Angst den Unterschied. Die (im negativen Sinne) fanatischen Menschen, die ich kennen lernte, waren alle ängstliche Menschen. Alle hatten sie Angst vor Gottes Strafe. Manche bekennen sich eigentlich nur deshalb zu einer Religion, um nach ihrem Tode nicht in der Hölle zu landen. Auch waren sie sehr ängstlich, ihre Glaubensgrundsätze in Frage zu stellen. Als würde Gott sie dafür strafen. Und es scheint mir, als verteufelten sie deshalb alle Anders-Gläubigen, weil diese eben das tun, was sie sich selbst nicht trauen.


@ luxdei Ich finde, da hast du vollkommen Recht. Die Angst ist ein wesentlicher Bestand des Glaubens, denke ich, und das finde ich sehr schlimm. Einen Glauben ohne Angst gibt es eigentlich gar nicht, von Anbeginn an wurde mit Hölle, Fegefeuer, Verderben, Strafen, Vernichtung gedroht, wo Gott war/ist, ist auch Satan zur Stelle, der die Menschen verführt und für immer von Gott entfernt. Gruselig dieser Gedanke. Und je primitiver die Menschen aus früheren Zeiten und je unaufgeklärter sie waren, desto mehr ließen sie sich von dieser Angst leiten. Ganz Schlaue haben diese Strategie schon zu allen Zeiten für sich ausgenutzt (kann man ganz gut im Pfaffenspiegel nachlesen). Die meisten fanatischen, angeblich ganz fest im tiefen Glauben stehenden Menschen sind ängstlich, davon bin ich überzeugt. Auch wenn sie sich noch so aufplustern und Säbelrasseln ihren Glauben verteidigen. Im Grunde ihres Herzens sind sie vor Angst zerfressen.