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  1. #1

    Standard

    Hallo Lior
    Zitat Zitat von Lior Beitrag anzeigen
    5. Und abschließend bin ich etwas skeptisch, wenn es um den Vorwurf der „False-Predigerschaft“ geht. Denn ich finde es wird hier zu wenig zwischen bewussten Täuschungen und Irrtümern differenziert. Gerade die Inquisition und die Hexenverfolgung, welche als Vorwurf gegen die Kirche vorgebracht wurde, sind ein schönes Beispiel, wie auch heute noch allerlei falsche bzw. ungenaue Informationen „gepredigt“ werden, um die Kirche zu diskreditieren. Da ist die Rede von teils Millionen Opfern, von willkürlicher Verfolgung und Ermordung, von einem Klima der Angst und des Schreckens etc. - und doch ist das wenigste davon wirklich haltbar. Das im Gegenteil auch hier z.B. die Hexe innerhalb der Gesellschaft ihrer Zeit mehr mit dem Terroristen der Moderne verglichen werden kann, ist eine Interpretation, die den meisten Kirchenkritikern nur selten in den Sinn kommt.
    Bzgl. den False-Predigern schreib ich sehr oft (gleich danach) immer noch Sinngemaess hinzu: "... und dann glaubten sie auch noch tatsaechlich von sich selbst die wahren Gottesvertreter zu sein".

    Vorsaetzlich "False-Predigen" tun mit Sicherheit die aller aller wenigsten... also das seh ich schon auch so.

    Zitat Zitat von Lior Beitrag anzeigen
    Das im Gegenteil auch hier z.B. die Hexe innerhalb der Gesellschaft ihrer Zeit mehr mit dem Terroristen der Moderne verglichen werden kann, ist eine Interpretation, die den meisten Kirchenkritikern nur selten in den Sinn kommt.
    Ganz und gar nicht Lior (falls ich damit angesprochen sein sollte :-) ).

    Denn im Vergleich ("Terroristen der Moderne") wurden sie ja auch in etwa so von den kirchlichen False-Predigern betrachtet... diejenigen die sie in den Scheiterhaufen warfen und alle die, die dafuer waren...von diesen spreche ich. (um "differenziert" zu bleiben)

    Diese Interpretation ist also sehr wohl bekannt Lior... es war die ihrer Verurteiler...

    Ja... natuerlich waren "sie" davon ueberzeugt dass sie ja nur ganz im Sinne Gottes rechtens handelten...

    Wenn ich zumindest das Wort "False-Prediger" in den Mund nehme... dann schliest es "diese Verblendung" immer mit ein (und wie gesagt... ich schreib das auch sehr oft mit dazu im gleichem Satz)...

    Das gleiche mit dem Vorgehen, gegen die sog. "Haeretiker" und "Ketzer" in den "dunklen Zeiten":

    Es ist historisch ueberliefert dass sie in etwa so dachten:

    "Wenn sie ihren "Irrglauben" nicht abschwoeren... so ist es besser fuer das Volk... ja sogar auch noch besser fuer sie selbst... sie zu toeten. Denn das Volk kann durch diese nicht mehr in die Irre geleitet werden... und sie selbst versuendigen sich durch ihre Irrlehre nicht noch mehr wenn wir sie am Leben lassen wuerden."

    So in etwa (Sinnngemaes zusammengefast) war "die Denke" jener die ich eben "False-Prediger" nenne...

    (Erinnert uebrigens auch sehr an "die Denke" derjenigen die Jesus "ausrotten" wollten... Freizitiert: "Es ist besser einer stirbt als dass er das ganze Volk ins verderben reist"... )

    Natuerlich war auch dieser "Hohe-False-Priester" davon ueberzeugt dass Jesus ein Brangefaehrlicher "Ketzer" war und er, der hohe-false-priester, durch die Toetung Jesus ja nur "dem Volk" einen "Heils-Dienst" erwies...

    Deshalb sag ich auch immer: "Dieser Geist"... der so denkt... der ist bis zum heutigen Tag noch existent "auf Erden"...

    zB "IS" (Islamischer Staat)... die denken aehnlich. "Rottet die Unglaeubigen aus"... und lasst uns "unseren Gottesstaat" errichten ohne sie...

    Gleicher Geist...

    Auch sie sind davon ueberzeugt... dass dies "ganz im Sinne Gottes" ist und sie das volle goettliche Recht ja wahrscheinlich sogar auch noch die Pflicht dazu haben...

    "False-Prediger" gab es schon immer... ich erinnere nur daran (rein im biblischen Kontext grad argumetniert) dass sich Jesus + und alle Apostel und sehr wahrscheinlich auch die gesamte "Nachfolgeschaft" einig waren in:

    "Welche Propheten haben eure Vaeter nicht getoetet und verfolgt? Deshalb verfolgt ihr, dessen geistige Nachkommen ihr seid, auch Jesus und trachtet ihn nach dem Leben"... (<-- Sinngemaese Zusammenfassung)

    Meine Kritik gilt einzig und allein "diesem Geist" und dessen "Vertreter" ... die - historisch abgesichtert und nicht abstreitbar - durch die Geschichte immer und immer wieder ihr Unwesen trieben... die auch ("logischerweise") immer und immer wieder die "spirituelle Macht" ergreifen wollten und es oft genug auch erfolgreich taten...

    Spirituelle Machtergreifung ist quasi "deren Zeichen"... Mit aller intellektueller, psychologischer, spiritueller und ans auesserste Gegangen auch physiaklischer Gewalt "das letzte unfehlbare Wort" stehts haben woll(t)en..... "die religioesen Bestimmer" sein wollen.... was spirituell Wahr ist und was nicht.


    Deshalb stimme ich uebrigens auch jeder Kritik an "uns Kritiker" zu wenn erkannt wurde, wenn der Kritiker "zur Waffe der verbalen Gewalt" greift... denn da faengt "dieser Geist" schon an...

    ...

    Abschliesend noch noch ein Zitat was ich letztens zufaellig gefunden hab :-)

    ....

    "Wer es unternimmt,
    auf dem Gebiet der Wahrheit und der Erkenntnis als Autorität aufzutreten,
    scheitert am Gelächter der Götter."

    (Quelle: A. Einstein)

    ...

    Ich denke da wird er wohl recht gehabt haben falls es so gemeint ist wie es bei mir ankommt :-)
    Geändert von net.krel (10.05.2016 um 04:09 Uhr)

  2. #2

    Standard

    Hallo Lior

    Aus der Sicht der Hohepriester und Pharisäer war natürlich klar, dass man das jüdische Volk vor Jesus von Nazareth und seinen Lehren über das was er unter Gott verstand habe schützen müssen. Sie kannten kein anderes "Gottverständnis" als das, was von Mose seinerzeit weitergegeben wurde. Dass Mose sich von den Zauberkünsten des sich als Gott der Hebräer ausgegebenen Schreckensherrscher hat beeindrucken und blenden lassen, das lernten die Menschen in jener Gegend NUR von Jesus.

    Jesus sprach in Gleichnissen, weil er ja schlecht direkt sagen konnte: Was euch bislang als Gott und Gottes Wille aufgetischt wurde, ist schlichtweg falsch. Der allein wahre Gott will keine Opfer für dies und das, sondern gelebte Liebe, Nächstenliebe. Jesus kannte Gott und wie man eine geistliche Verbindung mit ihm eingehen kann. Deshalb die Taufe im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Ich sehe darin keine Trinität sondern, dass der Vater den Sohn beauftragt hat, zu lehren, wie man mit der Stimme Gottes der Liebe und Vernunft segensreichen Kontakt gewinnen kann.

    Dass heute falsche Glaubensdogmatik in Zusammenhang mit Christentum gepredigt wird, hängt wohl mit einer der vielen, aber markantesten Fehlübersetzung von 2. Tim 3.16 zusammen, wo ein kleines -nachträglich hinzugefügtes Wort = ist dafür sorgt, dass verfälschte Bibelzitate bei den x-Umschreibungen diverser Bibelausgaben als Worte Gottes gelten. Je nachdem ob man Luther, Hoffnung für Alle oder Gute Nachricht für Dich und weitere liest, die von mir einst aufgestellte Tabelle mit den jeweilig selbigen Bibelstellen (aus dem Bibelzitatenrepertoire der Freievangelischen in unserer Gegend und auch im Internet stark verbreitet ) zeigt auf, wie einstige Aussagen gar ins Gegenteil verkehrt wurden, oder die Sühneopfertoddogmatik gleich bei 1. Kor.1.18 angefügt wurde.

    Jesus Lehren sind so einfach verständlich, sein Evangelium vom Nahen Reich Gottes bei Sinneswandel (fleischliche Früchte loslassen und sich an geistlichen Früchten orientieren, solche sich einverleiben) und von der Errettung aus jeglicher Sündenknechtschaft durch Umdenken und Umsetzen Jesus Lehren, die dann ja seine Jünger und Apostel überall verbreiteten so klar. Alle die IHM glaubten und glauben, sehen den wunderbaren Nutzen, wenn man dadurch aus der Finsternis ins Licht Gottes gelangt. Man ist dann wirklich ein anderer Mensch. Doch das bedingt natürlich, mal Mut zur Selbstkritik/Selbsterkenntnis, was alles im Leben in den Gedanken verändert werden, logelassen werden sollte.

    lg starangel

  3. #3
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    Standard

    Hallo NetKrel,
    natürlich darfst auch du dich angesprochen fühlen.^^ Natürlich hast du recht, Terrorist ist eine Zuschreibung der „Betroffenen“ und der „Verurteiler“ - der Terrorist wird sich selbst vermutlich ganz anders sehen. Aber würden nicht auch wir wir Gewalt – notfalls auch tödliche – gegen Terroristen tolerieren ggf. sogar befürworten, um sie an ihrem Handeln zu hindern? Ich für meinen Teil müsste mich dazu bekennen. Das die als Hexen verurteilten Personen nicht wirklich für die ihnen zur Last gelegten Angriffe auf das Allgemeinwohl (z.B. Vernichtung der Ernten) verantwortlich waren, ist rückblickend für die Einschätzung zum Sinn dieser Prozesse wichtig, für ihre damalige Berechtigung hingegen nicht. Und es waren, wenn ich dich hier korrigieren darf, in der Hauptsache eher staatliche Obrigkeiten bzw. Anklagen aus dem Volk, weniger Bestrebungen von kirchlicher Seite aus. Letztere durften meist auch gar nicht die entsprechende Prozesse führen bzw. die Urteile fällen. Zudem erinnere man sich, der Glaube an Hexen war in weiten Teilen ursprünglich aufgrund kirchlicher Lehre verboten. Natürlich gab es auch Vertreter des Klerus, welche heftig mitmischten, oft aufgrund ihrer negativen Einstellung zum Wesen der Frau – man denke an den Autor des Hexenhammers – aber dennoch muss man auch sehen, dass es gerade die Kirche war, die in ihrem Prozessrecht sehr fortschrittlich mit den Anschuldigungen zur Hexerei umging, als auch dass viele namhaften Kritiker der Hexenprozesse aus dem Klerus bzw. dem kirchlichem Umfeld kamen.
    Was nun die Inquisition betrifft, ganz ohne Frage hat diese Abweichler teils mit aller Härte verfolgt. (Obschon gerade innerhalb ihres Wirkungsbereiches wiederum kaum Hexenprozesse stattfanden) Und ich würde dir darin zustimmen, dass diese Verfolgung aus heutiger Sicht fragwürdig ist. Aber findet nicht auch heute noch ein „Kampf“ gegen als gefährlich eingeschätzte Ansichten statt? Du selbst führst hier die in deinen Augen berechtigte Kritik an der selbst in diesem Forum vorhandene verbale Gewalt gegenüber anderen Ansichten an, die man nicht bereit ist gleichberechtigt neben sich stehen zu lassen. Und du selbst „streitest“ hier sehr vehement gegen jeglichen Fundamentalismus und gegen „False-Prediger“, also „Irrlehrer“? Nichts anderes aber tat doch auch die Inquisition. :-] Dass zu damaliger Zeit die Verfolgung mit anderen Strafen endete, liegt meines Erachtens eher am damaligen Strafrecht. Davon abgesehen führten auch innerhalb der Inquisitionsverfahren nur ein kleiner Teil zu Todesstrafen – obschon auch dieser kleine Teil natürlich höchst bedauerlich ist.
    Recht haben zu wollen war schon immer eine Eigenheit des Menschen – damals wie heute.^^
    Lieben Gruß
    Lior
    Es sei bitte berücksichtigt, dass meine Besuche zeitweise durch lange Pausen unterbrochen werden. Sollte ich also eine an mich gerichtete Frage überlesen, bzw. nicht unmittelbar beantworten, dann ist dies bitte nicht als Ausdruck des Desinteresses zu werten - ggf. hilft auch mal eine Erinnerung.


 

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